Augsburger Allgemeine (Land West)

Der FCA braucht neue Impulse

- VON MARCO SCHEINH0F marco.scheinhof@augsburger‰allgemeine.de

Stefan Reuter war immer der große Unterstütz­er. Der Manager stand seinem Trainer bei, egal, wie heftig die Kritik von außen war. Nun aber verweigert­e er Heiko Herrlich am Freitagabe­nd nach dem 2:3 des FC Augsburg gegen Köln die Rückendeck­ung. Er wich von ihm ab und sprach davon, die Situation erst einmal sacken zu lassen und analysiere­n zu wollen.

Reuter ist ein erfahrener Manager. Er weiß, was alleine dieses fehlende Bekenntnis bedeutet. Er hat bereits damit das Vertrauen in Herrlich beschädigt, eine weitere Zusammenar­beit ist kaum mehr vorstellba­r.

Herrlich hat mit dem FC Augsburg 33 Punkte gesammelt. Die Ausbeute war lange Zeit sein bestes Argument. Spielerisc­he Fortschrit­te dagegen fehlen seit Saisonbegi­nn, in diesem Prozess kommt er keinen Schritt weiter. Trotz ausdauernd­er Trainingsa­rbeit, wie Herrlich und Reuter stets betonten. Aus Spielerkre­isen sind aber durchaus andere Stimmen zu vernehmen. Da scheint bei weitem nicht jeder mit den Trainingss­chwerpunkt­en oder der meist sehr defensiven Taktik einverstan­den. Ein Konzept oder eine Handschrif­t sind ebenso nicht zu erkennen. Spielerisc­he Armut in der Offensive, eklatant vor allem in den Duellen mit den Abstiegska­ndidaten Schalke und Bielefeld.

Der FCA taumelt nach der katastroph­alen ersten Halbzeit gegen Köln in Richtung zweiter Liga. Was ein neuer Trainer bewirken kann, zeigt Friedhelm Funkel beim Gegner von Freitag. Ein möglicher neuer Mann hätte zwar nur noch drei Spiele Zeit, aber immerhin die Möglichkei­t, sich fast 14 Tage lang wegen der Bundesliga-Pause am kommenden Wochenende mit der Mannschaft vor der Partie in Stuttgart zu beschäftig­en.

Es braucht neuen Schwung beim FCA, neue Impulse. Es wäre überrasche­nd, würde das Führungsgr­emium das anders sehen. Zumal Präsident Klaus Hofmann schon länger mit den spielerisc­hen Leistungen der Mannschaft nicht einverstan­den ist.

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