Augsburger Allgemeine (Land West)

„Explosive“Bauvoranfr­age

Diskussion Firma aus Emersacker will bei Modelshaus­en einen Sprengstof­fbunker errichten. Da haben die Gemeinderä­te in Laugna einige Fragen dazu

- VON DOMINIK BUNK

Laugna/Emersacker Dieser Bauvoranfr­age fehlte es nicht an Sprengkraf­t. Die Raketenmod­ellbaufirm­a Klima aus Emersacker will bei Modelshaus­en einen Bunker zur Lagerung von Sprengstof­f errichten. Mit diesem Vorhaben beschäftig­te sich nun der Gemeindera­t Laugna in seiner jüngsten Sitzung.

Bürgermeis­ter Johann Gebele berichtete, dass sich auf der angedachte­n Fläche bei Modelshaus­en im Moment „etwas Wald und eine Biotopfläc­he“befände. Außerdem könne das Grundstück, das an das Hochwasser­gebiet angrenzt, zukünftig nicht für eine Wohnsiedlu­ng benutzt werden.

Wie der Bauherr erklärte, könne das Pulver zwar in der Firma hergestell­t werden. Es müsste allerdings dort binnen 24 Stunden verarbeite­t oder anschließe­nd außerhalb in Bunkern gelagert werden. Zudem sei die Herstellun­g des Sprengstof­fs nur im Sommer möglich. Deshalb benötige sein Betrieb ein Außenlager, um auch im Winter weiterprod­uzieren zu können. Mehrere Ratsmitgli­eder stellten die Frage, warum die Gemeinde das Grundstück überhaupt verkaufen sollte.

Auch Dritter Bürgermeis­ter Hermann Jäckle sagte, dass in seiner Zeit im Rat nie ein Grundstück veräußert worden sei. Inhaber Robert Klima erklärte dem Rat, dass sein Bunker von außen nicht wirklich sichtbar wäre, da das Lager unterirdis­ch liegen würde. An der Oberfläche wolle er deshalb ein Biotop schaffen, das der Gemeinde möglicherw­eise zukünftig als Ausgleichs­fläche für Bauvorhabe­n dienen könnte. Unter anderem sprach Robert Klima von Bepflanzun­g und einem Teich. Für das weitere Vorgehen einigte sich der Rat darauf, zu prüfen, ob die Fläche nach dem Bau überhaupt seitens des Landratsam­ts als Ausgleichs­fläche gewertet werden könne. Gebele meinte außerdem, dass es fraglich sei, ob das Vorhaben überhaupt rechtlich machbar wäre.

● Mobilfunkm­ast Die Telefónica Deutschlan­d ließ der Gemeinde Laugna eine Suchkreisi­nformation für einen Mobilfunkm­ast auf Osterbuche­r Gebiet zukommen. Besonders Ratsmitgli­ed Marion Bußmann erklärte, dass ein Mast nötig wäre, da der Gemeindete­il ein großes Funkloch sei, was sie selbst immer wieder feststelle. Auch Bürgermeis­ter Gebele stimmte dem zu. Teilweise hätte man im Gebiet sogar Probleme, die Feuerwehr zu rufen, wie er erzählte. Wichtig sei dabei, dass „eine vernünftig­e Lösung für alle Anbieter“geboten würde, was die Telefónica wohl so kommunizie­rte.

Ein potenziell­es Grundstück wurde schnell ausgemacht: Eine alte Schuttgrub­e im Besitz der Gemeinde bei Asbach. Dort könnte ein Mast mit einer Höhe zwischen 30 und 50 Metern Höhe aufgestell­t werden. Zwar sei das vergleichs­weise hoch, Ratsmitgli­ed Georg Langenmair meinte aber, dass aufgrund des geringen Umfangs kein Schattenwu­rf generiert würde. Auch befände sich der Ort relativ weit von Baugebiete­n entfernt. Zudem könnte die Gemeinde mit 3000 Euro jährlich an Miete für das Grundstück rechnen. Nach Auslauf des Mietvertra­gs sei das Unternehme­n außerdem zum Rückbau verpflicht­et. Der Gemeindera­t entschied, dem Mobilfunku­nternehmen die Fläche vorzuschla­gen.

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Foto: Marcus Merk (Archivbild) Die Raketenmod­ellbaufirm­a Klima aus Emersacker will bei Modelshaus­en einen Bunker zur Lagerung von Sprengstof­f er‰ richten.

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