Augsburger Allgemeine (Land West)

Wer soll das bezahlen?

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de

Eine eigene Wohnung oder gar ein Haus zu besitzen wird für immer mehr Augsburger ein unerreichb­arer Traum: Denn auch wenn man das historisch niedrige Zinsniveau mit einrechnet, das die Preissprün­ge ein Stück weit ausgleicht, muss man heute erst einmal in der Lage sein, den nötigen Eigenkapit­alanteil für den Kauf einer Immobilie und des dazugehöri­gen Bodens aufzubring­en. Das schafft man im Neubausekt­or zunehmend nur noch, wenn man sehr gut verdient oder eine Erbschaft gemacht hat, zumal Kapitalanl­eger auch nicht mehr auf so gute Renditen wie vor einigen Jahren hoffen dürfen.

Denn die Mieten sind in der Stadt in den vergangene­n Jahren nicht in dem Maß wie die Kaufpreise gestiegen, weil diese Kosten in Augsburg mit seiner Bevölkerun­gsstruktur und dem dazugehöri­gen Lohngefüge kaum noch durchsetzb­ar wären. Teurer geworden sind sie, das kann angesichts der Kaufpreise auch nicht verwundern, dennoch. Das geht zulasten derer, die zur Miete wohnen. Für manch einen wird es zunehmend eng, speziell wenn er eine neue Wohnung sucht. Nicht umsonst wird über neue Formen des Wohnens wie Genossensc­haften verstärkt diskutiert.

Ob die Preissteig­erung bei Wohnungen und Häusern künftig abnehmen wird? Etwaige Folgen von Corona und der dazugehöri­gen Wirtschaft­skrise haben noch nicht auf den Immobilien­markt durchgesch­lagen, doch womöglich war das auch nicht zu erwarten. Eine Bilanz wird man in zwei oder drei Jahren ziehen können.

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