Augsburger Allgemeine (Land West)
Etwas Necken ist erlaubt: Blinde Kuh und Topfschlagen
Pandemie Diese zwei Spiele-Klassiker erfordern bei verbundenen Augen etwas Orientierungssinn / Serie, Teil 9
Landkreis Augsburg In einer Serie stellt die Redaktion Spiele vor, die bereits Oma und Opa fasziniert haben. Spiele, die schon etwas in Vergessenheit geraten, aber dennoch keine alten Kamellen sind. Spiele ohne großen Aufwand, bei denen man weder Smartphone und Tablet noch Playstation und Co. benötigt.
Blinde Kuh und Topfschlagen sind zwei Klassiker, die schon Generationen gespielt haben. Beiden gemeinsam ist, dass einem Spieler mit einem Schal oder Tuch die Augen verbunden werden. Dann gilt es, Orientierungssinn zu beweisen. Empfehlenswert ist, vorher das Spielfeld abzustecken. Das kann draußen beispielsweise mit einer Straßenkreide geschehen. Beide Spiele sind leicht umzusetzen und machen eine Menge Spaß.
Die Spielregeln zur Blinden Kuh sind einfach. Der Teilnehmer mit den verbundenen Augen wird in dem abgegrenzten Areal zwei- oder dreimal um sich selbst gedreht, damit er die Orientierung verliert.
Die Mitspieler, die im Spielfeld herumlaufen, ärgern und necken nun die Blinde Kuh. Das kann in Form von Rufen sein oder Stupsen, ohne ihr allerdings wehzutun. Die Blinde Kuh versucht gleichzeitig dazu, einen Mitspieler zu greifen oder abzutatschen. Gelingt ihr dies, wird dieser die Blinde Kuh.
Spannend bleibt das Spiel auch über einen längeren Zeitraum, wenn man die Spielregeln etwas ändert. Demnach scheidet der Mitspieler aus, den die Blinde Kuh zu fangen bekommt. Das Spiel dauert dann so lange, bis nur noch ein Mitspieler übrig ist. Dieser schlüpft nun in die Rolle der Blinden Kuh.
Blinde Kuh funktioniert aber auch drinnen. In diesem Fall werden keine Mitspieler gegriffen, sondern verschiedene Gegenstände auf einen Tisch oder am Boden verteilt. Jetzt muss der Spieler, der als Blinde Kuh dran ist, erraten, welchen Gegenstand er gerade ertastet. Auch beim Topfschlagen werden einem Spieler die Augen verbunden. Zudem erhält er einen Kochlöffel in die Hand. Wie bei der Blinden Kuh wird er bei einem vorher abgegrenzten Spielfeld um die eigene Achse gedreht, damit er etwas die Richtung im Raum verliert. In der Zwischenzeit stellen die anderen Mitspieler irgendwo im Spielfeld einen umgedrehten Kochtopf auf. Nun geht der Spieler mit den verbundenen Augen auf alle viere auf den Boden. Vorsichtig beginnt er mit dem Kochlöffel im Spielfeld umherzutasten.
Dabei kommentieren die anderen Mitspieler seine eingeschlagene Richtung mit Hinweisen wie „kalt“(weit weg), „noch kälter“(noch weiter entfernt), „ganz kalt“(sehr weit weg), „wärmer“(näher dran), „noch wärmer“(noch näher dran) und „heiß“(ganz nah dran). Der Spieler mit dem Kochlöffel muss also nur den Anweisungen der anderen folgen. Hat er den Kochtopf gefunden und mit dem Kochlöffel darauf geklopft, darf er die Augenbinde abnehmen. Dann kommt der nächste Spieler an die Reihe.