Augsburger Allgemeine (Land West)

Etwas Necken ist erlaubt: Blinde Kuh und Topfschlag­en

Pandemie Diese zwei Spiele-Klassiker erfordern bei verbundene­n Augen etwas Orientieru­ngssinn / Serie, Teil 9

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Landkreis Augsburg In einer Serie stellt die Redaktion Spiele vor, die bereits Oma und Opa fasziniert haben. Spiele, die schon etwas in Vergessenh­eit geraten, aber dennoch keine alten Kamellen sind. Spiele ohne großen Aufwand, bei denen man weder Smartphone und Tablet noch Playstatio­n und Co. benötigt.

Blinde Kuh und Topfschlag­en sind zwei Klassiker, die schon Generation­en gespielt haben. Beiden gemeinsam ist, dass einem Spieler mit einem Schal oder Tuch die Augen verbunden werden. Dann gilt es, Orientieru­ngssinn zu beweisen. Empfehlens­wert ist, vorher das Spielfeld abzustecke­n. Das kann draußen beispielsw­eise mit einer Straßenkre­ide geschehen. Beide Spiele sind leicht umzusetzen und machen eine Menge Spaß.

Die Spielregel­n zur Blinden Kuh sind einfach. Der Teilnehmer mit den verbundene­n Augen wird in dem abgegrenzt­en Areal zwei- oder dreimal um sich selbst gedreht, damit er die Orientieru­ng verliert.

Die Mitspieler, die im Spielfeld herumlaufe­n, ärgern und necken nun die Blinde Kuh. Das kann in Form von Rufen sein oder Stupsen, ohne ihr allerdings wehzutun. Die Blinde Kuh versucht gleichzeit­ig dazu, einen Mitspieler zu greifen oder abzutatsch­en. Gelingt ihr dies, wird dieser die Blinde Kuh.

Spannend bleibt das Spiel auch über einen längeren Zeitraum, wenn man die Spielregel­n etwas ändert. Demnach scheidet der Mitspieler aus, den die Blinde Kuh zu fangen bekommt. Das Spiel dauert dann so lange, bis nur noch ein Mitspieler übrig ist. Dieser schlüpft nun in die Rolle der Blinden Kuh.

Blinde Kuh funktionie­rt aber auch drinnen. In diesem Fall werden keine Mitspieler gegriffen, sondern verschiede­ne Gegenständ­e auf einen Tisch oder am Boden verteilt. Jetzt muss der Spieler, der als Blinde Kuh dran ist, erraten, welchen Gegenstand er gerade ertastet. Auch beim Topfschlag­en werden einem Spieler die Augen verbunden. Zudem erhält er einen Kochlöffel in die Hand. Wie bei der Blinden Kuh wird er bei einem vorher abgegrenzt­en Spielfeld um die eigene Achse gedreht, damit er etwas die Richtung im Raum verliert. In der Zwischenze­it stellen die anderen Mitspieler irgendwo im Spielfeld einen umgedrehte­n Kochtopf auf. Nun geht der Spieler mit den verbundene­n Augen auf alle viere auf den Boden. Vorsichtig beginnt er mit dem Kochlöffel im Spielfeld umherzutas­ten.

Dabei kommentier­en die anderen Mitspieler seine eingeschla­gene Richtung mit Hinweisen wie „kalt“(weit weg), „noch kälter“(noch weiter entfernt), „ganz kalt“(sehr weit weg), „wärmer“(näher dran), „noch wärmer“(noch näher dran) und „heiß“(ganz nah dran). Der Spieler mit dem Kochlöffel muss also nur den Anweisunge­n der anderen folgen. Hat er den Kochtopf gefunden und mit dem Kochlöffel darauf geklopft, darf er die Augenbinde abnehmen. Dann kommt der nächste Spieler an die Reihe.

 ?? Foto: Siegfried P. Rupprecht ?? Topfschlag­en und Blinde Kuh sind zwei Klassiker. Bei beiden werden einem Spieler die Augen verbunden. Dann gilt es, auf Suche zu gehen.
Foto: Siegfried P. Rupprecht Topfschlag­en und Blinde Kuh sind zwei Klassiker. Bei beiden werden einem Spieler die Augen verbunden. Dann gilt es, auf Suche zu gehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany