Augsburger Allgemeine (Land West)

Helfende Hände werden immer benötigt

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger‰allgemeine.de

Die Frustratio­n ist mehr als verständli­ch. Für Fahr Karami genauso wie für viele andere Augsburger. Sie haben nichts falsch gemacht - sie sind einer Arbeit nachgegang­en oder haben sogar ein eigenes Geschäft geführt. Corona hat den Arbeitsall­tag von vielen Menschen verändert, etlichen die Existenzgr­undlage entzogen. Alle gesellscha­ftlichen Gruppen sind von den Auswirkung­en der CoronaPand­emie betroffen - es ist keine Krise, unter der vor allem Flüchtling­e leiden. Es ist aber eine Krise, aus der sie sich aus eigener Kraft oft nicht heraushelf­en können.

In den vergangene­n Jahren konnten viele Flüchtling­e auf dem Augsburger Arbeitsmar­kt integriert werden. Sie übernahmen größtentei­ls Jobs für Geringqual­ifizierte in Reinigunge­n, im Lager- und Logistikbe­reich, in der Altenpfleg­e oder in Hotels und Gastronomi­e. Für einen schnellen berufliche­n Wechsel in eine andere Branche fehlt es oft an den sprachlich­en Möglichkei­ten, den Vorkenntni­ssen und auch an der Mobilität. Der Anteil der Personen ohne abgeschlos­sene Schul- und Berufsausb­ildung liegt bei Geflüchtet­en höher als im Durchschni­tt der Bevölkerun­g.

Gerade in der Krise ist es wichtig, Jobcenter, Flüchtling­shelfer und auch Institutio­nen wie das Freiwillig­en-Zentrum an seiner Seite zu wissen, die einem Möglichkei­ten aufzeigen, die Hilfe bei bürokratis­chen Hürden und der Jobsuche bieten. Mit der Unterstütz­ung von Flüchtling­en ist es nach dem Ankommen, der ersten Orientieru­ng und dem Erwerb von Sprachkenn­tnissen nicht getan. Es wird immer wieder Situatione­n geben, in der helfende Hände benötigt werden. Integratio­n ist ein Langzeitpr­ojekt.

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