Augsburger Allgemeine (Land West)
MaiKundgebungen vor kleinem Publikum
Feiertag Traditionsveranstaltungen wurden teilweise abgesagt oder ins Netz verlagert
Der größte Teil der traditionellen Aktionen zum 1. Mai in Augsburg musste in diesem Jahr pandemiebedingt ausfallen. Einige wenige Veranstaltungen fanden mit reduzierter Teilnehmerzahl dennoch statt, andere wurden ins Internet verlegt.
Die Gewerkschaften verzichteten auf eine Demonstration im Stadtgebiet und luden stattdessen zum Pressegespräch auf den Rathausplatz. „Trotz der Pandemie ist es für uns wichtig, Flagge zu zeigen, unsere Interessen zu vertreten und unsere Anliegen und Forderungen nach außen zu tragen“, betonte Silke Klos-Pöllinger, die Augsburger DGB-Kreisvorsitzende. „Der 1. Mai ist unser Tag, an dem wir unsere politischen und gesellschaftlichen Positionen und Nöte nach außen tragen.“Nur virtuell beim 1. Mai in Augsburg anwesend war Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, der ursprünglich die MaiRede auf der Augsburger Kundgebung halten sollte.
In seinem Beitrag warf er den Konzernen gerade in Augsburg unsolidarisches Verhalten vor. „Es ist ein Schlag ins Gesicht unserer Kolleginnen und Kollegen bei Premium Aerotec, sie (die Konzernleitung) wollen Airbus zerschlagen, das werden wir nicht zulassen“, sagte er.
Unter der Losung „Für Arbeit, Frieden, Umwelt- und Gesundheitsschutz – Für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung!“demonstrierten einige Mitglieder des Internationalistischen Bündnisses Augsburg auf dem Königsplatz. Gerade am 1. Mai müsse die Arbeiterbewegung ihre Forderungen auf die Straße tragen, und das auch unter Corona-Bedingungen, betonte Emil Bauer in einer Erklärung des Bündnisses.
Die Stadt ersetzte den Empfang zum 1. Mai durch eine Videopräsentation unter dem Motto: „Solidarität ist Zukunft“. Oberbürgermeisterin Eva Weber geht in dem Video, das auf der Homepage der Stadt (www.augsburg.de) abzurufen ist, auf den Ursprung des Feiertags ein, „insbesondere um auf die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hinzuweisen. Gerade in diesem Jahr, in dem der Gewerkschaftsbund das Thema Solidarität als Motto ausgerufen habe, sei es wichtig, darüber zu sprechen.
Die Polizei sprach von friedlichen Veranstaltungen ohne nennenswerte Zwischenfälle.