Augsburger Allgemeine (Land West)
Grausiger Fund auf einer Hirblinger Weide
Tiere Eine unschöne Entdeckung musste die Landwirtin Katharina Mayer machen: Am Rand ihrer Weide lag ein abgetrennter Schafkopf. Doch das war noch nicht alles
Gersthofen Ein fachgerecht abgetrennter Schafskopf lag am Samstag am Rand der Weide des „Moirhofs“, wie Katharina Mayers Anwesen in Hirblingen auch genannt wird. Doch das war nicht alles: Zwar stammte der Schafkopf von einem benachbarten Anwesen, aber bei ihr wurde eine Anzahl von Schafen direkt von der Weide gestohlen. Ein Zaun war niedergedrückt und es gab Trampelspuren, wie die Landwirtin unserer Redaktion berichtet.
Der Kopf war nach Angaben der Polizei fachmännisch vom fehlenden Körper getrennt worden und wurde vermutlich in der Nacht von Freitag auf Samstag an dieser Stelle abgelegt. Er konnte zunächst nicht einer in der Nähe befindlichen Schafherde zugeordnet werden. Die Klärung der Umstände, wie der Kopf an den Fundort gelangte, sind Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
„Eine Spaziergängerin informierte uns, dass am westlichen Rand unserer Schafweide neben der Hirblinger Umgehungsstraße ein abgetrennter Schafkopf liegt“, erklärt Katharina Mayer. Sie fuhr sofort hin und fand den Kopf neben dem Feldweg. Der Knotengitterzaun an der betreffenden Stelle war niedergedrückt und das Gras zertreten. „Der Bach, der die Weide vom Feldweg trennt, ist an dieser Stelle relativ breit, es lag ein Autoreifen darin, der vermutlich das Überqueren erleichtern sollte, sowie eine leere Jack-Daniels-Flasche.“
Direkt gegenüber, am Altwasser der Schmutter, wurde seit morgens um fünf Uhr geangelt, die Angler hätten jedoch nichts Auffälliges beobachten können. „Ich informierte sofort unseren Jagdpächter, der jedoch ebenfalls nichts bemerkt hatte.“Daraufhin rief Mayer die Polizeiinspektion Gersthofen an, die mit drei Beamten kamen und eine Anzeige aufnahmen.
„Bei der näheren Begutachtung des Kopfs kamen wir zu dem Schluss, dass dieser professionell und am ersten Halswirbel abgetrennt worden war und noch sehr frisch war“, sagt Katharina Mayer, die neben ihrem Beruf als Landwirtin auch gelernte Metzgerin ist. „Merkwürdigerweise war es jedoch gar kein Kopf von einem meiner Schafe, sondern stammte von einem einige Hundert Meter weiter gelegenen anderen Hirblinger Betrieb.“Dieser konnte aufgrund der Betriebsnummer auf der Ohrmarke ermittelt werden, die noch vorhanden war. „Der Inhaber selbst hatte seinen Verlust noch gar nicht bemerkt. Im Anschluss suchten wir gewissenhaft unsere Weide nach Spuren von ab, konnten jedoch nichts finden.“
Um feststellen zu können, ob nun auch tatsächlich Schafe vom Moirhof fehlen, „sperrten wir die Herde ein und dokumentierten beziehungsweise glichen alle Tiere mit den uns vorliegenden Daten ab.“Dabei ergab sich eine Differenz von zwei bis sechs Tieren seit der letzten Zählung vor vier Wochen. Da in den vergangenen Wochen ziemlich viele Lämmer geboren worden seien, könne sie die genaue Zahl nicht sagen. „Es gehört schon eine gewisse
Erfahrung und Abgebrühtheit dazu, die Tiere nachts zu fangen und mitzunehmen. Den Schnitt hat jemand gemacht, der das schon oft gemacht hat“, ist Mayer überzeugt.
„Ich bin ehrlich gesagt ziemlich ratlos, was man in so einer Situation tun kann – es ist schlicht unmöglich, eine Schafherde rund um die Uhr zu bewachen und man kann eine Weide auch nicht hermetisch gegen Diebstahl absichern.“Katharina Mayer ist wütend auf die Diebe. „Alle anderen bitte ich: Haltet die Augen offen, achtet darauf, ob sich nachts jeBlut mand dort herumtreibt und meldet es uns bitte direkt oder der Polizeiinspektion Gersthofen, falls ihr etwas beobachtet habt.“
Der Diebstahl der Schafe ist nicht der erste, den Katharina Mayer in den vergangenen Jahren erlebte. So seien schon einmal 30 Hähnchen, sowie ein andermal zwei Bienenvölker vom Hof entwendet worden.
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Zeugen Die Polizeiinspektion Gerst hofen ist für Hinweise von möglichen Zeugen unter der Telefonnummer 0821/3231810 zu erreichen.