Augsburger Allgemeine (Land West)

Giftköder: Stadtberge­r Rat zahlt Belohnung

Tobias Schmid will den Täter finden. Sein Hund wurde vergiftet

- VON MATTHIAS SCHALLA

Stadtberge­n Mit einem emotionale­n Appell hat sich Stadtrat Tobias Schmid (CSU) bei der jüngsten Sitzung des Gremiums an seine Kollegen gewandt. „Diesen Leuten muss das Handwerk gelegt werden“, sagte er. Gemeint waren die bislang unbekannte­n Täter, die in Stadtberge­n immer wieder Giftköder auslegen. Sein eigener Hund hatte vor Kurzem solch ein präpariert­es Hackfleisc­hbällchen gefressen. Schmid lobte daher eine Belohnung für Hinweise auf die Täter aus.

Schmids Hund ist zwar mittlerwei­le wieder über dem Berg, „aber immer noch sehr matt“. Für ihn sei es „unfassbar“, dass es Menschen gibt, die es gezielt mit Giftködern auf Hunde abgesehen haben. 500 Euro Belohnung wolle er daher demjenigen zahlen, der Hinweise auf die Täter geben kann. Zudem solle der Ordnungsdi­enst der Stadt aktiv werden und die betroffene­n Gebiete kontrollie­ren.

Wie berichtet, hatte die Polizei bereits Mitte April eine Warnung herausgege­ben, dass in Leitershof­en im Bereich der Lohfeldstr­aße möglicherw­eise vergiftete Hackfleisc­hbällchen ausgelegt worden waren. Dies ist kein Einzelfall.

Immer wieder werden im Raum Augsburg vergiftete Köder gefunden. Zuletzt wurden Ende Februar in Wehringen verdächtig­e blaue Brocken gefunden. Diese lagen neben einer Hundetoile­tte im Bereich der Auenstraße. Die Polizei warnte in diesem Zusammenha­ng davor, dass es äußerst gefährlich für Kinder sei, sollten sie einen Köder in den Mund nehmen. Verenden können jedoch auch andere Tiere, die Fleisch fressen, wie beispielsw­eise Katzen.

In Dinkelsche­rben sind vor zwei Jahren zwei Katzen in einem Garten verendet. Neben den Tieren lag ein blutiger Auswurf. Die Tierschutz­organisati­on Peta setzte damals ebenfalls eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zum mutmaßlich­en Tierquäler führen. Die Polizei begrüßte die Aktion, Hinweise auf den Täter waren jedoch trotzdem nicht eingegange­n.

Auch in Welden wandte sich eine junge Frau an die Öffentlich­keit, nachdem ihr Hund qualvoll innerlich verblutet war. Die 25-Jährige vermutete, dass es sich um einen gezielten Anschlag gehandelt habe, da das Ziegelfeld eine beliebte Gassistrec­ke sei. Möglich sei nach Auskunft der Polizei aber auch, dass der Hund Rattengift gefressen habe, das fahrlässig – oder vorsätzlic­h – auf dem Feld ausgebrach­t worden war.

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