Augsburger Allgemeine (Land West)
Giftköder: Stadtberger Rat zahlt Belohnung
Tobias Schmid will den Täter finden. Sein Hund wurde vergiftet
Stadtbergen Mit einem emotionalen Appell hat sich Stadtrat Tobias Schmid (CSU) bei der jüngsten Sitzung des Gremiums an seine Kollegen gewandt. „Diesen Leuten muss das Handwerk gelegt werden“, sagte er. Gemeint waren die bislang unbekannten Täter, die in Stadtbergen immer wieder Giftköder auslegen. Sein eigener Hund hatte vor Kurzem solch ein präpariertes Hackfleischbällchen gefressen. Schmid lobte daher eine Belohnung für Hinweise auf die Täter aus.
Schmids Hund ist zwar mittlerweile wieder über dem Berg, „aber immer noch sehr matt“. Für ihn sei es „unfassbar“, dass es Menschen gibt, die es gezielt mit Giftködern auf Hunde abgesehen haben. 500 Euro Belohnung wolle er daher demjenigen zahlen, der Hinweise auf die Täter geben kann. Zudem solle der Ordnungsdienst der Stadt aktiv werden und die betroffenen Gebiete kontrollieren.
Wie berichtet, hatte die Polizei bereits Mitte April eine Warnung herausgegeben, dass in Leitershofen im Bereich der Lohfeldstraße möglicherweise vergiftete Hackfleischbällchen ausgelegt worden waren. Dies ist kein Einzelfall.
Immer wieder werden im Raum Augsburg vergiftete Köder gefunden. Zuletzt wurden Ende Februar in Wehringen verdächtige blaue Brocken gefunden. Diese lagen neben einer Hundetoilette im Bereich der Auenstraße. Die Polizei warnte in diesem Zusammenhang davor, dass es äußerst gefährlich für Kinder sei, sollten sie einen Köder in den Mund nehmen. Verenden können jedoch auch andere Tiere, die Fleisch fressen, wie beispielsweise Katzen.
In Dinkelscherben sind vor zwei Jahren zwei Katzen in einem Garten verendet. Neben den Tieren lag ein blutiger Auswurf. Die Tierschutzorganisation Peta setzte damals ebenfalls eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zum mutmaßlichen Tierquäler führen. Die Polizei begrüßte die Aktion, Hinweise auf den Täter waren jedoch trotzdem nicht eingegangen.
Auch in Welden wandte sich eine junge Frau an die Öffentlichkeit, nachdem ihr Hund qualvoll innerlich verblutet war. Die 25-Jährige vermutete, dass es sich um einen gezielten Anschlag gehandelt habe, da das Ziegelfeld eine beliebte Gassistrecke sei. Möglich sei nach Auskunft der Polizei aber auch, dass der Hund Rattengift gefressen habe, das fahrlässig – oder vorsätzlich – auf dem Feld ausgebracht worden war.