Augsburger Allgemeine (Land West)
Für Bergziegen und Genussläufer
LandkreislaufEtappentest Während die längere Etappe mit 5,98 Kilometer einen langen und steilen Anstieg auf das Horn beinhaltet, ist die kurze und meist ebene Etappe, die teilweise am Rothsee entlangführt, etwas zum Genießen.
Zusmarshausen Zwei Jahre Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie sollen endlich vorbei sein. Nicht nur beim TSV Zusmarshausen fiebert man dem Sonntag, 3. Juli, entgegen. An diesem Tag soll endlich der Startschuss zum 38. Augsburger Landrat-Dr.-Frey-Landkreislauf fallen. „Wir wissen nicht, was uns erwartet. Wir sind sehr gespannt, wie die Resonanz nach Corona sein wird“, sagt Barbara Wengenmeir. Während man nach einer Befragung unter den Teilnehmenden die Zahl der Mannschaftsmitglieder von acht auf vier reduziert hat, sind die beiden Strecken rund um den Zusmarshauser Hausberg, das Horn, und den Rothsee nahezu gleich geblieben. „Es gab lediglich eine kleine Korrektur bei der Bergetappe, weil die einigen Hobbyläufern zu schwierig war“, erklärt Streckenchef Reinhard Kindig, bevor er sich mit Barbara Wengenmeir und dem in diesem Falle „rasenden Reporter“zum Testlauf aufmacht.
Die Sportbeauftragte hat vorgesorgt und die neuesten Give-aways mitgebracht, die der Landkreis zu seinem 50. Jubiläum aufgelegt hat. Das Mückenspray ist zu abendlicher Stunde absolut angebracht. Die Sonnenschutz-Lotion dürfte am Wettkampftag ihre Berechtigung haben.
Gut mit Insektenschutz eingeschmiert läuft es von Anfang an wie geschmiert. Vom Rothsee-Kreisverkehr geht es auf der Rothseestraße, die Dreh- und Angelpunkt mit Start und Ziel und Wechselstelle ist und an deren Rand auch das Läufercamp ist, leicht bergauf durch das Neubaugebiet Steineberg. Am Ende der Brunnebergstraße rechts ab auf den Wanderweg am Ortsrand von Zusmarshausen. Nach der ersten Abzweigung nach links versperren zwei schwere Felsbrocken Autos den Weg, den Läuferinnen und Läufern indes nicht. Den leicht ansteigenden Feldweg verlässt man am Knick nach rechts nach links über die Böschung auf einem kurzen Trampelpfad, der schnell wieder in einen Feldweg mündet, der an der alten Beethovenföhre vorbeiführt.
Dort geht es endlich wieder nach rechts bergab, und man wird mit einem wunderschönen Blick auf das Zusamtal belohnt, über dem an diesem Abend Gewitterwolken abziehen. Auf der Teerstraße, die parallel zur Verbindungsstraße zwischen Zusmarshausen und Steinekirch verläuft, biegt man links ab. Auf dem Hornweg geht es unmittelbar vor dem Parkplatz am Horn, der von Wanderern, Radfahrern und Mountainbikern gleichsam genutzt wird, scharf nach links ab und dann durch den Wald scharf bergauf. Da wäre so mancher froh, wenn er jetzt ein Fahrrad zur Verfügung hätte.
Nach dem steilsten Stück der ersten Etappe ist man auf dem Bettenfirst angekommen. Auf der Gerade durch den Wald, dem sogenannten langen Zug, kann man sich von den BerglaufStrapazen erholen. An einer Raststation geht es scharf nach links den Pfingstberg bergab. „Hier kann man es laufen lassen“, sagt Reinhard Kindig. „Sehr witzig“, denkt sich der Testläufer, der ansonsten rund um Gersthofen nur als Flachländer unterwegs ist. „Deshalb muss man trotzdem einen Fuß vor den anderen setzen.“Entschädigt wird man durch einen herrlichen Blick auf den Rothsee, der funkelnd in der Sonne liegt. Wenn der Feldweg zu Ende ist, biegt man bei einem Feldkreuz links auf die Teerstraße ab und muss dann ein letztes Mal bergauf. Auf der Kuppe angekommen sieht man Zusmarshausen – und den Wechselbereich, in dem am Wettkampftag – hoffentlich – der Mannschaftskamerad oder die -kameradin auf die Übergabe des Staffelstabes wartet. Ab jetzt geht es nur noch bergab. Fast wie von selbst läuft man durch die Rothseeallee, die am 3. Juli hoffentlich von vielen Zuschauenden gesäumt ist, nach 5,68 Kilometer dem Wechsel entgegen. Nach dem Wechsel geht es nach rechts auf die Teerstraße, die hinter dem Wasserwachthaus vorbeiführt. Etwa nach zwei Drittel des Rothsees biegt man rechts ab und trifft dann auf der Kreuzung mit der Teerstraße auf diejenigen Läuferinnen und Läufer, die gerade auf der gegenüberliegenden Seite von der langen Strecke zurückkommen. „Das ist der einzige Schnittpunkt zwischen den beiden Strecken“, erklärt Kindig. Statt nach rechts zur Wechselstelle, geht es jetzt nach links auf der Teerstraße in Richtung Bieselbach. Wenig später biegt man nach rechts zu einem kleinen Abstecher Richtung Waldrand ab. Dann links in leichtem Anstieg den Wiesenweg am Wald entlang, wo man noch einen kurzen Blick in das Rothtal werfen kann. Dann wieder links hinunter zur Teerstraße, in die man nach links einbiegt. An derselben Stelle, an der wir vorher nach rechts hinaufgelaufen sind, biegen wir nun vor einer Hecke nach rechts in Richtung des Rothsee-Nordufers ein. An einem Martel vom Feldweg nach links in einen Wiesenweg abbiegen und dann schnurstracks zum See. Vorbei am Fischerhaus erreicht man zunächst über einen Trampelpfad das Ufer des Rothsees. Dort angekommen kann man die herrliche Szenerie genießen. Vorbei am Kinderbecken geht es in einem großen Bogen am See entlang durch den Rothseekreisel in die Zielgerade. Dort wird nach 3,93 Kilometer der Stab übergeben oder ins Ziel gebracht.
Fazit: Die längere Etappe mit dem lang gezogenen, steilen Anstieg am Horn ist doch etwas für geübte Läuferinnen und Läufer. Die zweite Etappe eignet sich für Hobbyläufer und Landschaftsgenießer.
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