Augsburger Allgemeine (Land West)
FCA-Ultras liefern sich in Mainz Schlägerei
Auseinandersetzung vor dem Spiel
Vom Spiel „ihres“FCA beim FSV Mainz haben rund 30 Augsburger Ultras nichts mitbekommen. Grund war eine Massenschlägerei, die für viel Aufregung am Samstagmittag sorgte. Auf einem rund 40-sekündigen Video-Schnipsel, das auf den gängigen Fan-Foren zu finden ist, sieht man, wie die Augsburger Ultras bei einer Auseinandersetzung im Mainzer Stadtteil Neustadt ihre Mainzer Widersacher in die Flucht schlagen. Mindestens 80 Ultras, die Polizei spricht von 100, beider Fanlager waren wohl beteiligt. Die Augsburger sollen 50:30 in der Überzahl gewesen sein. Die Auseinandersetzung soll nur wenige Minuten gedauert haben.
Nach Polizeiangaben hatte es gegen 11.35 Uhr einen Notruf gegeben, dass es rund 800 Meter entfernt vom Mainzer Hauptbahnhofes eine Massenschlägerei gebe. Ein Großaufgebot der Polizei brachte die Lage dort unter Kontrolle. Nach Angaben der Polizei wurde 28 Augsburger und acht Mainzer vorübergehend festgehalten, um die Identität festzustellen. Die Augsburger wurden zum Bahnhof gebracht und in Begleitung der Bundespolizei mit den nächstmöglichen Zug Richtung Bayern transportiert. Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs. Bei einer Verurteilung droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
Nach Informationen unserer Redaktion hatte sich am Samstagvormittag eine Gruppe FCA-Ultras, die früh aus Augsburg angereist war, in einer Kneipe in der Mainzer Neustadt aufgehalten, um von dort aus später zum Stadion, das weit außerhalb liegt, zu gelangen. Vor der Kneipe kam es zu der Auseinandersetzung. Ob sie geplant war oder die Augsburger zufällig von den Mainzern entdeckt wurden, ist unklar. Klar ist, dass man das Treffen der FCA-Ultras durchaus als Provokation werten kann, und dass wohl eine Schlägerei in Kauf genommen wurde, wenn nicht beabsichtigt war.
Die Augsburger und die Mainzer Ultra-Szene gelten seit 2007 als verfeindet. Damals hatten Mainzer der FCA-Ultra-Gruppe Rude Boys nach einem Zweitliga-Spiel in Mainz die Zaunfahne entwendet. Eine Demütigung. Die Rude Boys lösten sich auf und man formierte sich in der Legio Augusta neu.