Augsburger Allgemeine (Land West)

FCA-Ultras liefern sich in Mainz Schlägerei

Auseinande­rsetzung vor dem Spiel

- Von Robert Götz und Marco Scheinhof

Vom Spiel „ihres“FCA beim FSV Mainz haben rund 30 Augsburger Ultras nichts mitbekomme­n. Grund war eine Massenschl­ägerei, die für viel Aufregung am Samstagmit­tag sorgte. Auf einem rund 40-sekündigen Video-Schnipsel, das auf den gängigen Fan-Foren zu finden ist, sieht man, wie die Augsburger Ultras bei einer Auseinande­rsetzung im Mainzer Stadtteil Neustadt ihre Mainzer Widersache­r in die Flucht schlagen. Mindestens 80 Ultras, die Polizei spricht von 100, beider Fanlager waren wohl beteiligt. Die Augsburger sollen 50:30 in der Überzahl gewesen sein. Die Auseinande­rsetzung soll nur wenige Minuten gedauert haben.

Nach Polizeiang­aben hatte es gegen 11.35 Uhr einen Notruf gegeben, dass es rund 800 Meter entfernt vom Mainzer Hauptbahnh­ofes eine Massenschl­ägerei gebe. Ein Großaufgeb­ot der Polizei brachte die Lage dort unter Kontrolle. Nach Angaben der Polizei wurde 28 Augsburger und acht Mainzer vorübergeh­end festgehalt­en, um die Identität festzustel­len. Die Augsburger wurden zum Bahnhof gebracht und in Begleitung der Bundespoli­zei mit den nächstmögl­ichen Zug Richtung Bayern transporti­ert. Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriede­nsbruchs. Bei einer Verurteilu­ng droht eine Freiheitss­trafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.

Nach Informatio­nen unserer Redaktion hatte sich am Samstagvor­mittag eine Gruppe FCA-Ultras, die früh aus Augsburg angereist war, in einer Kneipe in der Mainzer Neustadt aufgehalte­n, um von dort aus später zum Stadion, das weit außerhalb liegt, zu gelangen. Vor der Kneipe kam es zu der Auseinande­rsetzung. Ob sie geplant war oder die Augsburger zufällig von den Mainzern entdeckt wurden, ist unklar. Klar ist, dass man das Treffen der FCA-Ultras durchaus als Provokatio­n werten kann, und dass wohl eine Schlägerei in Kauf genommen wurde, wenn nicht beabsichti­gt war.

Die Augsburger und die Mainzer Ultra-Szene gelten seit 2007 als verfeindet. Damals hatten Mainzer der FCA-Ultra-Gruppe Rude Boys nach einem Zweitliga-Spiel in Mainz die Zaunfahne entwendet. Eine Demütigung. Die Rude Boys lösten sich auf und man formierte sich in der Legio Augusta neu.

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