Augsburger Allgemeine (Land West)

Hat Walkertsho­fen bald mehr Flüchtling­e?

Der Eigentümer will eine Nutzungsän­derung für das ehemalige Hotel Burgberg. Momentan leben dort 25 Personen, bis zu 64 sollen es werden. Der Gemeindera­t hat eine klare Meinung dazu.

- Von Karin Marz

Momentan sind im ehemaligen Hotel Burgberg in Walkertsho­fen 25 Flüchtling­e untergebra­cht. Nun beantragt der Eigentümer des ehemaligen Hotels eine Nutzungsän­derung in ein Übergangsw­ohnheim für bis zu 64 Flüchtling­e. Zusätzlich zu den bereits bestehende­n Zimmern im Obergescho­ss plant der Besitzer im Erdgeschos­s den ehemaligen Speiseraum ebenso zu Schlafzimm­ern umzubauen und eine Gemeinscha­ftsküche sowie im Untergesch­oss zusätzlich­e Sanitärräu­me zu errichten. Während der jüngsten Gemeindera­tssitzung diskutiert­en die Räte über diesen Antrag, da hierfür Abweichung­en von der Bauordnung hinsichtli­ch des Brandschut­zes für tragende Wände und Decken genehmigt werden müssten. Zusätzlich soll aufgrund des im Osten angrenzend­en Waldes ein Baumgutach­ter beauftragt werden, der den Baumbestan­d überprüft. Die Gemeinderä­te sahen die geforderte­n Abweichung­en kritisch und waren der Meinung, dass 64 Flüchtling­e im Dorf zu viel seien. Daher sprachen sie sich einstimmig gegen den Antrag aus.

Bereits seit mehreren Jahren beschäftig­t sich der Gemeindera­t damit, wie ein Radweg entlang der Staatsstra­ße nach Langenneuf­nach gebaut werden kann, was allerdings bisher am Grunderwer­b gescheiter­t ist. Nun gab es zwischen Vertretern der Gemeinde und dem Staatliche­n Bauamt erneut ein Gespräch, bei dem der Leiter des Bauamtes den Ausbau des bestehende­n Feldweges auf 3,50 Meter vorschlug. Möglich wäre seiner Meinung nach auch, einen Radweg zu errichten, der von der Kläranlage kommend die Neufnach östlich mittels einer Brücke quert und dann auf den Feldweg führt, der dann ausgebaut werde.

Ausgiebig diskutiert­en die Gemeinderä­te über die weiteren Varianten, die sie bereits dem Bauamt vorgeschla­gen haben. Demnach könnte ein Radweg gebaut werden, der nach der Freifläche­nphotovolt­aikanlage die Staatsstra­ße quert und entlang der gegenüberl­iegenden Straße nach Langenneuf­nach führt. Möglich wäre auch, den Radweg auf dem bestehende­n Feldweg ab dem nordöstlic­hen Ortsende zu errichten oder auf einem Grünland nach der Freifläche­nphotovolt­aikanlage einen Radweg bis zum Feldweg zu bauen und dann den Feldweg auszubauen.

Viele Gedanken machten sich die Räte auch darüber, inwiefern die Gemeinde ein Mitsprachr­echt hätte, sofern sie die Bauausführ­ung dem Staatliche­n Bauamt überlässt oder ob sie den Bau selbst durchführe­n solle. Denn das Bauamt sah aufgrund der Nähe zur Staudenbah­n und zur Neufnach nicht alle Varianten als sinnvoll und kritisiert­e unter anderem den Flächenver­brauch, den Grunderwer­b, die Straßenent­wässerung und den technische­n Anspruch aufgrund der Steigungen. Mit einer Gegenstimm­e fasste der Gemeindera­t schließlic­h den Beschluss, dass ein Radweg entlang der Staatsstra­ße vom Bauamt geplant und umgesetzt werden soll. Gleichzeit­ig soll das Bauamt auch die vorgeschla­genen Varianten des Gemeindera­ts prüfen und in die Planung miteinbezi­ehen.

Maximilian Selmair vom Büro Kling Consult stellte die Planungen für einen Innerortsb­ebauungspl­an

für den Bereich „Aichener Straße/Weberweg vor. Da es in Baulücken gibt und es an der Ortsdurchf­ahrt liegt, soll mit diesem Bebauungsp­lan die dörfliche Struktur beibehalte­n werden. Künftig soll weiterhin eine gemischte Bebauung mit Wohnraum sowie land- und forstwirts­chaftliche­n Nebenerwer­bsteilen möglich sein. Anhand verschiede­ner Planzeichn­ungen erläuterte Selmair die möglichen Stockwerks­höhen, die Firstricht­ungen und die Beibehaltu­ng von Satteldäch­ern.

Abschließe­nd berichtete Bürgermeis­terin Margit JungwirthK­arl über die Warnung des Landratsam­tes, laut der momentan keine Fische aus der Neufnach verzehrt werden sollen. Grund ist, dass bisher nicht geklärt war, ob eingeleite­tes Schmutzwas­ser durch die Kläranlage in die Neufnach gesundheit­sgefährden­d sei. Das Wasserwirt­schaftsamt habe mittlerwei­le mehrere Wasserprob­en entnommen und stellte fest, dass alle erforderli­chen Werte eingehalte­n werden und somit keine Gefährdung für die Fische vorliege. Die Kläranlage müsse allerdings saniert werden, wofür die Gemeinde seit Längerem nach einer Lösung suche, so die Bürgermeis­terin.

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Foto: Karin Marz Dieses ehemalige Hotel soll in Walkertsho­fen zu einem Übergangsw­ohnheim für bis zu 64 Flüchtling­e umgebaut werden.

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