Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie der perfekte Abperl-Effekt in der Dusche gelingt

Kleine Tipps erleichter­n die Arbeit im Haushalt. Warum es sich lohnt, den Profis zu vertrauen und die Ideen selbst ernannter Experten in sozialen Medien mit Vorsicht zu genießen. Sechs Tipps von der Fachfrau.

- Von Patrick Oppenauer

Nützliche Tipps und Tricks, die das Leben leichter machen: Das sind Lifehacks. Besonders für den Haushalt und in der Küche sind sie gefragt. Wer weiß schon, wie unappetitl­iche Verfärbung­en wieder vom Topf verschwind­en, oder wie das allzu oft getragene T-Shirt wieder wie frisch gewaschen riecht. Die Liste kleiner Alltags-Probleme ist lang. Was erschweren­d hinzukommt: Viele der Lifehacks aus dem Internet oder Social Media funktionie­ren nicht. Von manchen Kombinatio­nen an Putzmittel­n ist schlichtwe­g abzuraten, sagen Fachleute. Denn da könnte mehr kaputtgehe­n als funktionie­ren.

Hildegard Engelhart, Fachlehrer­in an den Hauswirtsc­haftsschul­en Friedberg und Schwabmünc­hen, sagt: „Bei der Mischung verschiede­ner Reinigungs­mittel können chemische Reaktionen entstehen und das behandelte Material kann dadurch in Mitleidens­chaft gezogen werden.“Zum Beispiel sollte man den Kopf des Wasserhahn­s

nicht mit einem in Essigessen­z getränkten Tuch umwickeln und dies über Nacht einwirken lassen. Die Beschichtu­ng der Armatur wir dadurch angegriffe­n und sie kann matt werden“, warnt die Expertin. Damit der Schuss also nicht nach hinten losgeht, holt man sich die Tipps lieber vom Profi als von der selbst ernannten Haushaltsf­ee auf Social Media. Hier ein paar kleine Alltags-Kniffe der Hauswirtsc­haftslehre­rinnen in der Küche oder beim Reinigen.

• Abperl-Effekt in der Dusche: Dazu einfach einen Esslöffel Klarspüler in eine leere Sprühflasc­he (etwa 500 ml) geben und den Rest mit Wasser auffüllen. Damit kann die Duschkabin­e nach der Reinigung eingesprüh­t werden. Die Mischung ergibt einen leichten Lotus-Effekt, sodass Kalk und Seifenrück­stände weniger haften bleiben.

• Hartnäckig­er Schweißger­uch: Wenn Kleidung auch nach der Wäsche noch nach Schweiß riecht, hilft es, diese rund 30 Minuten in einem heißen Wasserbad mit etwa zwei bis drei Esslöffeln Zitronensä­ure einzulegen. Danach noch mal in die Waschmasch­ine geben

und dann sollte der schlechte Geruch passé sein. Diese Mischung eignet sich auch, um muffige Sportschuh­e auszuwisch­en.

• Eingebrann­te Töpfe: Um Eingebrann­tes aus dem Topf zu entfernen, einfach etwas Geschirrsp­ülpulver in den Topf einfüllen und das Ganze aufkochen. Im Geschirrsp­ülpulver sind im Vergleich zum Spülmittel nicht nur Tenside enthalten,

sondern auch Enzyme, daher lösen sich hartnäckig­e Verkrustun­gen deutlich besser.

• Unappetitl­iche Verfärbung­en: Hartnäckig­er Verfärbung­en, zum Beispiel am Ablauf der Spüle oder in der Thermoskan­ne, wird man mit einer Reinigung in zwei Stufen Herr. Zuerst mit Zitronensä­ure und einer Bürste arbeiten. Im Anschluss zum Lösen von Fettrückst­änden

mit Spülmittel oder Neutralrei­niger nacharbeit­en. Hat man für die Thermoskan­ne keine Bürste parat, kann man auch Eierschale­n oder ganz kleine runde Kiesel verwenden und das Ganze gut schütteln.

• Teig „klettert“ins Rührgerät: Beim Kneten zum Beispiel von Hefeoder Spätzletei­g klettert der Teig gerne weiter nach oben, bis er sich ins Rührgerät arbeitet. Die Knethacken mit etwas Öl einreiben und schon wird das Klettern des Teiges verhindert.

• Vakuumbeut­el selber machen: Dafür das Gefriergut in einen Gefrierbeu­tel mit Zippversch­luss füllen, einen Strohhalm in die Öffnung stecken und den Verschluss bis zum Strohhalm zuschieben. Dann über den Strohhalm die Luft absaugen, den Beutel verschließ­en und alles platzspare­nd im Gefriersch­rank verstauen.

Wer selbst zum Profi werden möchte: Im September startet ein neues Semester an der Hauswirtsc­haftsschul­e in Schwabmünc­hen, ein Infoabend findet am Mittwoch, 24. April, statt. Infos unter www.aelf-au.bayern.de

 ?? Foto: Hildegard Schmitz ?? Tanja Höck, Schulleite­rin der Hauswirtsc­haftsschul­en Schwabmünc­hen und Friedberg, zeigt, wie man ohne großes Zubehör Nahrungsmi­ttel vakuumiere­n kann.
Foto: Hildegard Schmitz Tanja Höck, Schulleite­rin der Hauswirtsc­haftsschul­en Schwabmünc­hen und Friedberg, zeigt, wie man ohne großes Zubehör Nahrungsmi­ttel vakuumiere­n kann.

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