Augsburger Allgemeine (Land West)
Wie der perfekte Abperl-Effekt in der Dusche gelingt
Kleine Tipps erleichtern die Arbeit im Haushalt. Warum es sich lohnt, den Profis zu vertrauen und die Ideen selbst ernannter Experten in sozialen Medien mit Vorsicht zu genießen. Sechs Tipps von der Fachfrau.
Nützliche Tipps und Tricks, die das Leben leichter machen: Das sind Lifehacks. Besonders für den Haushalt und in der Küche sind sie gefragt. Wer weiß schon, wie unappetitliche Verfärbungen wieder vom Topf verschwinden, oder wie das allzu oft getragene T-Shirt wieder wie frisch gewaschen riecht. Die Liste kleiner Alltags-Probleme ist lang. Was erschwerend hinzukommt: Viele der Lifehacks aus dem Internet oder Social Media funktionieren nicht. Von manchen Kombinationen an Putzmitteln ist schlichtweg abzuraten, sagen Fachleute. Denn da könnte mehr kaputtgehen als funktionieren.
Hildegard Engelhart, Fachlehrerin an den Hauswirtschaftsschulen Friedberg und Schwabmünchen, sagt: „Bei der Mischung verschiedener Reinigungsmittel können chemische Reaktionen entstehen und das behandelte Material kann dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.“Zum Beispiel sollte man den Kopf des Wasserhahns
nicht mit einem in Essigessenz getränkten Tuch umwickeln und dies über Nacht einwirken lassen. Die Beschichtung der Armatur wir dadurch angegriffen und sie kann matt werden“, warnt die Expertin. Damit der Schuss also nicht nach hinten losgeht, holt man sich die Tipps lieber vom Profi als von der selbst ernannten Haushaltsfee auf Social Media. Hier ein paar kleine Alltags-Kniffe der Hauswirtschaftslehrerinnen in der Küche oder beim Reinigen.
• Abperl-Effekt in der Dusche: Dazu einfach einen Esslöffel Klarspüler in eine leere Sprühflasche (etwa 500 ml) geben und den Rest mit Wasser auffüllen. Damit kann die Duschkabine nach der Reinigung eingesprüht werden. Die Mischung ergibt einen leichten Lotus-Effekt, sodass Kalk und Seifenrückstände weniger haften bleiben.
• Hartnäckiger Schweißgeruch: Wenn Kleidung auch nach der Wäsche noch nach Schweiß riecht, hilft es, diese rund 30 Minuten in einem heißen Wasserbad mit etwa zwei bis drei Esslöffeln Zitronensäure einzulegen. Danach noch mal in die Waschmaschine geben
und dann sollte der schlechte Geruch passé sein. Diese Mischung eignet sich auch, um muffige Sportschuhe auszuwischen.
• Eingebrannte Töpfe: Um Eingebranntes aus dem Topf zu entfernen, einfach etwas Geschirrspülpulver in den Topf einfüllen und das Ganze aufkochen. Im Geschirrspülpulver sind im Vergleich zum Spülmittel nicht nur Tenside enthalten,
sondern auch Enzyme, daher lösen sich hartnäckige Verkrustungen deutlich besser.
• Unappetitliche Verfärbungen: Hartnäckiger Verfärbungen, zum Beispiel am Ablauf der Spüle oder in der Thermoskanne, wird man mit einer Reinigung in zwei Stufen Herr. Zuerst mit Zitronensäure und einer Bürste arbeiten. Im Anschluss zum Lösen von Fettrückständen
mit Spülmittel oder Neutralreiniger nacharbeiten. Hat man für die Thermoskanne keine Bürste parat, kann man auch Eierschalen oder ganz kleine runde Kiesel verwenden und das Ganze gut schütteln.
• Teig „klettert“ins Rührgerät: Beim Kneten zum Beispiel von Hefeoder Spätzleteig klettert der Teig gerne weiter nach oben, bis er sich ins Rührgerät arbeitet. Die Knethacken mit etwas Öl einreiben und schon wird das Klettern des Teiges verhindert.
• Vakuumbeutel selber machen: Dafür das Gefriergut in einen Gefrierbeutel mit Zippverschluss füllen, einen Strohhalm in die Öffnung stecken und den Verschluss bis zum Strohhalm zuschieben. Dann über den Strohhalm die Luft absaugen, den Beutel verschließen und alles platzsparend im Gefrierschrank verstauen.
Wer selbst zum Profi werden möchte: Im September startet ein neues Semester an der Hauswirtschaftsschule in Schwabmünchen, ein Infoabend findet am Mittwoch, 24. April, statt. Infos unter www.aelf-au.bayern.de