Tour de Soup
Es ist ein Wintertag wie gemalt. Die Sonne funkelt durch die zugefrorenen Fenster. Raureif liegt auf den Dächern und die Wiesenspitzen glitzern pastellgrün. Mit dem Rad mache ich mich auf zu den Töpfen der Stadt... und freue ich mich auf nährend-wärmende Süppchen.
Ist noch Suppe daaaaaa!?“, dieser sehnsüchtige Ruf nach Nahrung ist für viele Menschen auch eine Liebeserklärung. Meist gerichtet an die Mutter, Großmutter, das Zuhause und immer an das warme, wunderbare Gericht. Eine duftende Suppe ist Köstlichkeit für Nase, Gaumen, Bauch. Dazu ist sie Schmeichelei für Herz und Seele.
Suppe steht für einen wohliggesunden Genuss. Ist quasi die Ursuppe der Gemütlichkeit. Denn Suppe verbindet und vereint. Archaisch versammeln sich auch heutzutage viele Menschen gerne um den Suppentopf. Sitzend oder stehend. An runden oder eckigen Tischen gemeinsam löffeln und es sich wohltuend schmecken lassen, hat in den meisten Ländern Tradition.
Suppe überall
Ob Suppe, Sopa, Soupe, Zuppa, Soup, Soep..., die ähnliche Schreibweise in vielen europäischen Ländern weist auf die gemeinsame Zuneigung der zu löffelnden
Speise hin. Wir verstehen darunter heutzutage ein kaltes oder warmes, flüssiges, klares oder sämiges Gericht. Meist bestehend aus einer Gemüsegrundlage und mit oder ohne Einlagen wie: Fleisch, Fisch, Geflügel. Oder aber komplett vegetarisch bis vegan.
Etwas dröge wirkt dagegen die Lexikon-Definition aus dem Jahr 1744: „Suppe, heisset die sehr bekannte, und so wohl Gesunden als Krancken dienliche Löffelspeise, welche entweder schlechthin aus Brod und Wasser, Cofent (Halb- oder Nachbier), ja welches kräfftiger, aus Fleischbrühe, Wein, Milch und Bier zubereitet wird, oder vielmahls mit unterschiedenen anderen nahrsamen und gesunden Ingredientien versetzt und verändert werden kann, ...“ Besonders empfehlenswert sind leichte Gemüsesuppen. Sie sind sehr gut verträglich, weil sie gekochte Bestandteile enthalten. Durch die Brühe und den hohen Wasseranteil liefern sie wertvolle Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Dadurch ist der Magen – bei vergleichweise wenig Kalorien – schnell voll und ein Sättigungsgefühl tritt ein ohne zu belasten. Daher ist die flüssige Speise eine wunderbare Mahlzeit während und nach einer Krankheitsphase. Wer hätte gedacht, dass sich aus der einstigen ärmlich anmutenden „Schlürfspeise“des 14. Jahrhunderts, in Deutschland die Suppe zu einer kulinarischen Hauptmahlzeit mit umfänglichem Beauty-, Wellness-, Exotik- und Glücks-Flair entpuppen würde!?
Stadt, Land, Gasthaus
Meine erste Suppe nehme ich im Landgasthaus Dahlem ein. Tatsächlich ist das Landgasthaus und das bäuerliche Gebiet drumherum eine idyllisch-grüne Oase inmitten der wilden Großstadt. Seit 2015 lädt die ehemals alte Scheune auf dem Ge-
Die Gesundmacher
Suppen mit Stücken sind abwechslungsreicher und halten länger satt, als pürierte oder gar klare Suppen. Auch Resteverwertung geht mit Suppe wunderbar. Übrig gebliebene Kartoffeln oder Nudeln dienen als Grundlage. Die wertvolle Flüssigkeit vom Auflauf oder das zurückgebliebene Salatdressing eignen sich hervorragend zur Verfeinerung oder gar für eine neue Kreation nach Lust und
Laune.