| Anders Süßen
Süße Vielfalt – ein Projekt # Zuckerlos süß – Rezepte # Vegetarisch mit Liebe – Gemüse süß und salzig
Für viele Menschen ist der Verzicht auf Süßes wohl mit die größte Hürde, wenn es um eine gesündere Lebensund Ernährungsweise geht, jedoch ist industrieller, raffinierter, weißer Zucker kaum förderlich für unsere Gesundheit. Er kann entzündliche Prozesse im Körper auslösen und ist Hauptursache für die Entwicklung von Hefepilzen und Bakterien, die unserem Darm schaden. Jeder hat wohl schon einmal das Zuckertief, was nach zu hohem Zuckerkonsum folgt, am eigenen Leib gespürt. Auf die Dauer können solch extreme Schwankungen zu einer Insulinresistenz führen: ein geschwächtes Immunsystem, erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2, Herzerkrankungen und vorzeitige Alterung können unter u. a. die Folge sein. Dass Zucker regelrecht süchtig machen kann, ist nicht von der Hand zu weisen. So natürlich wie möglich, so unverarbeitet wie möglich und so wenig wie nur nötig lautet deshalb ein Credo von mir, wenn es darum geht, Speisen und Getränken
Süße zu verleihen. Oft ist unser Geschmackssinn regelrecht abgestumpft – mit ein wenig Training und bewusstem, achtsamen Genießen lässt sich aber auch mit wenig Zucker das Leben genießen.
Ahornsirup
Die goldene Färbung und der kräftige bis milde karamellige Geschmack von Ahornsirup verleihen Kuchen und Gebäck auf gesündere Weise die nötige Süße. Der Sirup entsteht, wenn man Zucker-Ahornbäume, welche großteils in Kanada heimisch sind, anzapft, den Saft einkocht und anschließend abfüllt.
Das relativ naturbelassene Produkt besitzt eine eher niedrige glykämische Last von etwa 43 im Vergleich zu normalem Haushaltszucker
(GL 70), lässt unseren Blutzucker also langsamer und nicht so hoch steigen. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, 100 Prozent reinen Ahornsirup ohne Zusatz- oder Süßstoffe zu verwenden, da der Begriff in Europa nicht geschützt ist und meist verdünnt angeboten wird. Ebenso ist richtig dunkler Ahornsirup mit einem höheren Polyphenolgehalt meist die bessere Wahl statt zu hellem zu greifen.
Kokosblütenzucker
Der aus dem Nektar der Kokospalme gewonnene Zucker besitzt entgegen des Namens kein kokoslastiges, sondern ein malziges, nach karamell schmeckendes Aroma und hat eine sehr geringe Auswirkung auf das Ansteigen des Blutzuckerspiegels, was Zuckerhochs und
-tiefs vermeidet.
Nahezu 1 : 1 lässt sich herkömmlicher Zucker mit Kokosblütenzucker ersetzen, was die Verwendung recht einfach macht. Beim Kauf ist auf Nachhaltigkeit zu achten: Weder
Zucker „belohnt“uns nach anstrengenden Tagen, gibt schnell Energie und macht uns scheinbar für den Moment ein klein wenig glücklicher. Doch ist dem wirklich so? Und welche Alternativen gibt es, um das süße Wohlbefinden gesünder zu genießen?
sollte Regenwald abgeholzt noch Kokospalmen gefällt werden - bei guter Nutzung kann eine einzige Kokospalme über 70 Jahre Nektar hervorbringen.
Honig
Naturreiner, biologischer Honig von Imkern aus der Region ist etwas sehr Wertvolles, nicht umsonst verdanken ihm laut griechischer Mythologie die Götter ihre Unsterblichkeit. Er enthält wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren und besitzt eine antimykotische und antibakterielle Wirkung, sowohl innerlich als äußerlich angewendet. Beim Süßen von Speisen und Getränken ist darauf zu achten, Honig nie über 40 °C zu erhitzen, da so alle gesundheitlichen Vorteile zunichte gemacht werden.
Früchte und Gemüse
Die pure natürliche Süße findet sich in Früchten und auch Gemüse kann unser Zuckerverlangen stillen.
Sehr gern nutze ich beim Backen Beeren und Trockenfrüchte wie Datteln und Feigen, aber auch Süßkartoffel, rote Bete oder Zucchini, um eine gute Konsistenz zu erhalten und dennoch so wenig wie möglich an zugesetzten Zucker verwenden zu müssen. Oftmals reicht die natürliche Süße einer Banane oder eines Apfels aus, um den Geschmacksknospen „süß“zu melden. Das Schönste: Mit den Jahreszeiten backend, kann man bei dieser für mich natürlichsten
Art zu süßen, der Kreativität freien Lauf lassen. Apfelcrumble im Herbst, Beerentarte im Sommer. Selbstgepflückt und genau wissend, was drin ist, schult dies Achtsamkeit und befriedigt mehr als die gekaufte Tafel Schokolade.
Xylit
Gerade für diejenigen, die abnehmen möchten und/oder auf eine kohlenhydrat-/fruktosearme Ernährung achten, ist Xylit geeignet. Der Zuckeraustauschstoff wird u.a. aus Birkenholz gewonnen und lässt sich wie herkömmlicher Zucker verwenden. Neben einem sehr niedrigen glykämischen Index wirkt Xylit im Mund antibakteriell und unterstützt die Mineralisierung von Zähnen und Knochen, was somit zu einer gesunden Knochendichte beiträgt. <