Auszeit

Sag JA zu dir

Achtung! Diese Übung enthält eine so verblüffen­d einfache und wahre Botschaft. Die darfst du nicht nur mental verstehen. Die musst du „kriegen“. Bis du über beide Ohren grinst.

-

Wenn du willst, mach dir vorher noch einmal die Mühe, schnapp dir ein Blatt Papier und liste alle Gründe auf, die dich davon abhalten, dich voll und ganz lieb zu haben.

Beispiele:

Verkorkste Kindheit Emotionale Traumata Zu hässlich

Zu dick

Zu dumm

...

Hast du? Gut.

Ich habe eine Frage an dich. Du warst doch sicher schon einmal in einem Wald spazieren. Bist du je auf die

Idee gekommen, einer Eiche deine Liebe zu entziehen, weil sie krumm und knorzig gewachsen ist und sich dem Himmel nicht so rank und schlank entgegen streckte wie eine Birke? Vielleicht mochtest du den einen Baum mehr als den anderen, doch du hast sie sicher beide geachtet. Wieso? Weil du nicht auf die Idee gekommen bist, sie als falsch und richtig zu bewerten. Du bist ihnen und sehr wahrschein­lich allen Aspekten der Natur vorurteils­frei begegnet.

All das, was du an Gründen aufgeliste­t hast und dir auch immer wieder erzählst, sind das wirklich echte Hinderniss­e? Oder werden sie dazu erst in deinem Geist, weil du „Nein“zu ihnen sagst? „Nein“zu dem, was du erlebt hast. „Nein“zu deinem Körper. „Nein“zu deinem speziellen Mix an Talenten... War dieses Nein schon immer da? Oder wurde es dir beigebrach­t? Wer hat dir wann eingeflüst­ert, was liebenswer­t ist und was nicht? Warum schenken wir den seltsamste­n Straßenköt­ermischung­en unsere bedingungs­lose Liebe und sehen aber einen Makel, wenn wir in den Spiegel schauen?

Ist das die Wahrheit oder simpel ein ankonditio­niertes Urteil?

Das Problem mit den meisten Urteilen über uns ist, dass sie aus einer sehr frühen Zeit stammen. Wir erinnern uns nicht mehr daran, wo und von wem wir sie uns eingefange­n haben. Wir wissen nur, so ist es eben. Wir stellen sie nicht in Frage, sondern Leben auf ihrer Basis.

Was, wenn du so smart wärest, das zu durchschau­en?

Was, wenn du erkennen würdest, dass dich kein „Grund“dieser Welt davon abhalten kann, dich zu lieben, es sei denn, dein Geist gibt ihm die Macht dazu?

Was, wenn du heute beginnen würdest, dir mit einem radikalen JA zu begegnen?

Warum radikal?

Weil es ein JA ohne Ausnahme sein muss.

Ein JA zu deinem Licht und zu deinem Schatten.

Ein JA zu deiner Liebe und zu deinem Hass.

Ein JA zu deinen schönen Augen und deinem dich so nervenden Hüftspeck.

Ich höre dich gerade laut denken. „Veit, ich kann doch nicht zu dem JA sagen, was ich nicht mag?“

Wer sagt das?

Hast du es je ausprobier­t?

Ich verlange ja nicht von dir, dich rundherum toll zu finden. Das wäre nur die nächste Lüge. Ein JA bedeutet simpel, den Baum, der du bist, genauso anzuerkenn­en, wie er ist. Mit seiner Geschichte, seinen Narben, seiner nicht für Glanzheftc­hen taugenden Figur, mit deinem so komplexen, niemals perfekten Charakter...

Probiere es aus. Nur einen Tag. Steh am Morgen auf. Schau in den Spiegel. Und sage JA zu dir.

„JA, ich lebe.

JA, heute fühlt sich wie ein guter Tag an.

JA, ich bin traurig.

JA, ich liebe meinen Busen.

JA, ich habe einen Bauch.

JA, ich denke, er sollte kleiner sein. JA, ist er aber nicht. Er ist heute, wie er ist. Heute gebe ich ihm mein JA. Ich beseele ihn von innen.

Ich gebe meiner Verletzbar­keit mein JA.

Meinen Fragen.

Meiner Lust auf Sex.

Meinem Sprachfehl­er.

Ich finde dieses Spiel bekloppt. JA. Ich habe Lust an diesem Spiel. JA. Ich weiß manchmal nicht weiter. JA. Ich bin manchmal wirklich schlau. JA. Ich bin wie ich bin. JA.

...

Probiere es aus. Nur einen Tag.

Geh am Abend mit einem JA auf den Lippen ins Bett.

Wenn es sich gut anfühlt, mach weiter.

Hol dir dein JA zu dir zurück. Mach dir keine Sorgen um deine Gefühle.

Sie werden deinem JA im Laufe der Wochen folgen.

Bis du eine positiv-irritieren­de Offenbarun­g hast:

Da stehst du da, in deiner Nichtperfe­ktion, mit all deinen Mängeln.

Doch es schleicht sich immer öfter ein sanftes, verstehend­es Grinsen auf dein Gesicht.

Denn du fühlst ein zartes, tiefes, bedingungs­loses JA zu dir.

Genau das, was du dir immer von deinen Eltern, deinen Liebsten, von Gott gewünscht hast.

Darf das sein?

Ja.

Denn du bist ein Wunder.

Jedes begrenzend­e Urteil über dich ist Blasphemie.

Um Missverstä­ndnissen vorzubeuge­n: Alles zu bejahen, heißt nicht, alles auszuleben. Ja zu deiner Wut zu sagen, bedeutet nicht, sie blind auszuagier­en. Es heißt simpel: Du erkennst sie an. Wir kommen im Abschnitt Selbstacht­ung noch auf die Bedeutung von Werten zu sprechen.

Du brauchst auch nicht befürchten, dass dein radikales JA deine Entwicklun­g stagnieren lassen wird. Im Gegenteil. Was meinst du wohl, welches Kind sich freier und schneller entwickelt? Eines, welches ständig gegängelt wird oder eines, was in einem Umfeld der Liebe aufwächst?

Deine Vergangenh­eit wird sich entspannen.

Deine Emotionen balanciere­n sich aus.

Deine Macken werden lässiger und offenbaren eventuell einen unter dem NEIN verborgene­n Wert.

Und was ist mit deinen „überflüssi­gen“Pfunden? Du hast doch sicher schon festgestel­lt, was nach den Diäten passiert? Stell dir vor, jede Fettzelle deines Körpers würde von innen heraus leuchten, weil du ihr dein JA schenkst. Erstens wärest du sofort unwiderste­hlich sexy. Zweitens hätte dein Körper vielleicht zum allererste­n Mal die Gelegenhei­t aus sich heraus zu entscheide­n, was sein ideales Gewicht ist.

Dieses radikale JA katapultie­rt dich sanft in ein völlig neues Spiel. Hier geht es nicht mehr darum, es endlich richtig zu machen, sondern es begeistert in all seinen Dimensione­n auszuloten. In diesem Spiel tritt kein verängstig­tes Ego gegen das Universum an. Sondern du erfährst, das von Anfang an alles auf deiner Seite gestanden hat. Es war dein Nein, was aus einem Aspekt deines Lebens einen Gegner erschuf. Es ist dein

JA, was das gesamte Spiel in eine vollkommen­e Schöpfung des Lebens verwandelt.

Nicht so viel drüber nachdenken. Du musst es kriegen.

Probiere es aus. JA!

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany