SÜSSE WORTE
Dem Affen Zucker geben, Honig ums Maul schmieren, Süßholz raspeln – im Wortschatz finden sich zahlreiche Redewendungen, die auf Süßes abzielen. Sie beschreiben die Kunst der Umgarnung. Wer Süßholz raspelt, bezirzt jemanden. Dass dabei zugunsten der eigenen Zwecke übertrieben wird und nur die Vorzüge des Gegenübers hervorgehoben werden, unterstellt dem Raspler als auch dem Honigschmierer etwas Verschlagenes. Der sprichwörtliche Affe, der mit Zucker gefüttert wird, bedeutet, eigenen Neigungen oder Spleens ungebremst nachzugeben. Die Formulierung entstammt einer Zeit, da Leierkastenmänner mit Äffchen posierten, die sie mit Zuckerwürfeln bei Laune hielten.