| Meine Gefühle
Gefühle sind da, ob wir wollen oder nicht. Aber wissen wir immer, wo sie gerade herkommen und wo sie hinwollen? Zwei Autoren haben versucht, dem „Chaos“der Gefühle schon auf der beschreibenden Ebene eine Struktur zu geben.
Gefühlsnavigator # Übungskarten # Positiv denken – Gut Fühlen
FAST JEDES PROBLEM, DAS MENSCHEN ZU PSYCHOLOGEN UND COACHES FÜHRT, HAT MIT UNANGENEHMEN GEFÜHLEN ZU TUN.
Alle reden von Gefühlen, und wir schließen uns da nicht aus. Wie entscheidend ist dieses Thema denn für Psychologen, die Coaches und ihre Kunden und Klienten?
Gefühle sind sehr entscheidend, weil sie einen großen Teil unseres Empfindens von Glück und Unglück ausmachen.
Fast jedes Problem, das Menschen zu Psychologen und Coaches führt, hat mit unangenehmen Gefühlen zu tun: Konflikte, Unsicherheiten in Beziehung und Beruf, Überforderung, Verluste und Niederlagen aber auch große Ziele und Herausforderungen außerhalb der Komfortzone. Im Kontext der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) weisen uns Gefühle auf Bedürfnisse hin, damit diese uns überhaupt bewusst werden und wir bemerken, ob sie sich gerade erfüllen oder nicht. Dazu bieten Coaches ihre Unterstützung an.
Ihr Gefühlsnavigator bringt eine offensichtlich klare und nachvollziehbare Struktur in unsere Welt. Wie wichtig ist es, zu „wissen“, was ich „fühle“?
Im Alltag ist es nicht immer wichtig, aber in bestimmten Situationen ist es sehr hilfreich:
Wenn ich z. B. verstanden werden will, ist es notwendig, dass ich mitteilen kann, was ich fühle. Auch hilft es mir, mich selbst besser zu verstehen. Beides ist Voraussetzung für Empathie.
Auch wenn ich an einem Gefühl leide, kann es entlasten, wenn ich herausfinde, was ich da fühle. Dadurch kann ich einen gesunden Abstand dazu einnehmen.
Für ein tieferes Verständnis findet man unserem Navigator zu jedem Gefühl auch den entsprechenden Gedanken, der bewusst macht, wie man die Situation innerlich
eigentlich bewertet. Denn unsere Bewertung ist letztendlich dafür verantwortlich, was wir fühlen. Wer anders denkt, der fühlt auch anders.
Jede Systematik hat auch ein wenig von einer Schublade. Wie weit darf ich „kategorisieren“und wo liegt das Risiko, irgendwann zu wenig komplex, zu wenig differenzierend zu sein?
Unser wichtigstes Kriterium war es, aus der komplexen Welt der Gefühle ein alltagstaugliches Werkzeug zu entwickeln. Wir meinen, es ist erlaubt zu kategorisieren und zu vereinfachen, damit etwas überhaupt handhabbar und damit nutzbar wird. Daher hatten wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit und waren uns immer darüber bewusst, dass wir mit dem Navigator niemals das gesamte Themenspektrum abdecken können. Wir wollten aber ein Maximum an Vollständigkeit bei gleichzeitiger Übersichtlichkeit und Verständlichkeit erreichen.
An welcher Stelle des Gefühlsnavigators waren Sie sich vielleicht selbst nicht sicher, ob die Zuordnung klar genug ist?
Bei der Auswahl der 12 Hauptgefühle haben wir uns daran orientiert, welche Gefühlsbegriffe wir im
Alltag am häufigsten verwenden und voneinander hören. Wir haben uns dann entschieden, alle angenehmen Gefühle in eine einzige Kategorie zusammenzufassen (Freude/Glück). Hier waren wir tatsächlich unsicher, ob diese Entscheidung nicht vielleicht Widerspruch hervorruft.
Sie stellen Ihre Navigatoren vor allem den Experten zur Verfügung. Kann ich als Laie und potenzieller Kunde der Experten damit auch was anfangen? Was sollte ich als interessierter Laie bedenken, bevor ich mich nach Ihren Vorlagen „sortiere“, konkret am Beispiel des Gefühlsnavigators?
Unsere GFK-Navigatoren wenden sich nicht explizit an Experten. Wir haben sie mit dem Anspruch entwickelt, dass jeder Mensch sie ohne Vorwissen benutzen kann. Insofern braucht es auch für Laien keine besonderen Voraussetzungen - somit gibt es für sie nichts zu bedenken. Zugleich ist es für diejenigen, die einen GFK-Kurs besucht haben, in der Regel einfacher, sich anhand der Navigatoren zu orientieren. Probieren Sie es einfach aus!
Es sind ganz verschiedene Themen, die Sie mit Ihren Navigatoren und Wissenskarten adressieren. Wie sind Sie auf diese Art Angebot gekommen und wie wird es angenommen?
Die Wissenskarten entstanden ursprünglich aus einer Prüfungssituation heraus, in der die Idee aufkam, das umfangreiche Wissen von 40 Trainingstagen übersichtlich auf 2 Seiten zu komprimieren - ein Spickzettel sozusagen. Aktuell bieten wir ca. 20 Wissenskarten zu verschiedenen Themen an. Sie treffen den Nerv der Zeit: Informationen verständlich, übersichtlich und auf das Wesentliche zusammengefasst darzustellen. Daher werden die Karten wie auch die Navigatoren gut und immer mehr angenommen.
Letzte Frage: Wie schnell finden Sie die Grundstimmung, die Sie persönlich heute geprägt hat?
Wir finden unsere Grundstimmung im Zentrum des Gefühlsfinders. Unser Auge wandert im Kreis und bleibt jetzt gerade bei der Freude stehen. Dann schauen wir uns die damit verwandten Begriffe an und finden unsere Stimmung bei „ausgeglichen“wieder. Die Suchbewegung hat kaum 10 Sekunden gedauert. <
es ist erlaubt zu kategorisieren und zu vereinfachen, damit etwas überhaupt nutzbar wird.