In Schande
Dass eine Maske nicht nur verhüllen sondern auch offenbaren kann, haben sich die Richter im 17. Jahrhundert zu Nutze gemacht, wenn sie Ehrenstrafen ahndeten. Der Verurteilte musste dabei eine sogenannte Schandmaske tragen, die sein Vergehen für alle öffentlich zur Schau stellte. Wer beim Lauschen erwischt wurde, bekam eine Maske mit großen Ohren aufgesetzt, dem Geschwätzigen wurde die Zunge lahmgelegt und vor allem Frauen wurden auf diese Weise für Ehebruch oder Verleumdung bestraft. Dabei kamen oftmals Tierköpfen nachempfundene Masken mit speziellen Merkmalen zum Einsatz, die zum jeweiligen Vergehen passten. Körperlich blieben die Delinquenten zwar meist unversehrt, doch der Ruf und die Ehre wurden dank der öffentlichen Bloßstellung mitunter ruiniert.