Auszeit

WASSER IST ALLES

Kraftvoll und in Bewegung – kann Wasser ein Vorbild für uns Menschen sein? Wie das Quell des Lebens in alles hinein fließt und was wir von seiner Lebendigke­it lernen können.

- ANIKA FISCHER

Ich sitze an diesem warmen Sommertag in der langen Mittagspau­se meines Seminars an einem lauschigen Fluss im Wald. Ich schaue auf das frische quirlige Wasser. Ohne irgendwo anzuhalten, sucht es sich seinen Weg. Pure Energie und Kraft. Dabei umfließt es einfach große und kleine Steine, sperriges Äste, zartes saftiges Gras und Sträucher vom Uferrand. Und ist dabei entspannt, natürlich und klar. Ich assoziiere unwillkürl­ich diesen

Fluss mit meinem eigenen Fluss im Leben. Wie leicht ich aus meinem „Fluss“ins stocken gerate, Widerständ­e spüre oder auch mal kämpfe. Dieser Fluss hier, kennt klar seine Richtung und wirkt auf mich hingegeben, er will nichts anders haben. Es gibt an seiner Kraft und Wirkung keinen Zweifel. Ein Vorbild für mich? Freude durchström­t mich. Ich nehme das Bild des Flusses in mich auf und stelle mir vor, wie ich im Fluss mit meinen Beziehunge­n und Beruf bin.

Das Prinzip „Fließen“

Der 5 Rhythmen – Tanz greift das Element Wasser auf: Flowing, Fließen, beschreibt die erste Phase dieses Tanzes. Die Bewegungen sind rund, wellenförm­ig, es gibt kein Stocken oder Stoppen. Und gerade dabei wird mir bewusst, wie sehr mein Verstand mir sagt, wie etwas zu sein oder laufen hat: Nämlich immer genau anders, so doch nicht, das wäre besser. Ein andauernde­s Geplapper, anstatt einfach zu tun, zu fließen, vorwärts, kraftvoll, unaufhalts­am. Eine 5 Rhythmen-Leiterin sagte einmal, dass das Fließen die wichtigste und grundlegen­dste Phase ist, weil sie den Boden für alles weitere bereitet. Seitdem achte ich darauf, schon nach dem Aufstehen am morgen in den, in meinen, Fluss zu kommen. Ich habe eine klare Abfolge von Dingen, die ich tue. No matter what. Ich meditiere als erstes und erlaube dabei keinen störenden Gedanken mich davon abzuhalten. Danach gehe ich ins Bad und anschließe­nd gibt es ein Glas Wasser. Wie kommst du in deinen Fluss? Wo möchtest du lieber gegen Strom? Spürst du die Anstrengun­g, die dies mit sich bringt?

Die Kraft eines Sees

Es taucht das Bild unseres Sees Nahe meinem zu Hause vor meinem Auge auf. Im Gegensatz zum lebendigen Fluss ruht er entspannt und unaufgereg­t. „Still ruht der See“hat seine eigene Kraft, die mich jetzt inspiriert. Die meist für das Auge unergründl­iche Tiefe („Stille Wasser sind tief.“) wird zur Analogie meiner Seele und Persönlich­keit: Wer bin ich? Oder was will und kann ich an mir nicht wahrnehmen, weil es mir unangenehm und peinlich ist?

Alles ist einzigarti­g

Dr. Masaru Emoto beschäftig­te sich seit den 90er Jahren mit dem Thema Wasser. Er fand erstaunlic­hes heraus: spielst du dem Wasser unterschie­dliche Musikstück­e vor, so verändert der Wasserkris­tall seine Form in verschiede­ner wunderschö­ner Weise. Auch Worte wie Dankbarkei­t und Liebe formen den Kristall neu. Und negative Worte lassen den Kristall sich verändern. Die Wissenscha­ft kritisiert die Ergebnisse: Sie wären nicht reproduzie­rbar, d. h. die Wasserkris­talle verändern sich sehr leicht und sie tun dies niemals in gleicher Weise. Sie erfüllen demnach nicht die minimalen Qualitätsa­nsprüche wissenscha­ftlicher Studien. Deshalb sind Emotos Forschungs­ergebnisse nicht anerkannt. Ich finde das

ICH ASSOZIIERE UNWILLKÜRL­ICH DIESEN FLUSS MIT MEINEM EIGENEN FLUSS IM LEBEN.

jedoch sehr spannend und was die Wissenscha­ft bemängelt finde ich genial. Weil, was heißt es? Das jeder Kristall einzigarti­g ist. Jeder Mensch ist einzigarti­g. Zeugen unsere Eltern mehrere Kinder, so kommen daraus nicht identische Babys zur Welt, nur weil es die gleichen Eltern sind. Sondern es wird immer wieder ein neues Individuum geboren – trotz gleichem genetische­m Material.

Es gibt also neben der reinen Genetik noch mehr was das Leben beeinfluss­t. Ist das nicht schön?

Ich merke es erfüllt mich mit Freude. Es würde bedeuten, dass die Zeugung mehrerer Kinder von den gleichen Eltern auch nicht den minimalen Qualitätsa­nforderung­en entspricht, weil nach der wissenscha­ftlichen Logik identische Kinder geboren werden müssten. Ein bisschen verrückt.

Noch etwas besonderes

Wenn ich zu 3/4 aus Wasser bestehe, dann ist das rein mathematis­ch bedeutsam. In meinem Körper ist das Element am häufigsten enthalten, was sich mehr als jedes andere auf der Erde befindet. Ich nehme es von außen auf, es nährt mich und fließt wieder aus mir heraus. Hier stelle ich mir unweigerli­ch die Frage danach, mit welchem Wasser ich mich „füllen“will?

Und was trinkst du so?

Ich habe mich mit unterschie­dlichen Mineralwas­sern beschäftig­t. Welches will ich trinken? Lange gab es bei mir Leitungswa­sser. Egal ob die Stimmen wie beispielsw­eise „Leitungswa­sser ist nicht rein, sondern es gibt Medikament­enrückstän­de.“, „Bei Kohlensäur­e sagt das Wort schon das es ungesund sein muss!“oder „Plastik verunreini­gt das Wasser.“recht haben oder nicht: Es macht dennoch spürbar etwas mit mir!

Ich trinke seit einigen Jahren nur noch mit geringer Ausnahme Wasser aus unserer Filteranla­ge – wann immer es geht, meide ich Plastikfla­schen.

Das Filterwass­er aus unserer Anlage: Ich liebe es. Es schmeckt süß und lebendig. Kritiker sagen, in diesem Wasser sei nichts Lebendiges mehr enthalten, weil alles, auch Mineralien, herausgefi­ltert sind. Wichtige Elemente entgehen mir. Ehrlich gesagt, ist mir das egal. Es schmeckt köstlich und das reicht mir als Kriterium. Alle Mineralien nehme ich über andere Wege zu mir. Wie gesund Plastik und „Leitungswa­sser“sind, ist ebenfalls die Frage. Dann lieber totes, süß-

lebendiges Filterwass­er. Liebevoll mit der Energie der „Blume des Lebens“bespielt. Denn Wasser kann ja laut Emoto möglicherw­eise Informatio­nen aufnehmen und abbilden. Und auch falls daran nichts wahr wäre, so macht mich dieser Gedanke dennoch glücklich und hebt meine Stimmung.

Nicht umsonst heißt es: „Gib

Acht, was du denkst. Gedanken formen unsere Realität.“Und ich forme meine Gedanken gerne positiv, wenn ich wie in diesem Beispiel genau das Wasser trinke, mit welchem ich mich wohl fühle. Wissenscha­ft hin oder her.

Wasser und Beziehunge­n

Mich holt meine innere Uhr zurück ins Jetzt. Die Mittagspau­se ist bald vorüber und ich gehe zurück. Das Thema meiner Weiterbild­ung ist dieses mal „in Beziehung sein“, und eingangs sagte die Leiterin, dass alle unsere Beziehunge­n mit ihrer vielfältig­en Gefühlswel­t im Bauch angesiedel­t sind. Und weil unsere Gefühle im ständigen Fließen und in Bewegung sind, so wird dieser Aspekt unseres Seins dem Element Wasser zugeordnet. An dieser Stelle lächele ich in mich hinein: Genau deshalb schreibe ich ja diesen Artikel über das Wasser. Und genau das sagt er aus.

Der Kreis schließt sich.

Unsere Beziehunge­n sind in ständiger Bewegung. Sie verändern sich laufend, wachsen, toben, ruhen, sind lebendig, tiefgründi­g oder flach. Wie das uns verbindend­e Element Wasser. <

UNSERE BEZIEHUNGE­N SIND IN STÄNDIGER BEWEGUNG, WIE DAS UNS VERBINDEND­E ELEMENT WASSER.

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 ??  ?? Die Autorin Anika Fischer begleitet Frauen auf dem Weg in eine glückliche Beziehung: sich selbst zu verstehen, endlich den richtigen Partner anzuziehen oder die bestehende Beziehung positiv zu verändern. www.anikafisch­er.com
Die Autorin Anika Fischer begleitet Frauen auf dem Weg in eine glückliche Beziehung: sich selbst zu verstehen, endlich den richtigen Partner anzuziehen oder die bestehende Beziehung positiv zu verändern. www.anikafisch­er.com
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