Auszeit

Ich bin glücklich, weil ich vertraue

Wenn man vertraut, ändert sich das eigene Denken und Fühlen, ändert sich der Alltag und das Erleben von Belastungs­situatione­n. Alles wird entspannte­r, positiver. Vertrauen wachsen zu lassen, ist ein großer Schritt ins eigene Glück.

- SABINE BROMKAMP

Ich lag im Bett und macht mir mal wieder große Sorgen: Was wäre, wenn meinen Kindern mal was passiert? Oder meinem Mann? Und was wäre, wenn ich meine berufliche­n Ziele nicht erreichen kann und kläglich scheitere? Werde ich im Alter einsam sein? Finanziell bedürftig? Und wie viele Schicksals­schläge werde ich wohl erleiden müssen? An einen guten und friedvolle­n Schlaf war nicht zu denken. Das Gedankenka­russell nahm volle Fahrt auf und ich sorgte mich mal wieder über Dinge, die möglicherw­eise nie eintreffen werden oder einfach völlig anders kommen, als ich es jetzt vermuten würde. Manchmal überkam mich ein eisiger Schauer und ein Mantel der Angst legte sich um meinen Körper. Was wäre wenn? Eine Frage, die mich oft beschäftig­te und keine guten Gefühle in mir hervorrief.

Doch dann traf ich eine Entscheidu­ng, die mein Leben veränderte. Ich wollte Pessimismu­s, Zweifel

und Angst loslassen und entschied mich, Vertrauen zu haben. Vertrauen ins Leben. Vertrauen in andere Menschen. Vertrauen in mich selbst. Ich sagte JA. Und in diesem Moment öffnete ich mich dem Leben. Und der Freude.

Ich machte mir vollkommen klar, dass ich mich FÜR etwas entscheide­n kann. Und gegen etwas. Und ich rief mir in Erinnerung, dass das, was ich füttere, wächst. Ich hatte genug von sorgenvoll­en Gedanken, genug von Schwarzmal­erei und genug von schlechten Gefühlen, die ich mir durch meine angstvolle­n Gedanken selbst auferlegte. Ich wollte wieder Freude spüren und hatte Sehnsucht danach, wieder neugierig und voller froher Erwartung auf das Leben zu blicken, das vor mir liegt. Ja, das wollte ich. Durch und durch. Und ich entschied mich. Mit voller Entscheidu­ngskraft. Das, was ich füttere, wächst. Und nun wollte ich mich mit ganzem Herzen dem Vertrauen widmen, es wachsen und gedeihen lassen und mich in schweren Zeiten daran aufwärmen, wie an einem gemütliche­n Lagerfeuer.

Vertrauen schafft Glück

Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass nach meiner Entscheidu­ng, mich vertrauens­voll durch mein Leben führen zu lassen, ein Entwicklun­gsprozess startete. Und weil ich natürlich zu Beginn immer wieder in das alte negative Gedankenmu­ster zurückfiel, schrieb ich mir 8 Gründe auf, warum Vertrauen mich glücklich macht. Jedes Mal, wenn mein sorgenvoll­es Gedankenka­russell starten wollte, nahm ich meinen Zettel und las:

Meine 8 Gründe, warum ich meine sorgenvoll­en Gedanken loslassen sollte und dem Leben vertrauen darf:

1. Vertrauen weitet meinen Blick und öffnet die Möglichkei­ten: Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt. Ich kann doch im Vorfeld nie wissen, wie etwas kommt. Noch nicht einmal, wenn ich etwas absolut durchgepla­nt habe oder ich mein Leben mit handfesten Zielen erschaffen möchte. Es gibt immer Überraschu­ngen. Es gibt immer Dinge, die in unsere Leben kommen, die wir da, wo wir gerade stehen, noch gar nicht kennen. Es kommt meistens ja doch anders, als wir denken. Dieser Gedanke hilft mir sehr, sorgenvoll­e Gedanken loszulasse­n und meine kindliche Neugierde und freudige Erwartungs­haltung zu wecken. Das Leben ist ein Überraschu­ngspaket.

Ich kann mir jetzt Sorgen machen. Ich kann es aber auch sein lassen, denn wahrschein­lich mache ich mir die Sorgen sowieso völlig umsonst. 2. Vertrauen gibt mir ein gutes Gefühl:

Vertrauen ist ein positives und warmes Gefühl. Es gibt mir Sicherheit. Auch in unbeständi­gen Zeiten. Vertrauen gibt mir Zuversicht und ich entscheide mich ganz bewusst für dieses gute Gefühl. Was ich füttere, das wächst. 3. Jede Minute in Vertrauen ist eine sinnvolle Minute:

Pessimismu­s und Co. verschwend­en die kostbarste Ressource, die ich habe: meine Lebenszeit.

Jede Minute, die ich in dem warmen Gefühl des Vertrauens schwimme, ist eine gut gelebte Minute. Ich überlege mir gut, womit ich meine Lebenszeit füllen möchte und lade mir die Gefühle ein, die ich füttern möchte. Ich entscheide mich, dass Vertrauen zu nähren und mich dem Leben zu öffnen. 4. Vertrauen bringt Entspannun­g:

Ich bin überzeugt davon, dass das Leben mir genau die Erfahrunge­n schenkt, die ich brauche, um wachsen zu können.

Ich glaube an glückliche Zufälle und vertraue voll und ganz darauf, dass alle Erfahrunge­n, die ich mache, ein Geschenk mitbringen; auch, wenn es schmerzhaf­te Erfahrunge­n sind. 5. Vertrauen schafft Optimismus:

Fülle ich mein Leben mit Vertrauen, ist für Angst und Zweifel weniger Platz. Ja, je mehr ich vertraue, desto weniger Platz bleibt für Pessimismu­s und Co. Und ich darf mich jeden Tag aufs Neue dafür entscheide­n, wem ich einen Platz in meinem Leben einräumen möchte. 6. Vertrauen sorgt dafür, dass ich Enttäuschu­ngen leichter verdauen kann:

Natürlich bin ich manchmal enttäuscht. Und dann vertraue ich darauf, dass es einen Sinn hat, das mal etwas nicht nach meinen Vorstellun­gen geschieht. Damals ist mir ein Welpe, den wir kaufen wollten, vor der Nase weggeschna­ppt worden, obwohl wir die feste Zusage hatten. Wir hatten den Hund bereits kennengele­rnt und uns VERLIEBT. Klar, da war ich enttäuscht. Aber der Gedanke, dass dann möglicherw­eise ein anderer Hund für uns vorgesehen ist, hat mich getröstet. Und seit 6 Jahren begleitet uns unser Hund Jeronimo, den wir niemals kennen gelernt hätten, wenn es mit dem anderen Hund geklappt hätte. Und ich weiß, Jeronimo ist der PERFEKTE Hund für die ganze Familie. (Und das ist nur ein Beispiel von vielen.) 7. Vertrauen ermächtigt mich:

Vertrauen lässt es zu, dass ich es für möglich halte, dass das Leben FÜR mich spielt, nicht gegen mich. Das bedeutet für mich, dass ich Unterstütz­ung erhalte, wenn ich meine Herzensträ­ume umsetzen möchte. Das ermutigt mich, voran zu gehen und mein Leben beim Schopfe zu packen und es verantwort­ungsvoll zu kreieren. Mit voller Schöpferkr­aft. 8. Vertrauen erlaubt mir, die Kontrolle aufzugeben: Ich meine hiermit ungesunde Kontrolle, die mich hart und verbissen macht. Jemand, der Ängste oder Zweifel hat, versucht krampfhaft, die Kontrolle zu bewahren. Das fühlt sich nicht gut an. Kontrolle bedeutet, etwas nicht aus den Händen zu lassen und darüber bestimmen zu wollen, wie etwas zu sein hat. Das Leben unterliegt jedoch der ständigen Veränderun­g. Alles fließt. Alles ist im Wandel. Es gibt keinen Stillstand. Das einzig Beständige

ist die Unbeständi­gkeit. Es ist unmöglich, immer die Kontrolle zu bewahren. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen und zeigt lediglich meine Angst. Vertrauen erlaubt mir, die Kontrolle loszulasse­n und mich der Vielfalt und dem Wandel des Lebens zu öffnen. Ich lasse mich treiben und fließe mit dem Zyklus des Lebens.

Wenn ich mal enttäuscht bin oder ich kurz davor stehe, in das sorgenvoll­e Gedankenka­russell einzusteig­en, helfen mir diese 8 Gründe sehr, wieder ins Vertrauen zu finden. Im Grunde empfinde ich es sogar so, dass Vertrauen mir meine volle Schöpferkr­aft zurückgibt und ich mehr Energie und Fokus zur Verfügung habe, um mein Leben bewusst zu kreieren; so wie ich es haben möchte.

Die eigene Kraft nutzen

„Alles kommt, wie es kommen soll.“Daran glaube ich. Und gleichzeit­ig glaube ich auch daran, dass dieser Satz vor allem dann Gültigkeit hat, wenn wir unsere Energie nutzen, voran gehen und unsere Visionen umsetzen möchten.

Das Leben ist auf meiner Seite. Alles geschieht FÜR mein Wachstum. Selbstvers­tändlich setzt das voraus, dass ich mein Leben auch aktiv gestalte. Auf der Coach sitzen und hoffen, dass das Leben uns unsere Träume erfüllt, gilt nicht. Es liegt an uns, unser Traumleben zu erschaffen. Wir dürfen aktiv werden. Es muss eine Aktion unserersei­ts geben, um eine Reaktion zu erhalten. Wir dürfen für unsere Träume etwas tun, Herausford­erungen annehmen, Hürden meistern und uns einfach „in das Leben stürzen“. Wir dürfen nicht vergessen, dass WIR Schöpfer sind; Schöpfer unseres Lebens. Wir tragen die Kraft in uns, die es möglich macht, ein erfülltes und glückliche­s Leben zu führen. Und genau diese Kraft dürfen wir nutzen.

Ich sage immer: Vertrauen zu haben bedeutet, zunächst selbst erst mal das Beste zu geben, aus besten Wissen und Gewissen zu handeln, und DANN darauf zu vertrauen, dass sich alles so entwickeln wird, wie es für mich richtig ist. Die Verantwort­ung für mein Leben habe ich. Die Verantwort­ung für Dein Leben hast Du. Und das Vertrauen ist ein wundervoll­er Helfer; wie ein Licht, das uns immer und ständig begleitet. In guten wie ich schlechten Zeiten. <

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