Auszeit

Sammel deine Eindrücke!

Auf dieser Seite beigeklebt: Unser Gedanken- und Gefühlsbüc­hlein

- Uwe Funk, Chefredakt­eur Herzlichst,

In Vorbereitu­ng dieses Heftes hatte ich vorgeschla­gen, als Untertitel unserer Cover-Überschrif­t vom inneren Feuer unter anderem zu formuliere­n: „Ich will das Brennen wieder spüren!“Zu meiner Überraschu­ng gab es spontan negative Assoziatio­nen auf den Begriff „Brennen“. Ich will die Varianten gar nicht alle aufzählen, aber im Nachhinein stellt sich mir die Frage, ob genau das nicht ein Zeichen dafür war, dass wir zu oft und zu schnell das Negative sehen. Oder dass wir das Feuer oft deshalb nicht mehr spüren, weil es einfach nicht mehr da ist ...

Dabei merkt man oft ja gar nicht, wie es um diese Flamme, wie es um den inneren Akku steht. Manchmal ist es eben schwer zu unterschei­den, ob man mit der

Zeit ruhiger und entspannte­r wird, oder einfach nur ein Stück weit müder und kraftloser. Nicht immer ist es offenkundi­g, ob es die gesammelte Lebenserfa­hrung ist, die einen andere Prioritäte­n setzen lässt, oder eben der Blick auf die kleiner werdenden Energieres­erven. Aber genau diese Lebenserfa­hrung sagt uns auch: Irgendwas geht immer! Und irgendwo brennt in jedem ein Feuer, manchmal etwas unscheinba­r, manchmal an Stellen, wo man es gar nicht vermutet. Fragen Sie sich selbst doch mal, was Sie antreibt, was Sie motivieren würde, sich in Bewegung zu setzen, sich zu engagieren, sich auf den Weg zu machen. Und dann fragen Sie sich, was

Sie daran hindert! Denn manchmal ist es gar nicht unser Akkustand. Manchmal ist es einfach nur der innere Schweinehu­nd, der sich als Burn-OutSyndrom tarnt. Und es ist nur ein kleiner Anstoß nötig, um sich in Bewegung zu setzen und sein inneres Feuer wieder anzufachen. Auch das Aufspüren von kleinen Freuden und alltäglich­en Glücksmome­nten kann helfen, energiefre­ssenden Ärger und blockieren­de Demotivati­on aufzubrech­en und abzuwehren.

Und das ganz große Glück, das ganz große Prickeln und Brennen, gerade wenn man schon ein paar Jahre älter ist? Hand aufs Herz, liebe Leserinnen und Leser: Wenn genau dieses Herz mal zu schnell schlägt, ist es bei Ihnen eher ein Fall fürs Poesiealbu­m auf Facebook, oder ist Ihr erster Gedanke, Ihren Arzt um einen Termin beim Kardiologe­n zu bitten? Lädt Sie ein „Prickeln im Bauch“eher zu romatische­n Tagträumer­eien ein, oder lässt es Sie schon ganz routinemäß­ig zur Entsäuerun­gstablette greifen? Oder haben Sie es sogar ganz bewusst aufgegeben, an das Wiederauff­lammen des größten aller inneren Feuer zu glauben und schauen melancholi­sch jeden Sonntagabe­nd Rosamunde Pilcher, um dann noch melancholi­scher die nächste Woche zu beginnen? Geben Sie bloß nicht auf! Die Glut ist noch da und das Feuer brennt dann oft ganz unerwartet wieder in ganzer Pracht, stärker, als es unsere misstrauis­che Vernunft, die ewige Bedenkentr­ägerin, zulassen wollte. Glauben Sie ganz fest daran, dass es noch so ist! Ich tue es auch. <

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