Mein neues Ich
# Selbstgestärkt ins neue Jahr
Neues Jahr, neues Glück, neues Ich! Nicht selten geht der Jahreswechsel mit dem Wunsch nach Veränderung einher. So ein Wandel bedeutet allerdings auch, dass wir loslassen müssen, was nicht mehr zu uns passt. Mit der richtigen Einstellung sind wir schon jetzt auf der sicheren Seite.
Allem Anfang wohnt ein Zauber inne. Jedes Mal, wenn ich vor einem Neubeginn stehe, ist es wieder da. Das beschleichende Gefühl, dass da etwas Neues, etwas Aufregendes auf mich wartet. Manchmal ist da so ein kleiner Funke in mir, ein aufmunternder Impuls, eine unerwartete Eingebung oder auch nur der Hauch einer Vorahnung, der ein undefinierbares Kribbeln in mir auslöst. Dann weiß ich, dass es wieder soweit ist und ich zu neuen Ufern aufbrechen muss. So ein Neustart bringt frischen Wind ins Leben, schafft Platz für Neues und räumt etliche Chancen ein, die für den erwünschten Wandel erforderlich sind. Sei es der neue Haarschnitt, der neue Job, die neue Wohnung, der neue Freund, oder das neue Ich, das ich herbeisehne.
Für mich steht jeder Anfang auch immer für einen Umbruch im Leben. Für ein Kapitel, das zum ersten Mal aufgeschlagen wird und meine Geschichte in eine neue Richtung lenkt. Das bedeutet aber natürlich auch, dass ich dem Altbekannten den Rücken zukehren muss, damit das Unbekannte Einlass findet. In der Theorie klingt das immer so einfach und greifbar, in der Praxis sieht das natürlich anders aus. Nicht immer gelingt es mir auf Anhieb, die notwendige Entschlossenheit für einen Neustart zu finden. Sobald ich unbekanntes Terrain betrete, machen sich schnell auch Ängste und Zweifel bemerkbar. Nicht selten habe ich mich früher vor Entscheidungen gedrückt und stand großen Veränderungen zunächst mit Unbehagen gegenüber.
”Ich habe keine Angst mehr vor dem Unbekannten, sondern begrüße es längst mit offenen Armen.“
Das ist auch nicht verwunderlich, ist der Mensch doch in der Tiefe seines Wesens ein nach Sicherheit strebendes Gewohnheitstier. Und weil ich von meinem gegenwärtigen Standpunkt aus nicht sehen konnte, was sich hinter dem Horizont auftut, blieb ich fatalerweise lieber an Ort und Stelle stehen. Früher fiel es mir nicht leicht, den „Reset-Knopf“zu drücken und von Grund auf neu anzufangen. Aber irgendwann wurde mir bewusst, dass ich nur dann voran komme im Leben, wenn ich bereit bin, die nächste Seite eines neuen Kapitels aufzuschlagen. Auch wenn ich vorher nicht weiß, was mich erwartet und ich vielleicht sogar Gefahr laufe, vor einem leeren Blatt Papier zu stehen. Dann liegt es eben an mir, das unbeschriebene Blatt mit Leben zu füllen. Manchmal war es genau das, was ich gebraucht habe im Leben. Und weil diese Erkenntnis mittlerweile tief in mir verankert ist, zähle ich heute zu den Menschen, die Veränderungen im Leben willkommen heißen.
Mut zum Risiko
Ich habe keine Angst mehr vor dem Unbekannten, sondern begrüße es längst mit offenen Armen. Warum? Weil ich bereits im Vorfeld die großen Chancen erkenne, die in jedem Neuanfang verwurzelt sind. Das hängt im Wesentlichen mit meiner Lebenseinstellung zusammen. Ich bin ein absoluter Freigeist, der stets das Beste vom Leben will und sich nicht scheut, auch mal das ein oder andere Risiko einzugehen. Das liegt daran, dass ich permanent den Drang verspüre, über mich selbst hinauszuwachsen. Stillstand widerstrebt mir, weil es ein Gefühl von Ohnmacht in mir auslöst. Deshalb arbeite ich gerne an mir selbst und setze mir immer wieder bewusst neue Herausforderungen. Ich sehe in jeder Hürde nämlich auch immer einen Mehrwert, selbst wenn ich zunächst scheitere. Dann stehe ich eben auf und richte mich neu aus. Mit dieser Haltung wird jede Barrikade früher oder später zu einer erreichten Etappe. Und jede Etappe zu einem Meilenstein. Und jeder Meilenstein zu einer großen Bereicherung für die Seele, die bekanntlich danach strebt, ihr Potenzial zu entfalten.
Der letzte große Umbruch fand vor fünf Jahren bei mir statt. Ich war unglücklich in meinem alten Job und wollte mehr vom Leben. Also traf ich eine mutige Entscheidung, die mein Leben grundlegend verändern sollte. Ich kündigte meinen sicheren Redakteursjob und tauschte ihn gegen ein dreijähriges Musikstudium ein. Endlich konnte ich das tun, wonach meine Seele so sehnsüchtig strebte: Musik. Das bedeutete aber auch, dass ich zunächst alle Sicherheiten aufgeben musste, vor allem die finanziellen. Natürlich hatte ich im Vorfeld meine Zweifel, und auch mein Umfeld äußerte sich zunächst
kritisch. Ich habe das Studium jedoch durchgezogen und mich mittlerweile selbständig gemacht. Heute weiß ich, dass dieses Kapitel zu den wichtigsten und einschneidendsten meines Lebens zählt.
Berg- und Talfahrt
Manche Ziele sind groß. Und jeder Anfang erst klein. Das durfte ich in der Vergangenheit immer wieder aufs Neue erfahren. Ich habe gelernt, dass es die innere Haltung ist, die wirklich ausschlaggebend für einen Wandel ist. Der unbeugsame Wille, Dinge anzupacken und durchzuziehen. Denn machen wir uns nichts vor, sobald wir unseren sicheren Hafen einmal verlassen haben, herrscht nicht nur eitel Sonnenschein, sondern manchmal eben auch dichter Nebel, der die
Sicht erschwert. Ein Wechselspiel aus Licht und Schatten begleitet uns, das mal klar und aussichtsreich, mal trüb und unberechenbar ist. Solange wir aber auf dem Weg bleiben und konsequent unserem Kurs folgen, rücken wir auch unserem Ziel immer näher. So oft im Leben stand ich schon vor einer vermeintlichen Sackgasse, aus der es allem Anschein nach keinen Ausweg gab. Letztendlich habe ich es aber immer irgendwie geschafft, weil ich gelernt habe, über meinen eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Seither packe ich große Entscheidungen mit einer guten Prise Optimismus an. Diese positive Geisteshaltung hat mir in der Vergangenheit vieles ermöglicht. Neue Skills, ein neues Umfeld, neue Perspektiven und Erkenntnisse. Meine Freunde bezeichnen mich deshalb
auch als Überlebenskünstlerin, weil ich aus jeder noch so ausweglosen Situation ein Schlupfloch finde. Ob beruflich oder privat. Ich habe Bergund Talfahrten erlebt und mich mittlerweile auch an die holprigen Abschnitte gewöhnt. Sie gehören nun mal zum Leben dazu.
Worauf ich hinaus will ist, dass wir nicht alles im Leben beeinflussen können. Die schönsten Visionen können noch so ausgereift sein. Manchmal wird uns von außen einfach der Weg versperrt, das müssen wir leider akzeptieren. Nichtsdestotrotz liegt es an uns, wie wir mit Niederlagen umgehen. Wenn sich eine Tür schließt, können wir
Ausschau nach einer neuen halten. Klingt nach einer Phrase, aber bewahrheitet sich immer wieder.
Auf ein neues Jahr
Mittlerweile bin ich wieder zurück in meiner Wahlheimat München, wo ich erneut Pläne für das neue Jahr schmiede. Auch für 2020 habe ich mir einiges vorgenommen und schon jetzt weiß ich, dass mich auf dem Weg zum Ziel einige Stolpersteine erwarten. Aber hey, ich habe eine gute Portion Resilienz im Gepäck! Eine gewisse „seelische Robustheit gegen äußere Widerstände“. Deshalb werde ich auch dieses Jahr wieder meine Flügel ausbreiten und Anlauf nehmen. Denn ich möchte wachsen, über mich und meine Grenzen hinaus. Wenn es sein muss, werde ich einknicken und umfallen, aber nur, um wieder aufzustehen und neu anzusetzen. Vielleicht klinge ich gerade wie jemand, der ein „Mut-zurSelbsthilfe-Coaching“absolviert hat. Dabei habe ich lediglich die letzten fünf Jahre Revue passieren lassen. Nicht immer ist alles glatt gelaufen, das ist klar! Trotzdem ist mir einmal mehr bewusst geworden, welchen inneren Prozess ich in dieser Zeit durchgemacht habe. Das kommt nicht überraschend, schließlich sind es die einzelnen Etappen der Vergangenheit, die uns mit all ihren Wegen
und Umwegen zu dem Menschen geformt haben, der wir heute sind.
Worauf wartest du?
Ich gehe mal davon aus, dass du dieses Heft in den Händen hältst, weil du das Bedürfnis hast, etwas Grundlegendes in deinem Leben zu verändern. Was auch immer es ist, habe den Mut und gib dem Ruf deiner Seele eine Chance! Tu es! Trau dich! Zögere nicht und pack es an! Und habe keine Scheu davor, Fehlschläge in Kauf zu nehmen. Sie werden dich nur stärken, davon bin ich überzeugt! Ich hoffe, ich konnte dich mit meiner persönlichen Geschichte ein wenig inspirieren und motivieren, 2020 zu deinem ganz persönlichen Jahr zu machen. Ich wünsche dir dafür von Herzen nur das Beste! <