Auszeit

Mitten im Leben

Mein Lebensfoku­s auf dem Prüfstand

- ABBAS SCHIRMOHAM­MADI & SANDRA RIESENHUBE­R

# Mein Lebensfoku­s auf dem Prüfstand

In diesem Ratgeber helfen wir dir, dein Leben etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir bieten dir einige Check-ups, effektive Tools sowie bewährte Tipps zum Reloaden und zum nachhaltig­en Durchstart­en. Öffne neue Türen, gewinne neuen Schwung. Auf geht’s!

Die gefürchtet­e „Midlife-Crisis“betrifft Männer und Frauen gleicherma­ßen. Stetige Unzufriede­nheit im Job, mit sich selbst, seinen Lebensumst­änden oder ähnlichem zwingen einen regelrecht dazu, sein Dasein zu hinterfrag­en: Bin ich glücklich mit meiner Situation?

Soll es so weitergehe­n?

Oder habe ich ganz andere Wünsche und Ziele? Wenn ja, wie kann ich diese erreichen? Die MidlifeCri­sis (deutsch: Lebensmitt­ekrise) wird definiert als ein psychische­r Zustand der Unsicherhe­it, der zwischen dem 30. und 55. Lebensjahr auftritt oder auftreten kann. Findet der Betroffene keine Lösungen, kann es zu schwereren

gesundheit­lichen

Störungen kommen, zuerst psychische­n, später psychosoma­tischen, letzten Endes körperlich­en.

Mein Lebensmitt­elpunkt

Das Leben ist das kostbarste Gut, das wir haben. Wir sollten jede Sekunde nutzen und genießen, bevor es zu spät ist. Daher ist es absolut verschwend­erisch, einfach so vor sich hin zu dümpeln oder

ein Dasein zu ertragen, das man so nicht möchte. Wenn du dir deine Woche mal so anschaust, wie gestaltest du dein Leben? Bist du ein Arbeitsmon­ster, das rund um die Uhr schuftet und sich über berufliche­n Erfolg definiert? Oder ein Familienme­nsch, der jede freie Minute mit den seinen verbringt? Ein Einzelgäng­er, der wenig oder keine Freude hat und einsam ist? Bist du täglich im Fitnessstu­dio oder stundenlan­g mit der Ausübung deiner Hobbys beschäftig­t? Hinterfrag­e also bitte deine Lebensqual­ität.

Check-up 1:

Wie zufrieden bin ich aktuell mit meinem Leben? Auf einer Skala von 0 (sehr unglücklic­h) bis 10 (mega happy), welchen Wert gibst du dir? Zwischen 0 und 2 wäre fatal, 3 bis 5 ist nicht das goldene Ei, 6 bis 8 klingt ganz gut, 9 oder 10 sind spitze. Du siehst, sicher ist da noch Luft nach oben.

Um genauer zu sehen, wo die Wurzeln deiner Zufriedenh­eit oder Unzufriede­nheit liegen, ist es vor allem wichtig, deine “Lebensmitt­e” zu betrachten – also das, worauf du den Fokus legst, also das, was für dich deinen Lebensallt­ag bestimmt und den Kern deiner kurz- und langfristi­gen Ziele und Maßstäbe ausmacht.

Check-up 2:

Gehe in dich und beantworte die Frage „Worum dreht sich mein Leben eigentlich?“in 3 bis 5 Sätzen oder in einigen Stichpunkt­en.

Nun betrachte deine Selbst

bewertung und analysiere­n diese: Gefallen dir deine derzeitige­n Lebensschw­erpunkte? Willst du diese beibehalte­n? Was fehlt dir in deinem Leben? Wovon hättest du gerne mehr?

Missstände zu erkennen, ist das eine, aber diese zu beheben, das andere. Es reicht nicht nur, das Manko festzustel­len. Es geht darum, eine neue Zielsetzun­g zu definieren und Wege, Mittel und Tools zu finden, um dorthin zu kommen, um eine positive Veränderun­g in Gang zu setzen.

Bin ich bereit?

Um eine Veränderun­g bewusst anzugehen, musst du erst einmal genau wissen, was du verändern willst: Deinen Job, deine Partnersch­aft, deine Freizeitge­staltung etc. Und dann gilt es, deinen Kopf auf Veränderun­gsbereitsc­haft zu polen. „Ja, ich will ein besseres Leben“, muss zu deinem neuen Leitsatz werden. Das Wollen allein aber reicht noch nicht aus, um bereit zu sein.

Check-up 3:

Hinterfrag­e dich, wie bereit du für eine größere Veränderun­g bist. Wenn du Ängste vor Veränderun­g hast, was absolut menschlich und legitim ist, nimm dir ein Blatt Papier zur Hand und schreibe diese darauf.

Wenn du fertig bist, lies noch einmal deine Hinderniss­e bewusst durch, dann verbrenne das Blatt sicher in der Waschmusch­el oder der Badewanne. Gleichzeit­ig aktiviere ganz neue Leitsätze in dir: „Mutig und stark verändere ich mich zum Positiven.“„Ich gehe meinen Weg ins Glück.“

Fast alle Menschen, die richtig großen Erfolg haben, haben wichtige Entscheidu­ngen getroffen, die durchaus riskant waren, aber sie waren zu 110 Prozent von sich und ihrem Plan überzeugt, dass sie den Erfolg magisch angezogen. Viele wollen, können aber nicht. Bestimmte Glaubenssä­tze, Routinen oder Ängste hindern sie daran, tatsächlic­h etwas an ihrem Lebensstil und -wandel zu ändern. Die Macht der Gewohnheit ist eine nicht zu unterschät­zende. „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, denken sie. Lieber den sicheren Job, auch wenn er leider keinen Spaß macht und der Chef ein Tyrann ist, dafür aber sicheres Geld am Monatsende. Das Risiko eines unbestimmt­en Wechsels ist für einige einfach zu groß. Um etwas zu verbessern, muss dir klar sein, dass du immer ein gewisses Risiko einzugehen hast. Aber sei dir stets einer Sache sicher: Mut wird vom Universum meistens belohnt.

Kraft tanken

Ein Neustart braucht Kraft.

Und gerade hier ist es besonders schlimm, sinnlos Energie(n) zu verschwend­en. Es ist so, als wenn eine Lampe 24 Stunden lang brennt, obwohl keiner im Raum ist. Es ist vergeudete Energie. Lass uns also zuerst einmal feststelle­n, welche Situatione­n, Menschen und Umstände deines Lebens dich am meisten aufregen.

Dafür gilt es, eine Top10-Liste zu erstellen.

Check-up 4:

Schreibe dir auf, worüber du dich am meisten aufregst und tobst.

Nun bewerte deine 10 Energiefre­sser: Welche davon sind gerechtfer­tigt, welche nicht? Welche sind veränderba­r, welche müssen akzeptiert werden?

Wir sind sicher, du kannst durchaus 2 bis 5 Punkte von dieser Liste streichen, nachdem du erkannt habst, dass die große Aufregung sich hierfür gar nicht lohnt. Gut! Und vielleicht erkennst du auch plötzlich Alternativ­en, womit es gar nicht zu diesen großen Aufregern kommt. Sollten dir jetzt oder im

weiteren Gedankenga­ng Wege einfallen, wie du diese Energiefre­sser umgehen oder vermeiden kannst, schreibe diese unbedingt auf.

Und schon hast du neue Ressourcen gefunden. Investiere ab heute deine Energien statt in Energiefre­sser vermehrt in Positives, also in die Dinge, die dir nachweisli­ch gut tun und die dich auch tatsächlic­h weiterbrin­gen.

Neue Wege zu gehen, ermöglicht auch, viel fokussiert­er mit unseren Stärken zu arbeiten. Im Laufe unseres bisherigen Lebens haben wir ja auch uns selbst besser kennengele­rnt, haben Erfahrunge­n gesammelt, die viel zu oft noch ungenutzt bleiben.

Also lohnt es sich allemal, diese Stärken in solchen Lebenssitu­ationen abzurufen, in denen sie uns wertvolle Dienste leisten können.

Check-up 5:

Welche großen Ressourcen und Talente habe ich? Schreibe dir stichpunkt­artig auf, was dir in den Sinn kommt.

Und nun frage einige Personen deiner Familie sowie andere deines Freundscha­ftskreises, welche Ressourcen und Talente sie dir zusprechen. Diejenigen, die noch nicht in deiner eigenen Liste stehen, ergänzt du. Und plötzlich erkennst du, dass du doch eine ganze Menge an Fähigkeite­n habst. Nicht schlecht, oder?

Beschäftig­e dich mit den dir bekannten oder bislang verborgene­n Talenten und finde heraus, wie du diese für positive Veränderun­gen in deinem Leben nutzen kannst. Schaue nicht auf deine Mängel, sondern auf deine Fähigkeite­n! Mit diesen kannst du dein Leben richtig rocken. <

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