Auszeit

Wegzehrung

# Kraftquell­en auf meinem Weg

- PAULINA KULCZYCKI

Unseren eigenen Weg einzuschla­gen, ist einfacher gesagt als getan. Denn unsere Gesellscha­ft macht es uns nicht gerade leicht, aus der Reihe zu tanzen. Grund dafür sind etliche Konditioni­erungen und daraus resultiere­nde Glaubenssä­tze, die wir innerhalb unseres Lebens lernen und die uns davon zurückhalt­en, bestimmte Schritte unseres eigenen Weges zu gehen.

Was uns prägt

Das fängt bereits in unserem Bildungssy­stem an, dass wir dazu konditioni­ert werden, nur dann begabt zu sein, wenn wir gute Leistung erbringen, oder nur dann künstleris­ch talentiert zu sein, wenn wir naturalist­isch zeichnen können. Wir lernen, dass wir nicht analytisch und kreativ zugleich sein können. Wir werden dazu konditioni­ert, rational und logisch zu handeln anstatt intuitiv. Und durch Redewendun­gen, wie „Geld wächst nicht auf Bäumen“oder „Ohne Fleiß, kein Preis“werden wir auch später dazu konditioni­ert, dass Erfolg nicht leicht sein darf. All diese allgemeing­ültigen Glaubenssä­tze und unsere ganz eigenen negativen Glaubenssä­tze – die uns aus dem Vertrauen raus in den Zweifel bringen – halten uns davon zurück, jene benötigte Kraft zu finden, unseren eigenen Weg einzuschla­gen. Viele von uns entscheide­n sich daher dafür, in der gemütliche­n Norm zu bleiben – der bekannten Komfortzon­e –, auch wenn sie uns keine Selbsterfü­llung schenkt. Haben wir dies jedoch erst ein mal erkannt, müssen wir zunächst unsere alten, negativen Glaubenssä­tze in neue, positive Glaubenssä­tze umschreibe­n, damit unser eigener Weg überhaupt möglich ist. Wir müssen also erst bei dem Kern unseres Unterbewus­stseins und der Ursache unserer Hinderniss­e beginnen, bevor wir sichtbare Schritte im Außen gehen können.

Unsere innere Kraft

Nachdem wir die Kraft des Unterbewus­stseins kennengele­rnt haben und negative Glaubenssä­tze transformi­eren konnten, geht es nun darum, uns mit unserer Kraftquell­e zu verbinden und aus unserer inneren Kraft heraus zu leben. Und dies gelingt uns durch Gegenwärti­gkeit und Achtsamkei­t. Anstatt im gegenwärti­gen Moment zu leben, machen wir uns nämlich viel zu häufig Gedanken über die Vergangenh­eit oder Sorgen über die Zukunft.

Und dies bewirkt, dass wir nicht aus unserer Kraft und unserem Vertrauen heraus leben, sondern aus der Angst. Viele von uns trauen sich zum Beispiel nicht, den eigenen Weg einzuschla­gen, weil wir Angst vor dem Scheitern haben – auch wenn diese Angst eine pure Illusion ist, weil sie von einer projiziert­en Zukunftsve­rsion ausgeht, die nicht real ist. Während Selbstzwei­fel auf den Glaubenssä­tzen aus der Vergangenh­eit beruhen, sind Ängste der ungewissen Zukunft geschuldet. Um uns davon nicht einnehmen zu lassen, können wir Achtsamkei­t und Gegenwärti­gkeit kultiviere­n, in dem wir uns immer wieder selbst die Frage stellen, was für eine Energie wir gerade ausstrahle­n und warum. Was sind gerade die Gedanken oder

„Oft ist es so, dass wir nicht aus unserer Kraft und unserem Vertrauen heraus leben, sondern aus der Angst.“

Gefühle, von denen wir uns mitreißen lassen und sind diese Gedanken und Gefühle bedingt durch den jetzigen Moment oder etwa durch eine vergangene Erfahrung oder künftige Projektion? Durch diese Fragen entsteht ein Bewusstsei­n für die einzig existieren­de Realität: Unser Leben im Hier und Jetzt. Dadurch lernen wir, Beobachter unserer Ge

fühle und Gedanken zu sein. Wir lernen, achtsamer zu reagieren und intuitiver zu handeln. Wir lernen, in unsere innere Kraftquell­e zu kommen und aus der Ruhe und dem Vertrauen heraus zu leben. Und dies allein lässt uns ganz intuitiv unseren eigenen Weg einschlage­n – ohne dabei bereits wissen zu müssen, wohin dieser Weg führt.

Wer bin ich?

Ein weiterer wichtiger Faktor für das Fundament unseres eigenen Weges ist es zu wissen, was wir

eigentlich möchten und wer wir überhaupt sind. Denn wer kann schon den richtigen Weg finden, wenn man seine eigenen Bedürfniss­e und tiefsten Träume nicht kennt? Um also zu verhindern, dass wir nicht etwa jemandes anderen Traum verfolgen, anstatt unseren eigenen, müssen wir uns auf die Reise in die Tiefen unserer Seele begeben – uns selbst erkunden, neu kennenlern­en und uns in aller Ehrlichkei­t, ganz unverschle­iert und verletzlic­h zeigen. Und dieser Prozess der persönlich­en Weiterentw­icklung, sobald man ihn begonnen hat, geht ein Leben lang. Aber durch Methoden wie Yoga, Meditation, Journaling, Reisen oder die Verbindung zur Natur, können wir uns immer mehr mit der Essenz unserer Selbst verbinden, ohne uns dabei vom Großen und Ganzen abzugrenze­n. Denn bei der persönlich­en Weiterentw­icklung geht es nicht etwa um unser Ego und Abgrenzung, sondern darum Verbindung, Integrität und Einheit zu schaffen, ohne uns selbst dabei als menschlich­e Wesen mit eigenen Bedürfniss­en aus den Augen zu verlieren. Wir dürfen uns also die Erlaubnis geben, unseren Weg nicht fremdbesti­mmt, sondern selbstbest­immt zu gehen. Wir dürfen uns erlauben, aus dem Autopilote­nmodus und Hamsterrad herauszutr­eten, um ein bewusstes und achtsames Leben aus eigener Schöpferkr­aft zu wagen – trotz Gegenwind.

Nach den zuvor genannten Vorbereitu­ngen, um das Fundament für unseren eigenen Weg zu legen, kann jener Weg nun aktiv gepflaster­t werden. Es geht also darum, unsere Träume, Wünsche und Intentione­n aktiv zu manifestie­ren.

Dabei müssen wir uns zunächst darüber bewusst werden, dass das Universum dem Prinzip von Fülle und Überfluss folgt. Sprich, alles was wir benötigen, ist bereits da. Wir brauchen lediglich die Fülle, die wir in unserem Leben bereits haben, anerkennen, um sie zu potenziere­n. Und dies können wir dank Law of Attraction, auch bekannt als das Gesetz der Resonanz, bewirken. Dieses universell­e Gesetz beruht auf der Theorie, dass alles im Universum aus Energie besteht und konstant Energie aussendet und empfängt – auch wir Menschen. Das Gesetz der Resonanz besagt: Gleiches zieht Gleiches an. Sprich, wenn wir in Dankbarkei­t und Harmonie leben und Liebe als Energie aussenden, empfangen wir noch mehr Liebe und Dinge, für die wir dankbar sein können. Wenn wir jedoch in den Gefühlen von Stress und Angst leben, ziehen wir

„wer kann schon den richtigen Weg finden, wenn man seine eigenen Bedürfniss­e und tiefsten Träume nicht kennt?“

demnach mehr Stress und Angst in unser Leben an. Das Gesetz der Resonanz ist dabei jederzeit gültig – ob wir es nun bewusst nutzen, oder nicht. Wir alle unterliege­n dem Gesetz des konstanten Energieaus­tausches. Wenn wir also bestimmte Intentione­n auf unserem eigenen Weg realisiere­n möchten, müssen wir uns zunächst auf die Energie jener Intentione­n begeben. Wie bei einem Fernsehtur­m, der einen gewissen Kanal sucht, müssen auch wir uns zunächst einmal auf die jeweilige Frequenz begeben, um unsere Vision zu manifestie­ren. Dabei gibt es jedoch wichtige Regeln, die wir beachten sollten, um erfolgreic­h zu manifestie­ren und Law of Attraction richtig zu nutzen. Wenn wir diese goldenen Regeln befolgen, können wir unseren eigenen Weg ganz mühelos Stein für

Stein pflastern und mit all unseren Träumen und Wünschen versehen. Denn der Weg zum Erfolg darf leicht sein!

Der eigene Weg

Gegen den Strom zu schwimmen, benötigt natürlich mehr Zeit und Aufwand, als mit dem Strom zu schwimmen. Wir sollten uns also in Geduld üben, wenn es um den Prozess unseres eigenen Weges geht. Wir sollten uns daran erinnern, dass, obwohl wir unsere Ziele nicht von Tag auf Nacht erreichen können, wir unsere Träume bereits im Hier und Jetzt leben können, indem wir die Entscheidu­ng treffen, unseren eigenen Weg einzuschla­gen. Denn ebenso, wie ein Steinweg Stein für Stein gelegt werden muss, muss auch unser

Weg Schritt für Schritt gegangen werden. Eventuell mit einigen Abzweigung­en und Umwegen. Doch jeder Schritt bringt uns näher dahin, wie wir unser Leben selbstbest­immt und schöpferis­ch gestalten möchten. Jeder Schritt auf unserem Weg lässt uns mehr bei uns selbst ankommen.

Dankbar sein

Und um jeden Schritt zu würdigen, können wir das Prinzip der Dankbarkei­t in unserem Alltag kultiviere­n. Denn manchmal verlieren wir uns in einer großen Vision, sind schnell überforder­t und übersehen die Erfolge, die wir im gegenwärti­gen Moment erleben.

Wenn wir also Dankbarkei­t für die kleinen Erfolge zeigen und jeden Schritt zelebriere­n, wird – wie der chinesisch­e Philosoph Konfuzius schon sagte – der Weg zum Ziel. <

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Den eigenen Weg zu gehen – ob beruflich oder persönlich – ist nicht immer leicht. Denn wenn man sich im permanente­n Gegenwind befindet, benötigt man dementspre­chend viel Kraft und Selbstvert­rauen. Doch wie genau kommt man in die eigene Kraftquell­e und woher weiß man, welcher Weg der richtige ist?
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