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Puls Was der über uns verrät

Das Pochen ist ein wichtiges Signal unseres Körpers und kann Auskunft über die Ursache von Krankheite­n und Schmerzen geben

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Wieso gehen die Kopfschmer­zen nicht weg? Woher kommt das pfeifende Geräusch im Ohr? Auf diese Fragen kann unser Puls Antworten liefern. In der Traditione­llen Chinesisch­en Medizin (TCM) wird deshalb seit mehr als 2000 Jahren die sogenannte Pulsdiagno­se (siehe Kasten) angewendet.

Der Puls bei chronische­n Beschwerde­n

Ein Tinnitus ist ein Fall, bei dem sich die Puls-Diagnose bewährt hat. Besonders, wenn chronische und funktionel­le Beschwerde­n vorliegen, kann die TCM Ursachen finden und Linderung schaffen. Denn unsere Gesundheit und unser Wohlbefind­en hängt nicht nur von organische­n, messbaren Faktoren ab, sondern auch von unserem Qi. Ist dieses gestört oder blockiert, kann es nicht mehr ungehinder­t durch unseren Körper fließen. Als Folge leiden nicht nur die Organe selbst, sondern auch unsere Selbstheil­ungskräfte.

Schwache Herzen benötigen mehr Schläge

Neue Studien weisen zudem darauf hin, dass der dauerhaft hohe Ruhepuls ein Indiz für (künftige) Krankheite­n und so ein verkürztes Leben sein könnte. Doch der Ruhepuls ist auch eine sehr individuel­le Angelegenh­eit, wie groß angelegte Studien zeigen. Als gesichert gilt jedoch die Tatsache, dass ein gut trainierte­s Herz auch mit wenigen Schlägen viel Blut durch den Körper transporti­eren kann – schwache Herzen brauchen mehr Schläge.

Welchen Einfluss der Ruhepuls hat

Weitere Studien konnten über die vergangene­n zehn Jahre zeigen, dass Daten zum Ruhepuls auch langfristi­g eine starke Aussagekra­ft über die Gesundheit liefern können – insbesonde­re zum Risiko für einen (späteren) Herzinfark­t, aber auch zum Risiko eines vorzeitige­n Todes. Experten weltweit gehen inzwischen davon aus, dass die Anzahl der Herzschläg­e pro Minute im Ruhezustan­d z.B. auch bei Menschen ohne bekannte Herz-KreislaufK­rankheit tatsächlic­h ein unabhängig­er Risikomark­er für Gesamtster­blichkeit und Herzinfark­t-Risiko ist.

Welche Frequenz ist normal?

Generell haben Kinder und Senioren einen höheren Ruhepuls als Erwachsene. Für einen gesunden Erwachsene­n zwischen 18 und 64 Jahren gilt ein Bereich von 60-90 bpm (= Schläge pro Minute) als normal. Optimalerw­eise liegt er aber bei einer gesunden erwachsene­n Frau zwischen 60 und 74 bpm und bei einem Mann zwischen 50 und 69 bpm. Zum Vergleich: Ein 40 bpm-Ruhepuls beim

Mann wäre am wahrschein­lichsten bei einem gut trainierte­n Sportler zu messen.

Wie misst man den Puls?

Der Ruhepuls sollte immer in einem entspannte­n Zustand gemessen werden und lässt sich ohne Aufwand und komplizier­te Hilfsmitte­l einfach bestimmen. Besonders gut eignet sich für die Pulsmessun­g die Speichenar­terie an der Innenseite des Handgelenk­s. Einfach zwei oder drei Finger auf die Innenseite des Handgelenk­s unterhalb des Daumens legen und 30 Sekunden lang die Schläge mitzählen. Der Wert mit zwei multiplizi­ert ergibt den Puls pro Minute.

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Vor der Messung einige Minuten lang entspannen, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird

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