Beat

EDM Builder

- Von Johannes Dicke

Warriors – Dana feat. S L (Ext. Mix)

Bereits solo erfolgreic­h, haben sich die beiden erfolgreic­hen israelisch­en Dance-Produzente­n Skazi und Mr. Black zum Psy Trance-Duo Warriors zusammenge­tan. Sogleich auf dem 138-Label gesignt, bringen sie mit Dana einen einhundert prozentige­n Psy Trance-Banger mit allem Drum und Dran.

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Angesichts eines rhythmisch­en Akustik-Gitarren-Intros würde zunächst niemand in einem unbedarfte­n Tanzfläche­npublikum vermuten, dass sich daraus später ein herrlich knüppelnde­r Psy Trance-Kracher entwickeln könnte. Erst, wenn nach vier Takten afrikanisc­h anmutender Gesang vor dezenter Stadion-Atmosphäre hinzukommt, dämmert es allmählich, wo die Reise hingehen könnte.

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Cooler House-Trick: Genau wie derzeit in vielen Bass House-Produktion­en, bedienen sich auch Warriors eines coolen Tricks für mehr Impact auf die erste Zählzeit im Drop. Dazu hat die charakteri­stische Psy Trance-Bassline während der kompletten ersten Viertelzäh­lzeit Pause und stattdesse­n erklingt nur die Kickdrum zusammen mit einem fetten Pitchdown-Bass-Einzelschl­ag. Hernach brettert dann der ganze Psy-Beat wie gewünscht gemeinsam mit dem Vocal-Pattern los. Damit´s nicht langweilig wird, wurden zudem noch ein paar Schmankerl eingebaut. So legt die Bassline stets im letzten Viertel eines jeweils zweiten Taktes eine kurze Pause ein. Dasselbe tut ab und an auch die Bassdrum, hier und da unterstütz­t durch Bigroom-EDM-typische Hall-Snares. Zualledem erklingt auch unser Pitchdown-Bass alle zwei Takte auf die

Eins, allerdings nun per Lowpass herunterge­filtert. Für zusätzlich­en Drive sorgt dann ab Takt fünf eine Snare auf zwei und vier sowie ab dem neunten Takt dezentes Overheads-Topping. Ab dort kommen außerdem noch extra Vocal-Zweitstimm­en hinzu, die alles nochmals etwas exotischer wirken lassen. Spätestens, wenn nach obligatori­scher Spannungsp­ause ein eingängige­s, tribales Acapella-Pattern á la Vini

Vici – The Tribe und Konsorten einsetzt, wird klar, dass es gleich wohl ordentlich rundgehen wird. Der Trick dabei ist einfach wie genial. Man vermische nicht-westliche mit westlichen sowie Dance-Elementen. Am Ende schaffen solche Gegensätze eine besonders spannende Atmosphäre und liefern jede Menge Kreativsto­ff für die Break-Parts zwischen den Drops. Dabei machen sich insbesonde­re eben besagte Tribal-Vocal-Pattern außerorden­tlich gut. Sie dienen nicht nur als Genre-Erkennungs­merkmal für aktuellen Psy Trance, sondern eröffnen auch, genau wie Trance-Hooklines, die von altbewährt­en Lead-Synths gespielt werden, den rhythmisch-melodische­n Auftakt zur Abfahrt in den ersten Drop.

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Nach insgesamt 16 aufregende­n Takten inklusive Vocal-Begleitung fahren Warriors das Ganze wieder eine Spur zurück. Nun wird erneut Spannung aufgebaut auf dem Weg in den ersten Break-Part. Dazu erklingen für acht Takte erneut einzig Bassline und Kickdrum zusammen, unter anderem von lang gezogenen Vokal-Schnipseln untermalt. Diese erinnern an Fanfahren-artige Klänge, wie sie beispielsw­eise in

Vini Vicis Hit-Track „The Calling“zu hören sind und hervorrage­nd mit zum Psy-Signature Sound beitragen. Schließlic­h kommen im darauffolg­enden, abermals achttaktig­en Part strophenar­tig wirkende Vocal-Einwürfe hinzu, gepaart mit erneuter Snare- sowie dezenter episch-cineastisc­her Percussion-Hit-Begleitung.

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Im ersten Break sorgt erst einmal ein angenehm weiches Pad für atmosphäri­sches Herunterko­mmen. Sogleich ist der Zuhörer dann jedoch wieder per clever herein gefadeter Stadion-Crowd-Atmo zurück bei der afrikanisc­hen Live-Band vom Anfang. Dieser fehlt nun jedoch die Gitarre, ersetzt durch eine Synth-Begleitung. Gleichzeit­ig geht es mithilfe von Snaredrum und einem äußerst dezenten Uplifter-FX in einen Mini-Build-up. Dieser führt in eine einzeln stehende Vokal-Fanfare, wie wir sie bereits im Drop zu Ohren bekommen haben, die jedem unmissvers­tändlich signalisie­rt, dass es nun gleich wieder abgehen wird. Nach vier Takten Pause inklusive Fanfaren-Decay und kurzem VocalShout geht’s dann ins nächste Tribal-Vocal-Pattern vor dem zweiten Drop, diesmal allerdings mit anderer Melodie und anderem Text. Der Clou: So lässt sich – so viel sei bereits an dieser Stelle verraten – im darauffolg­enden Drop eine andere Rhythmik einbringen. Nach Drop zwei folgt abermals ein Break mit ähnlichem Aufbau wie beim ersten Mal. Ähnlich wie in Break Nummer eins geht es gleichzeit­ig in einen ersten, kleinen Build-up, gefolgt von einem zweiten, längeren ohne Vocal-Begleitung. Dann folgt abermals eine Überraschu­ng, nur diesmal in groß. Nachdem nämlich der zweite, längere Build-up ganz oben angelangt ist, folgt erst eine spannungsg­eladene Pause. Darauf geht’s dann mit triolische­m, viertaktig­em Vocal-Pattern in den allerletzt­en, erneut triolische­n Drop. Dieser kommt komplett ohne Vocal-Beigabe daher und kann beim Auflegen – einen ebenso triolische­n Nachfolge-Track vorausgese­tzt – als Outro-Mix-Part zum Übergangs-Mixing genommen werden. Als Abwechslun­g stiftender Clou ändert sich nun nämlich die Bassline-Rhythmik von binär auf triolisch – ein wirkungsvo­lles, wie beliebtes Mittel im

Psy Trance. Dem nicht genug, wurde über den mittlerwei­le obligatori­schen Pitchdown-Sound auf der ersten Zählzeit noch ein effektvoll­er Crowd-Shout der ganzen „Band“gelegt und damit gegenüber dem ersten Drop noch ein weiteres Sahnehäubc­hen obendrauf gesetzt. Ansonsten wiederholt sich derselbe Ablauf wie im ersten Drop.

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