Test: Sonimus Satson CS
Vor nicht allzu langer Zeit waren Recording-Studios noch vollgepackt mit Equipment. Der Satson-Channelstrip hingegen besteht aus drei hochwertigen Prozessoren, die ausschließlich Platz auf der Festplatte benötigen.
Channelstrip mit 3 Prozessoren
Wer beim Mixing gute Ergebnisse erzielen will, kommt um das Erstellen verschiedener Channelstrips nicht herum. Denn ein Mix klingt erst durch die richtige Bearbeitung der Audiosignale professionell. Schon vor vielen Jahren nutzten Toningenieure diverse Geräte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Jedoch waren auch teure Investitionen nötig, um sich eine gut klingende Signalkette zusammenzustellen. Heutzutage sieht das anders aus. So gibt es mittlerweile viele Gerätschaften im kompakten 500er-Format. Vom Preamp über den Kompressor, bis hin zum EQ, um hier nur ein paar Beispiele zu nennen. Der Hersteller Sonimus bietet mit dem Satson CS einen Channelstrip in eben diesem Format an – nur digital und zu einem sehr interessanten Preis
Benutzeroberfläche
Öffnet man den Satson Channelstrip in der DAW, sieht man sofort, auf welchen Klangprozessoren die Software basiert. Die Regler des EQs wurden mit verschiedenen Farben versehen. Das erinnert stark an die Mixing Konsolen des britischen Traditionsherstellers SSL. Auch der Bus-Kompressor hat ein legendäres Gerät des gleichen Herstellers als Vorbild. Die Erwartungshaltung an den Klang ist dementsprechend hoch. Die GUI kann in mehreren Schritten skaliert werden und die grafische Darstellung ist fehlerfrei. Die Regler sind verständlich angeordnet und lassen sich ruckelfrei bewegen. Jeder, der schon länger mit einer DAW arbeitet, sollte sich hier zurechtfinden.
Ausstattung & Features
Der Satson Channelstrip besteht aus einem Preamp, einem Equalizer und einem Buskompressor. Die drei verschiedenen Module sind in einem virtuellen 500er-Rack angeordnet und können frei in der Reihenfolge verändert werden. In jede Instanz passen acht Module. Der Preamp verfügt neben dem Lautstärkeregler unter anderem auch über einen High- und Low-Cut. Die EQ-Einheit deckt einen Bereich von 30Hz bis 16 kHz ab und verfügt über vier Bänder sowie einen Hoch- und Tiefpassfilter. Je zwei der Bänder sind als Parametrischeroder Shelf-Filter ausgelegt. Letztere können über einen Knopfdruck ebenfalls auf parametrisch umgeschaltet werden. Der Bus-Kompressor verfügt neben den bekannten Einstellmöglichkeiten auch über einen „Mix-Regler“für Parallel-Kompression und einen Hochpassfilter für das Sidechain-Signal.
Der Praxistest
Auf der Sonimus Website verspricht der Hersteller, dass sich das Plug-in besonders gut für Drums eignet. Das galt es, zu überprüfen. Für unseren Praxistest öffnete ich ein Hip-Hop-Projekt, das ich gerade mische. Hier gefielen mir die Drums und Vocals noch nicht. Die Drums waren schon sehr gut vorgemischt, somit landete der Sonmius-Channel-Strip auf der Schlagzeug-Summe. Den Preamp ließ ich in diesem Fall außen vor, da ich mit der Klangfarbe der Drums schon sehr zufrieden war. Irgendwas fehlte jedoch noch. Etwas Punch, etwas Dreckiges, etwas Wumms. Ihr wisst, was ich meine. Ich zog den sogenannten Amount-Regler, der nichts anderes als den Threshold darstellt, nach rechts und hörte, was mit dem Sound passiert. Bei einer Kompression von 10:1 so einiges. Den Mix-Regler stellte ich auf 40 Prozent, um den Effekt einer Parallelkompression zu erreichen. Was der Bus-Kompressor da macht, klingt wirklich wundervoll. Besonders die Claps profitierten von den Einstellungen. Ich hob den Bassbereich noch etwas mit dem Shelf-EQ an und widmete mich den Vocals.
Drive für die Vocals
Die Vocals klangen etwas fad im Gesamtmix, weswegen ich mir das Preamp-Modul zu Hilfe holte. Über den großen Fader kontrolliert man das Eingangssignal und den Grad der Sättigung. Aktiviert man die sogenannte „Gain Compensation“, verringert sich automatisch das Ausgangssignal, sobald man die Lautstärke erhöht. Somit wird der Fader zum Drive-Regler. Über „Sat IN“wird die Sättigung aktiviert und über „Sat FAT“gesteigert. Dezent eingesetzt erhält man so ein leichtes Kratzen in der Stimme. Natürlich kann man diesen Effekt auch auf die Spitze treiben und sich beim Sounddesign austoben. Nun galt es, noch ein paar Störfrequenzen auszumerzen. Mit diesem EQ arbeitet man präzise wie ein Chirurg. Dank der fehlenden grafischen Darstellung muss man sich auf seine Ohren verlassen, was ich sehr gut finde. Diesen EQ werde ich jedenfalls öfter einsetzen.
Fazit
Der Satson CS hält, was er verspricht. Besonders gefallen haben mir der „Mix Regler“am Bus-Kompressor und die präzise Arbeitsweise des EQs. Der Preamp macht seinen Job und stellt einem durch die Drive-Funktion eine weitere Möglichkeit zur Klangformung zur Verfügung. Für diesen Preis erhält man ein zuverlässiges Werkzeug, das sicherlich nicht in der Werkzeugkiste verstauben wird.