Epische Tracks à la Solar Fields
Mit Solar Fields steht Magnus Birgersson seit jeher für eine Mixtur aus ambienten Flächen und flexiblen Beats, die von akustischen Laidback-Rhythmen bis zu tanzbaren 4/4-Grooves reichen. Immer mit dabei sein Markenzeichen: Synth-Sounds, mächtige Reverbs und epische Melodien, die mit hoffnungsvollem Schimmer jeden in ihren Bann ziehen. Wie sich mit vergleichbar einfachen Mitteln mitreißende Arrangements gestalten lassen, zeigen wir Ihnen in diesem Workshop.
1 Startpunkt
Gleich zu Beginn stellt sich die Frage: Wie entstehen die angestrebten epischen Melodien? Ein Patentrezept dafür gibt es natürlich nicht, aber praktische Wegweiser. Einer davon ist die Tatsache, dass die Melodien nicht wirklich komplex sind und ihre eigentliche Wucht durch das Sounddesign erhalten. Da wir noch keine exakte Vorstellung der späteren Melodie haben, starten wir mit einem einfachen Akkord.
2 Skala-Wahl
Für diesen nutzen wir die Grundtonart G# und die aeolische Skala (G#, A#, B, C#, D#, E und F#), da diese beim reinen Durchspielen der enthaltenen Noten schon eine ansprechende Melodie liefert. Die Wahl ist reine Geschmacksache. Auf der DVD finden Sie weitere Skalen zum Ausprobieren. Zurück zum Akkord: Dieser besteht aus einem G#2 und einem G#3, dazwischen platzieren wir mit einem C#3 eine Quinte.
3 Melodiebildung
Quinten haben prinzipiell etwas Positives und Hoffnungsvolles an sich, also genau passend. Diesen Akkord verwenden wir als Basis und ergänzen sie mit einer Melodie, die nichts weiter tut, als ausgehend von B3 die aeolische Skala bis zum F# nach oben zu wandern. Lediglich zu Beginn platzieren wir ein C#4, damit der Akkord reichhaltiger ausfällt. Damit haben wir schon den melodischen Part beisammen.
4 Synth-Sound
Um diesen Akkorden nun die passende Schwere und Dramatik zu geben, laden wir Thorn Solo mit dem Preset LEAD Classic Saw und aktivieren den Arpeggiator. Stellen Sie SPEED auf langsame 1/4 und MODE auf Down, was wiederum subtil der Dramatik zugute kommt. Bei den
EFFECTS sind DELAY und REVERB bereits aktiv, hier drehen wir lediglich MIX bei beiden auf und erhöhen die REVERB SIZE auf 3 Uhr. 1
5 Ergänzendes Pad
Als Ergänzung dazu fehlt natürlich noch ein obligatorisches Pad, das wir aus Beatzille mit dem Preset HS DXzille – piano holen. Bei Envelope 1 fahren wir Attack und Release auf über die Hälfte hoch und Cutoff drehen wir etwas zu. Prima, schon steht ein Pad. Als Melodie kopieren wir einfach den Clip des Arpeggios. Doch damit nicht genug, denn das Playback klingt noch etwas muffig und brav.
6 Masse erzeugen
Duplizieren Sie die Pad-Spur. Die Kopie wollen wir mit der Fractalize- Funktion etwas kranker klingen lassen. Wählen Sie dort die Saw aus dem Dropdown und automatisieren Sie den Regler daneben. Laden Sie ein langes Reverb mit 100 % Wet hinter den Synth und drehen Sie die Lautstärke der Spur etwas herunter. Schon haben wir ein reichhaltiges Playback beisammen, die gewünschte Dramatik inklusive.