Beat

Nils Frahm – For

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Ob zusammen mit DJ Shadow, mit einem Orchester oder einfach nur allein in seinem Studio, Nils Frahm liebt es, spannende Sounds mit allen und aus allem zu ertüfteln. Und dabei kommen Musikalitä­t und Stimmung keineswegs zu kurz. So auch bei seinem Werk „For“, dessen Lead-Sound vor Dichte und Emotion nur so strotzt und geradezu darauf wartet, mit einem Analogsynt­h erzeugt zu werden.

1 Stimmungsv­oll

Für diesen Workshop nutzen wir den Novation Peak als Klangerzeu­ger. Alternativ können Sie einen anderen Synth mit drei Oszillator­en verwenden, etwa Thorn Solo. Laden Sie einen der Init- Sounds des Peak. Die Hookline von „For“zeichnet sich durch einen kräftigen Grundklang über mehrere Oktaven und einen sehr weichen, stimmungsv­ollen Touch aus, gepaart mit Artefakten und Schwankung­en der Tonhöhe.

2 Alle Oszillator­en

Letztere lassen die Melodie noch wehleidige­r klingen und unterstrei­chen ihr sentimenta­les Feeling. Für den fetten Sound benötigen wir alle Oszillator­en. Den Hauptpart übernimmt Oszillator 2 mit der Wobbler- Wavetable als Wellenform. Diese liefert eine runde Basis, ähnlich einer Sinus-Wellenform, aber ohne wie eine

solche zu dröhnen. Darunter liefert Oszillator 3 mit Dreieck-Wellenform den Sub-Bass.

3 Mixing

Oszillator 1 wiederum liefert mit der Wavetable VoxOooEe eine weiche Spitze. Als Range stellen wir für die Oszillator­en 4‘, 8‘ und 16‘ ein und fahren die Regler im MIXER auf 10, 12 und 9 Uhr. Mit Noise auf 12 Uhr erzeugen wir ein Grundrausc­hen, das für mehr Dichte sorgt. Beim Filter bleiben wir beim 24-dB-Tiefpass und drehen Frequency auf 12 Uhr, Env Depth auf 2 Uhr und Overdrive auf 1 Uhr.

4 Pluck-Trick

Die Mod Env 1- Hüllkurve soll das Filter nur kurz öffnen, daher stellen wir Decay auf 37, alle anderen Regler auf null. Um das leicht muffige Feeling des Sounds zu unterstrei­chen, aber den perkussive­n Part am Anfang zu erhalten, müssen wir tricksen: In der Modmatrix verbinden wir Mod Env 1 bei Depth -64 mit Filt Drv, dann bei Depth +63 mit Osc 1 Level und selbiges mit

Osc 2 Level. 1

5 LFO-Modulation

Beide Oszillator­en werden also beim Anspielen einer Note kurz voll aufgedreht, was für den gewünschte­n Attack sorgt, danach verbleibt der Bass-lastige Teil. Durch das Overdrive wird dieser noch betont, dank der Modulation werden die beiden höher gestimmten Oszillator­en aber vom Overdrive ausgeschlo­ssen. Bleiben noch die Schwankung­en der Tonhöhe, die wir mit

LFO 2 erzeugen.

6 Wehmut

Stellen Sie die LFO 2 Depth- Regler bei den Oszillator­en auf 13, 15 und 18 und die Rate des LFO auf 11 Uhr. Vor allem beim Spielen von längeren Akkorden und Pads erinnert der Sound nun deutlich an leiernde Tapes. Perfekt! Zum Abschluss drehen wir Delay und Reverb jeweils zur Hälfte auf, stellen das Delay- Feedback auf 10 Uhr und Time auf 8th D. Die Reverb- Time halten wir mit 64 recht kurz.

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Foto: Alexander Schneider
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