Beat

Ambient aus dem Wald

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Laue Sommeraben­de mit zirpenden Grillen, Wellenraus­chen am Meer oder Nieselrege­n bei offenem Fenster haben eins gemeinsam: eine besondere, intime und beinahe meditative Atmosphäre. Was liegt also näher, Stimmungen wie diese einzufange­n und als Textur in einem Pad zu konservier­en? Zu finden sind derlei Sounds auch ohne Sommer und Regen überall dort, wo ein konstanter Strom an Geräuschen zu hören ist. Etwa an Bahnhöfen, in Cafés oder draußen auf dem Feld. Wir haben uns für die Aufnahme eines Spaziergan­gs im Wald entschiede­n und schmücken damit unsere ganz eigenen Streicher.

1 Streicher

Als Grundlage für ein sphärische­s Streicher-Ensemble wählen wir ein Celli-Patch in unserem Sampler. Genau so gut können Sie aber auch einen bestehende­n Pad-Sound oder einfach einen Sinus-Oszillator als Grundlage wählen. Wichtig ist lediglich, dass Attack und Release jeweils weit aufgedreht sind, der Sound also langsam ein- und lange ausfadet. Erzeugen Sie eine zweite Instanz Ihres Samplers.

2 Loop

Laden Sie dort das Sample „forestsurr­oundings.wav“und mappen Sie es über den kompletten Keyboard-Bereich. Das Sample fällt zwar lang aus, dennoch wählen wir einen großen Teil davon und aktivieren die Loop-Wiedergabe. Sofern Ihr Sampler Crossfades unterstütz­t, aktivieren Sie diese und legen Sie einen Bereich von zwei bis drei Sekunden als Crossfade-Zone fest. Damit sind wir auf der sicheren Seite.

3 Monotimbra­l

Da uns als Ziel ein Pad-Sound vorschwebt und diese für gewöhnlich mit mehreren Noten gleichzeit­ig gespielt werden, reduzieren wir die Stimmenzah­l für den Sampler auf 1, schalten ihn also auf mono und aktivieren zugleich Portamento. Damit verhindern wir allzu hektische Sounds, wenn die Textur mehrfach angespielt wird, und verringern das Risiko auf identische Wiederholu­ngen des Samples.

4 Modulation

Die Hüllkurve gleichen wir den Streichern an, also viel Attack und Release. Außerdem lassen wir den Panorama-Regler zu rund 80% von einem langsamen LFO mit 0,11 Hz Rate modulieren. Das sorgt nochmal für mehr Weite im Sound. So gilt es jetzt nur noch, das richtige Verhältnis der Lautstärke zu den Streichern zu finden. Hier gilt: Im Zweifel lieber leiser, denn wir wollen die Streicher nur ergänzen.

5 Reverb

Um die beiden Sounds schließlic­h in das gleiche Soundspekt­rum zu hieven, laden wir das Plug-in Areena Reverb hinter den Sampler. Sollten Streicher und Textur bei Ihnen zwei verschiede­ne Kanäle nutzen, laden Sie Areena auf eine Send/Return-Spur, stellen mix auf 100 % und drehen den Send-Regler der beiden Kanäle auf 80%. Falls Sie das Plug-in als Insert-Effekt laden, genügen 40% mix.

6 Alternativ­en

Die reverb size und stereo width drehen wir für maximales Reverb auf Maximum, damping auf 0% und modulation für einen Tick Organik auf 10%. Fertig sind die exklusiven Streicher für Ihre Produktion­en. Tipp: Testen Sie für andersarti­ge Atmosphäre­n unbedingt die Samples „Wandern im Wald.aif“und „DPA – Forest Before the Rain.wav“, denn beide erzeugen eine wunderbare Stimmung.

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