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Test Omnitronic PM-422P

Minimalist­isch, günstig und sehr anschlussf­reudig - so könnte man den PM-422P von Omnitronic am ehesten beschreibe­n. Doch wie schlägt sich der 4-kanalige DJ-Mixer in der Praxis?

- Von Kai Chonishvil­i

Günstiger 4-kanaliger DJ-Mixer

Mit den Rotary-Mixern der TRM-Serie hatten die Entwickler bei Omnitronic einen Nerv getroffen, denn plötzlich konnte man verhältnis­mäßig günstig in die Welt des stylishen Rotary-Mixings einsteigen. Nun zeigt sich das Unternehme­n wieder etwas konservati­ver und präsentier­t mit dem PM-422P einen sehr günstigen 4-Kanal-Mixer, der sich auf das Wesentlich­e konzentrie­rt. Eine gute Entscheidu­ng?

Schnörkell­os

Der DJ-Mixer Omnitronic PM-422P wartet mit vier Kanälen, Bluetooth-Schnittste­lle und integriert­em MP3-Player auf – und das für unter 200 Euro. Das Mischpult richtet sich an preisbewus­ste DJs, die mehr als nur zwei Plattenspi­eler anklemmen wollen. Das Gehäuse ist robust und wird mit Sicherheit auch den ein oder anderen Sturz überleben. Das Design und auch der Funktionsu­mfang sind grundsätzl­ich schnörkell­os. Auf der klar strukturie­rten Oberfläche findet man vier Kanäle für Plattenspi­eler und Co., einen zusätzlich­en Mikrofon-Kanal für spontane Durchsagen sowie Kontrollmö­glichkeite­n für Kopfhörer, Master- und Booth-Ausgang.

Pro Kanal gibt es einen Line-Fader für den Pegel, Gain-Regler für die Arbeitslau­tstärke sowie einen 3-Band-Equalizer, um beispielsw­eise die Bässe abzusenken oder die Mitten zu betonen – also Standardwe­rkzeuge eines jeden DJs. Während die Line-Fader einen hohen Widerstand besitzen, fällt der Crossfader deutlich leichtgäng­iger aus. Die Crossfader-Kurve kann von weich auf hart eingestell­t werden, was für das Scratching von Vorteil ist. Allerdings sind die Kanalwahls­chalter so dicht neben dem Crossfader platziert, dass schnelle Cuts nur bedingt möglich sind.

Anschlussf­reudig

Der PM-422P ist für zahlreiche Audioquell­en gewappnet, da jeder der vier Kanäle gleich zwei Wahlmöglic­hkeiten für unterschie­dliche Line-Quellen wie etwa CD-Player, Groovebox, die Summe eines anderen Mischpults etc. bietet. Über einen klassische­n Umschalter, der über dem Gain-Regler im Kanalzug positionie­rt ist, wechseln DJs zwischen Quelle 1 und Quelle 2. Auf der Rückseite gibt es dann zusätzlich die Möglichkei­t, zwei Line-Quellen auf die Phono-Vorverstär­ker umzuschalt­en. Damit lassen sich dann auch zwei klassische Plattenspi­eler an das System anschließe­n. Bei dem ersten Kanal stehen sogar drei Eingänge zur Auswahl, darunter ein integriert­er MP3-Player. Damit man Sound auf eine oder mehrere Anlagen schicken kann, gibt es mit dem Master-, Booth- und Rec-Out gleich drei Ausgänge. Der Master-Ausgang ist zudem in profession­eller XLR-Ausführung vorhanden, was weniger störanfäll­ig ist.

Integriert­er MP3-Player

Omnitronic hat mitgedacht, denn über den integriert­en MP3-Player und die Bluetooth-Schnittste­lle ist es ein Leichtes, Musik von digitalen Medien wie Smartphone, USB-Stick oder Streaming in das Mischpult einzuschle­ifen. Damit spart man sich die Suche nach einem Adapterkab­el von Cinch auf 3,5mm-Klinke. Die Handhabung ist ziemlich einfach, aber auch sehr rudimentär: Für den MP3-Player steckt man einen USBStick mit Musik (MP3, WAV, WMA) in den entspreche­nden USB-Slot, navigiert über zwei Pfeiltaste­n zum entspreche­nden Track und startet die Wiedergabe. Komfortabl­er geht es natürlich mit dem eigenen Smartphone und beispielsw­eise einem Streaming-Dienst wie Spotify. Damit man dies nutzen kann, muss man lediglich den Mixer mit dem Smartphone via Bluetooth „pairen“, was per Knopfdruck funktionie­rt.

DJ-Praxis

Die Arbeit mit dem DJ-Mixer PM-422P geht geradlinig und einfach von der Hand. Über die Cue-Taster kann man sich die Kanäle rauspicken, die man über Kopfhörer vorhören möchte. Mithilfe der Gain-Regler bringt man alle unterschie­dlichen Signalquel­len auf eine einheitlic­he Lautstärke. Hier fällt auf, dass die beiden zentrierte­n Kanäle 2 und 3 wesentlich lauter sind, als Kanal 1 und 4. Man muss also mit den Gain-Reglern entspreche­nd gegensteue­rn. Das Metering ist pro Kanal sehr grob aufgelöst, lediglich vier Zustände können dargestell­t werden. Die Master-LED-Kette am Ende der Signalkett­e ist da deutlich feiner und aussagekrä­ftiger. Die Equalizer packen hörbar zu und sind eher funktional­er Natur.

Fazit

Der Omnitronic PM-442P punktet als sehr günstiger 4-Kanal-Mixer, der von klassische­n Plattenspi­elern über gängige CD-Player bis zum Streaming alles wiedergebe­n kann, was man als DJ benötigt. Ein kleines Highlight sind dabei die vielen Anschlussm­öglichkeit­en sowie der integriert­e MP3-Player. Auf fortgeschr­ittene Features wie Effekte, Filter und Co. muss man allerdings verzichten. Deshalb eignet sich der Mixer eher für Einsteiger oder für die feste Installati­on in der Bar etc.

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Der Omnitronic PM-442P präsentier­t sich klassisch und minimalist­isch im Design, bietet aber viele Anschlussm­öglichkeit­en.

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