Power Producer: Ableton Live
Effektive Kompression
Ein Kompressor ist nicht nur prädestiniert dafür, einen möglichst konstanten Spurpegel zu generieren und den Dynamikbereich zu reduzieren, sondern auch überaus hilfreich, wenn es darum geht, Details herauszuarbeiten, die Konsistenz eines Klangs zu erhöhen oder den Charakter eines Sounds zu formen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie in dem folgenden Workshop.
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Dynamik kontrollieren
Gerade Vocals und live eingespielte Instrumente tendieren zu einer großen dynamischen Bandbreite. Um Pegelschwankungen zu vermindern, laden Sie einen Kompressor in die Spur. Wählen Sie den Threshold so, dass nur die lauten Signalanteile vom Kompressor erfasst und bearbeitet werden. Unser Ziel ist eine leichte Kompression, damit der Sound dabei nicht verändert wird.
2 Einstellungsoptionen
Wählen Sie eine Ratio von 6 bis 8:1. Um nur die Transienten zu komprimieren, stellen
Sie die Attack- Zeit auf 5 ms und die Release- Zeit auf 90 ms. Für eine weiche Kompression wählen Sie eine sehr hohe Knie-Charakteristik. Bevorzugen Sie dagegen, mehr Konsistenz und Sustain zu generieren, komprimieren Sie die gesamte Spur. Wählen Sie dazu eine niedrige Ratio um 3:1 und einen niedrigeren Threshold.
3 Anschlagskontrolle
Ist der Anschlag eines Instruments, z. B. einer Gitarre, sehr ausgeprägt und hat einen hohen Transienten-Ausschlag, ähnlich einem Fischgräten-Muster, kann die Spur im Gesamtmix untergehen. Wenn Sie aber die Transienten reduzieren, können Sie die Spur anschließend lauter mischen. Laden Sie wieder einen Kompressor in die Spur und stellen Sie den Threshold so ein, dass die Transienten deutlich darüber liegen
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Transienten reduzieren
Um ausschließlich die Transienten stark zu komprimieren, setzen Sie Attack und Release auf den niedrigsten Wert. Wählen Sie als Ratio 20:1 oder höher. Damit die Kompression schnell und aggressiv erfolgt, stellen Sie die Knie-Charakteristik auf 0. Diese Einstellungen können Sie übrigens auch gut dazu verwenden, um für den Hörer Instrumente vermeintlich in den Hintergrund zu rücken.
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Klänge formen
Bei manchen Sounds, wie z. B. bei einer Snare, können Sie mittels Kompressor mehr Klanggehalt bzw. Form hinzufügen, indem Sie den Sustain etwas anheben. Wählen Sie dazu eine Ratio von 8:1 bis 12:1. Je weniger aggressiv das Klangresultat sein soll, desto geringer wählen Sie die Attack- Zeit. Um den Sustain hervorzuheben, setzen Sie aber eine lange Release- Zeit (je nach Signal) eine von ca. einer Sekunde.
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Details hörbar machen
Oftmals drohen Klangnuancen, z. B. bei Vocals am Ende eines Satzes oder Wortes, im Gesamtmix unterzugehen, weil der Stimmpegel zum Ende abfällt. Hier können Sie mit dem Kompressor gegensteuern, indem Sie die Parts davor komprimieren. Stellen Sie die Ratio auf 3:1, Attack auf 10-20 ms und Release auch auf 20 ms. So werden Signale mit niedrigem Pegel nicht komprimiert und erscheinen lauter.