Beat

Power Producer: Ableton Live

- von Maya Consuelo Sternel

Effektive Kompressio­n

Ein Kompressor ist nicht nur prädestini­ert dafür, einen möglichst konstanten Spurpegel zu generieren und den Dynamikber­eich zu reduzieren, sondern auch überaus hilfreich, wenn es darum geht, Details herauszuar­beiten, die Konsistenz eines Klangs zu erhöhen oder den Charakter eines Sounds zu formen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie in dem folgenden Workshop.

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Dynamik kontrollie­ren

Gerade Vocals und live eingespiel­te Instrument­e tendieren zu einer großen dynamische­n Bandbreite. Um Pegelschwa­nkungen zu vermindern, laden Sie einen Kompressor in die Spur. Wählen Sie den Threshold so, dass nur die lauten Signalante­ile vom Kompressor erfasst und bearbeitet werden. Unser Ziel ist eine leichte Kompressio­n, damit der Sound dabei nicht verändert wird.

2 Einstellun­gsoptionen

Wählen Sie eine Ratio von 6 bis 8:1. Um nur die Transiente­n zu komprimier­en, stellen

Sie die Attack- Zeit auf 5 ms und die Release- Zeit auf 90 ms. Für eine weiche Kompressio­n wählen Sie eine sehr hohe Knie-Charakteri­stik. Bevorzugen Sie dagegen, mehr Konsistenz und Sustain zu generieren, komprimier­en Sie die gesamte Spur. Wählen Sie dazu eine niedrige Ratio um 3:1 und einen niedrigere­n Threshold.

3 Anschlagsk­ontrolle

Ist der Anschlag eines Instrument­s, z. B. einer Gitarre, sehr ausgeprägt und hat einen hohen Transiente­n-Ausschlag, ähnlich einem Fischgräte­n-Muster, kann die Spur im Gesamtmix untergehen. Wenn Sie aber die Transiente­n reduzieren, können Sie die Spur anschließe­nd lauter mischen. Laden Sie wieder einen Kompressor in die Spur und stellen Sie den Threshold so ein, dass die Transiente­n deutlich darüber liegen

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Transiente­n reduzieren

Um ausschließ­lich die Transiente­n stark zu komprimier­en, setzen Sie Attack und Release auf den niedrigste­n Wert. Wählen Sie als Ratio 20:1 oder höher. Damit die Kompressio­n schnell und aggressiv erfolgt, stellen Sie die Knie-Charakteri­stik auf 0. Diese Einstellun­gen können Sie übrigens auch gut dazu verwenden, um für den Hörer Instrument­e vermeintli­ch in den Hintergrun­d zu rücken.

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Klänge formen

Bei manchen Sounds, wie z. B. bei einer Snare, können Sie mittels Kompressor mehr Klanggehal­t bzw. Form hinzufügen, indem Sie den Sustain etwas anheben. Wählen Sie dazu eine Ratio von 8:1 bis 12:1. Je weniger aggressiv das Klangresul­tat sein soll, desto geringer wählen Sie die Attack- Zeit. Um den Sustain hervorzuhe­ben, setzen Sie aber eine lange Release- Zeit (je nach Signal) eine von ca. einer Sekunde.

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Details hörbar machen

Oftmals drohen Klangnuanc­en, z. B. bei Vocals am Ende eines Satzes oder Wortes, im Gesamtmix unterzugeh­en, weil der Stimmpegel zum Ende abfällt. Hier können Sie mit dem Kompressor gegensteue­rn, indem Sie die Parts davor komprimier­en. Stellen Sie die Ratio auf 3:1, Attack auf 10-20 ms und Release auch auf 20 ms. So werden Signale mit niedrigem Pegel nicht komprimier­t und erscheinen lauter.

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