Demo-Tracks versenden leicht gemacht
Wer produziert, landet früher oder später bei der Frage: Auf eigene Faust veröffentlichen oder ein Label suchen? Erstere Option behandelten wir bereits, also kümmern wir uns jetzt den klassischen Weg, nämlich die Belieferung von Labels und klären dabei sowohl die Etikette als auch mögliche Formate für Demo-Sendungen.
1 Nur fertige Demos!
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, Ihre Musik - ihr persönliches Gut - an Dritte zu versenden, um mit diesen künftig zusammen zu arbeiten, gibt es einige Dinge zu beachten, um die Weichen von vornherein richtig zu stellen.
Die erste Stolperfalle sind unfertige Tracks. Senden Sie ausschließlich Material, dass im aktuellen Zustand fertig ist.
2 Mastering?
Dabei müssen Tracks aber nicht gemastert sein. Dennoch macht es Sinn, sie zumindest provisorisch aufzupumpen, damit sie gegenüber anderen, lauten Demos nicht zu sehr abfallen. Normalisieren und anschließendes Limiting auf -0.4 dB mit Gain Reduction zwischen -3 bis -6 dB genügt meist völlig. Ein zweites typisches Fettnäpfchen ist die Frage des Stils.
3 Stilfrage
Kontaktieren Sie Labels nur, wenn diese zumindest annähernd Musik wie Ihre veröffentlichen. Spekulieren Sie nicht darauf, dass der dortige A&R jemanden kennt, der andere Labels hat, der vielleicht das Demo hören könnte. Für gewöhnlich schließen sich damit die Türen sofort und für immer. Prüfen Sie außerdem, ob die Labels überhaupt Demos akzeptieren.
4 MP3 oder SoundCloud?
Sind die wichtigsten Fettnäpfchen aus dem Weg geräumt und passende Labels gefunden, geht es an den Versand. Aus unserer Erfahrung (der Redakteur ist selbst A&R) haben sich MP3s mit hoher Qualität (256 bis 320 kBit/s) und Links zu SoundCloud bewährt. Diese Formate genügen für einen ersten Eindruck und geben dem Urheber Sicherheit vor Musikdiebstahl.
5 Versandart
Apropos Diebstahl: Wie im vorigen Workshop behandelt, sollten Sie unbedingt sicherstellen, dass Ihre Tracks keine Sounds oder Melodien enthalten, die Copyright-Probleme verursachen könnten. Im Zweifel hilft hier Shazam. Kommen wir zum Weg der Übertragung: Der klassische Weg sind E-Mails, aber auch Social Media oder SoundCloud sind möglich.
6 Nur Links senden
Senden Sie in jedem Falle immer nur Links zu den Demos und nie Dateien, außer es ist explizit erwünscht. Zwei bis drei gute Tracks genügen. Stellen Sie sich in der Nachricht in zwei Sätzen kurz vor, dazu Ihre Webseite, für den Rest spricht die Musik selbst. Falls keine Antwort kommt: Warten Sie zumindest eine Woche und haken Sie maximal einmalig nach.