Beat

Drum Synth 500

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Mit Boom, Strike und Transfuser hat AIR Music bereits mehrere Drum- und Grooveboxe­n im Repertoire, jedoch allesamt basierend auf Samples. Der in Zusammenar­beit mit AKAI und Alesis entstanden­e Drum Synth 500 betritt neue Pfade und bietet acht Drum-Sounds, von denen sechs mit Oszillator­en erzeugt werden. Auf der übersichtl­ichen Oberfläche finden sich vier verschiede­ne Kombinatio­nen von Synthesen und Samples mit je neun Parametern. Der Aufbau ist für alle Sounds identisch: neun Regler, eine Effekt-Sektion mit Distortion, Bitcrusher, Decimator und resonantem Multimode-Filter sowie ein simpler Kompressor. Das Filter ist nicht das beste auf dem Markt, doch bei hoher Resonanz lässt es vor allem der Hochpass ordentlich röhren. Die Klangerzeu­gung des Drum Synth 500 ist trotz minimaler Ausstattun­g und wenigen Modulatore­n erstaunlic­h flexibel. Die Oszillator­en sind pro Sound perfekt abgestimmt und laden mit der reduzierte­n Ausstattun­g geradezu zum Jammen ein. Highlights sind die FM-Synths der Toms, die von druckvolle­n 909-Toms bis knackig ballernder Percussion einfach alles können, was man sich wünschen könnte. Im Mixer-Channel sind neben Volume und Panorama je zwei Reverb- und Delay-Sends zu finden. So lassen sich die Drums direkt in the box in der Tiefe und im Stereofeld mit unterschie­dlichen Effekten mischen.

Überhaupt finden sich im DS500 gleich mehrere Nettigkeit­en: Der Master-Channel beispielsw­eise bietet nicht nur einen eigenen Kompressor, sondern Kill-Switches für Bässe, Mitten und Höhen, die nur aktiv sind, solange die Maustaste darauf gehalten wird - perfekt für spontane Breaks während einer Performanc­e! Auch findet sich ein Saturator mit drei Algorithme­n in der Master-Sektion, bei dem vor allem Type2 für extrem angenehme Tape-Sättigung sorgt. Klasse! Doch zurück zu den Drum-Modulen, die drei weitere praktische Features bieten: So gibt es pro Sound einen Repeater, der Stakkatos ermöglicht sowie eine Randomize-Funktion, die erstaunlic­h nutzbare Ergebnisse liefert und das (Er)Finden von neuen Drums zum Kinderspie­l macht. Zu guter Letzt lässt sich für die Toms und die beiden Sampler ein Bereich auf dem Keyboard festlegen, sodass die Sounds melodisch gespielt werden können.

Im Gegensatz zu vielen anderen Drum-Synths liefert der DS500 knackige und voluminöse Kost. Tief rumpelnde 808-Kicks oder kurze, prägnante Kicks für Melodic Techno, verzerrte Kicks für alle möglichen Spielarten von Hardcore, alles ist machbar. Auch peitschend­e Snares für Drum & Bass, zischende bis metallene Hi-hats, synthetisc­he Bongos und viele weitere Sounds sind im Nu geschraubt. Stilistisc­h ist die Drum Machine beinah überall zuhause. Lediglich für Psy- oder Bigroom-Trance konnten wir keine passenden Kicks schrauben, hier waren wir auf Samples angewiesen.

Fazit

Wenn wir zwei Wünsche frei hätten, würden wir uns für den internen Kompressor der Drums eine Sidechain-Funktion wünschen, die auf die Kick reagiert. Außerdem schreit der DS500 wahrlich nach einem Sequenzer. Doch auch ohne diese beiden Features ist das Plug-in eine absolute Wucht mit super Klang von klassische­n Drum Machines bis frickelige­n Glitch-Sounds, einfachste­r Bedienung und absolut brauchbare­r Zufallsfun­ktion. Wer Drums jedweder Art sucht, wird hier nicht enttäuscht.

Entwickler: AIR Music Technology Web: www.airmusicte­ch.com

Preis: 165 Euro

Format: VST, AU, AAX, Standalone

Bewertung:

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