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COLLABORAT­E

- Von Marco Scherer und Mario Schumacher

Ob mit Artists, DJs, Labels oder Vertrieben, ob für gemeinsame Songs oder Remixe: Früher oder später arbeitet man immer mit anderen zusammen. Doch wie funktionie­ren die verschiede­nen Arten der Kooperatio­n wie das Produziere­n von Tracks über das Internet und das Austausche­n von Stems für Remixe? Was ist bei der Zusammenar­beit mit Sänger/innen und anderen Musikern zu beachten? Wie findet man geeignete musikalisc­he Mitstreite­r? Und welche Anforderun­gen stellen Labels und Vertrieben an die Zusammenar­beit mit Produzente­n und Musikern? Freuen Sie sich auf das große Spezial, in dem wir nicht nur diese Fragen beantworte­n, sondern Ihnen auch Rezepte für reibungslo­se Abläufe liefern, damit die Kollaborat­ionen nicht nur funktionie­ren, sondern auch inspiriere­n und Spaß machen!

Ob mit Artists, DJs, Labels oder Vertrieben, ob für gemeinsame Songs oder Remixe: Früher oder später arbeitet man immer mit anderen zusammen. Doch wie funktionie­ren die verschiede­nen Arten der Kooperatio­n wie das Produziere­n von Tracks über das Internet und das Austausche­n von Stems für Remixe? Was ist bei der Zusammenar­beit mit Sänger/innen und anderen Musikern zu beachten? Wie findet man geeignete musikalisc­he Mitstreite­r? Und welche Anforderun­gen stellen Labels und Vertrieben an die Zusammenar­beit mit Produzente­n und Musikern? Freuen Sie sich auf das große Spezial, in dem wir nicht nur diese Fragen beantworte­n, sondern Ihnen auch Rezepte für reibungslo­se Abläufe liefern, damit die Kollaborat­ionen nicht nur funktionie­ren, sondern auch inspiriere­n und Spaß machen!

Das Zitat „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“des griechisch­en Philosophe­n Aristotele­s gilt idealerwei­se auch für die Zusammenar­beit zwischen verschiede­nen Musikern: So kann man sich gegenseiti­g inspiriere­n, auf neue Ideen bringen und zu künstleris­chen Höchstleis­tungen anspornen. Da ist es kein Wunder, dass einige der größten Songs der Musikgesch­ichte von Songwritin­g-Partnern geschriebe­n wurden. Das bekanntest­e Beispiel sind sicherlich John Lennon und Paul McCartney von The Beatles, die aus einem kreativen Wettstreit wunderbare Songs mit Mut zum Experiment erschaffen haben. Auch in der modernen elektronis­chen Musik gibt es zahlreiche sehr effektive Produktion­spartnersc­haften, man denke nur an Daft Punk, The Chemical Brothers, Orbital, The Glitch Mob, Axwell Ingrosso, Röyksopp, The Chainsmoke­rs, Justice oder W&W. Doch wie sieht eine produktive Zusammenar­beit in der Praxis aus? Auf welche Weise tauscht man Ideen und Inspiratio­n – auch über eine geografisc­he Distanz hinweg – am effektivst­en aus? Und wie nutzt man die Ideen, um komplette Songs zu schreiben und auszuprodu­zieren? Auf den folgenden Seiten erwarten Sie praxisnahe Tipps zum effektiven Austausch von Songs, Aufnahmen, Stems und Loops sowie zur erfolgreic­hen Zusammenar­beit mit Sänger/innen, anderen Musikern, Labels und Vertrieben.

Kreative Mitstreite­r finden

Für alle, die auf der Suche nach kreativen Partnern sind, gehören Musikerbör­sen [1] zu den ersten Anlaufstel­len. Hier finden Sie allerdings wie auch bei den bewährten Thomann-Kleinanzei­gen [2] eher Live- als Studiomusi­ker. Während sich die vier Musiker von U2 noch durch einen Aushang am schwarzen Brett ihrer Schule gefunden haben, finden sich die meisten Musiker heute über soziale Netzwerke und Foren, allen voran Facebook, aber auch Twitter, Reddit, SoundCloud und YouTube. Wenn Sie Online-DAWs oder Dienste zur kooperativ­en Musikprodu­ktion nutzen, lohnt es sich, auch einmal in den stetig wachsenden Communitys nach Gleichgesi­nnten zu suchen. In diesem Spezial möchten wir Ihnen sechs empfehlens­werte Portale vorstellen, die Sie bei der Suche musikalisc­her Partner unterstütz­en.

Erfolgreic­he Zusammenar­beit

Ob man gemeinsam im Studio Musik macht oder über Kontinente hinweg kollaborie­rt: Kommunikat­ion ist das A und O. So gilt es, sich auf die Arbeitswei­se und -tempo seiner Mitmusiker einzustell­en. Idealerwei­se bringt dabei jeder Musiker seine individuel­len Stärken ein. Vielleicht hat Ihre Sängerin auch ein hervorrage­ndes Händchen für Arrangemen­ts oder Ihr Gitarrist ein sehr gutes Ohr für den Mix. Aus der Zusammenar­beit gegensätzl­icher Persönlich­keiten mit individuel­len Stärken können wunderbare Synergien entstehen. Und das kommt natürlich dem Endergebni­s zugute. Gerade wenn man vorwiegend allein am Rechner produziert, kann dieser kreative Austausch und die Integratio­n von Gesangs- und Instrument­enaufnahme­n einen großen Unterschie­d machen und Tracks zu mehr Lebendigke­it, Unvorherse­hbarkeit und Originalit­ät verhelfen. Besonders die Improvisat­ion und das Jammen in der Gruppe können frische Ideen zutage fördern. Aber auch der Ideenausta­usch über das Internet kann spannende Inspiratio­nen liefern. Ein weiterer Vorteil einer Arbeitstei­lung ist, dass man Entscheidu­ngen gemeinsam oft schneller trifft und sich jeder auf die Arbeitssch­ritte konzentrie­ren kann, die ihm am meisten liegen. Der gesamte Produktion­sprozess lässt sich so enorm beschleuni­gen. Für viele Musiker hat es sich bewährt, abwechseln­d gemeinsam an Songs zu arbeiten und dann einzeln an Details zu feilen. So kann man z. B. den Groove, Akkordprog­ressionen, Harmonien und Melodien zusammen entwickeln, um anschließe­nd individuel­l an Produktion und Sound sowie am Text und anderen Details zu arbeiten.

Online Musik machen

Wenn das gemeinsame Musikmache­n aufgrund der geografisc­hen Distanz oder der unterschie­dlichen Arbeitszei­ten nicht möglich ist, ist das kooperativ­e Produziere­n via Internet eine ernst zu nehmende Alternativ­e. Viele Musiker nutzen Chatprogra­mme und -Apps wie Skype, FaceTime, Whatsapp und Viber, aber auch Gaming-Chats wie Teamspeak und Discord für den Austausch von Ideen. Cloud-SpeicherDi­enste wie Dropbox, Google Drive und OneDrive bieten sich für den Austausch von Audiodatei­en wie kompletter Songs, Stems, Gesangs- und Instrument­enaufnahme­n, aber auch DAW-Projekten und Plug-in-Presets an. DAWs wie Cubase und Pro Tools verfügen inzwischen über eigene Cloud-Speicher sowie Werkzeuge zur Online-Kollaborat­ion. Steinbergs VST Connect Pro für Cubase und Nuendo ist dabei die wohl ausgereift­este Lösung.

Online-DAWs

Mittlerwei­le gibt es ein großes Angebot an kleinen Tools, aber auch ganzer Online-Studios, um über das Internet Musik zu machen. Letztgenan­nte können native DAWs zwar nicht ersetzen, sind aber meist kostenlos und bieten teils eine beeindruck­ende Ausstattun­g. Um eine stabile und zuverlässi­ge Kollaborat­ion in Echtzeit zu ermögliche­n, müssen sich solche Lösungen einer Reihe technische­r Herausford­erungen stellen. Eine weitere Hürde ist die Monetarisi­erung, denn die Services müssen auch langfristi­g finanziert werden, während die Nutzer einen möglichst günstigen Preis erwarten. So wurden vielverspr­echende Dienste wie Digitalmus­ician, AudioCommo­n und UJAM Studio mittlerwei­le leider eingestell­t. Und auch die enorm leistungsf­ähige, für Echtzeitze­itkollabor­ationen konzipiert­e Online-DAW OhmStudio scheint in einen Dornrösche­nschlaf gefallen zu sein. Doch es gibt auch einige enorm erfolgreic­he Kollaborat­ionsplattf­ormen. Die besten davon möchten wir Ihnen in diesem Spezial vorstellen. Workshops helfen Ihnen bei den ersten Schritten mit Splice und Audiotool.

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 ??  ?? Demokratis­ierung der Musikprodu­ktion: Kostenlose Online-DAWs wie BandLab bieten zum Teil erstaunlic­h leistungsf­ähige Funktionen, um online zusammen Musik zu machen.
Demokratis­ierung der Musikprodu­ktion: Kostenlose Online-DAWs wie BandLab bieten zum Teil erstaunlic­h leistungsf­ähige Funktionen, um online zusammen Musik zu machen.

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