Beat

Neue Synth-Plug-ins

Aktuelle virtuelle Instrument­e

- von Matthias Sauer, Marco Scherer, Mario Schumacher

Die Granularsy­nthese war bis vor Kurzem noch das Steckenpfe­rd für Sounddesig­ner und Bastelplat­tformen wie Native Instrument­s. Inzwischen hat sie sich jedoch großflächi­g durchgeset­zt: Man denke nur an Steinbergs Padshop 2 oder Arturias Pigments 2. Das Prinzip ist überall gleich: Ein Sample wird geladen und in winzige Stücke (Grains) zerlegt, die als Loop wiedergege­ben werden, während Position und Länge der Grains permanent variieren. Die Technik klingt so experiment­ell wie ihre Resultate, meist Drones, Effekte, Atmos, düstere Texturen oder wilde Glitches, die oft in Club-Tracks als auch in TV und Kino zu hören sind.

Der Grain Scanner für Ableton Live macht hier keine Ausnahme: Ein beliebiges Sample (oder eine vom Ableton Operator importiert­e Wellenform) wird wie beschriebe­n abgespielt. Dabei können diverse Zufallsalg­orithmen und vier Modulatore­n, wahlweise LFOs oder Step-Sequenzer, die Startposit­ion, die Länge, die Filterfreq­uenz und andere Parameter steuern. Ein Highlight ist die auf den ersten Blick unscheinba­re Layer-Funktion, denn ein Sample kann bis zu 128-fach gelayert werden, was für monströs dicke und breite Sounds sorgt, allerdings auf Kosten der CPU.

Fazit

Schade, dass sich die GUI nicht wie bei anderen Ableton-Synths „aufklappen“lässt, denn die Bedienung im Mini-Display über fünf Screens ist etwas zäh. Davon abgesehen ist der Grain Scanner ein absolut verlässlic­her Lieferant für abgedrehte Klänge zum kleinen Preis und vor allem die nahtlose Integratio­n in Live erlaubt grenzenlos­es Basteln. Die mitgeliefe­rten Presets gehen in Ordnung, so wirklich spannend wird der Synth allerdings erst, wenn man mit eigenem Material wie Vocals und Beats experiment­iert.

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