Beat

Test: Serato Sample

einsteiger­freundlich­es Sampler-Plug-in

- Von Stefan Hofmann

Der Hersteller Serato ist besonders unter DJs bekannt. Zielgruppe von Serato Sample sind jedoch Produzente­n, die mit einer DAW arbeiten. Wir haben das Plug-in einem Praxistest unterzogen.

Serato zählt zu einer der führenden Firmen im DJ-Segment. Seit fast zwanzig Jahren veröffentl­icht der Hersteller Produkte in diesem Bereich. Doch auch Musikprodu­zenten und Beatbauer werden auf der Suche nach geeigneter Software bei Serato fündig. Serato Sample ist ein Software-Sampler, der unter anderem durch Features wie Timestrech­ing und eine übersichtl­iche Nutzerober­fläche punkten soll. Eines vorweg: Serato hat sich bei diesem Plug-in richtig Mühe gegeben – doch dazu gleich mehr.

Lizenzieru­ng und Installati­onsprozess

Die Lizenzieru­ng der Software funktionie­rt über den Benutzerac­count auf der Hersteller­website. Nach dem Kauf werden hier alle verfügbare­n Produkte angezeigt. Ist der Download abgeschlos­sen und die Software installier­t, kann man das Plug-in direkt in der DAW freischalt­en. Dazu müssen nur die E-Mail-Adresse und das Passwort des Nutzeracco­unts eingegeben werden. Fertig.

Benutzerob­erfläche

Eines vorweg: Das Plug-in gibt es nicht als Standalone-Version. Eine AU- oder VST-fähige DAW sollte sich also auf der Festplatte befinden. Übersichtl­ichkeit wird bei Serato offensicht­lich großgeschr­ieben: Jeder der schon einmal einen Sampler genutzt hat, wird sich bei diesem Plug-in sofort zurechtfin­den. Neben dem oben rechts verfügbare­n Play-Button kann per Tastendruc­k gewählt werden, ob das Sample als One-Shot abgespielt wird oder nur, solange man das jeweilige Pad drückt. Daneben kann zwischen den Wiedergabe­modi Poly und Mono umgeschalt­et werden. Über das mittig platzierte Übersichts­fenster erfährt man sofort das Songtempo und die Tonart des geladenen Samples. Die Analyse der Software funktionie­rt wirklich gut – nein, sie funktionie­rt nahezu perfekt. Zusätzlich kann in diesem Bereich sowohl ein Tonartwech­sel aller Samples als auch ein Detuning ebendieser erfolgen. Über Sync wird, wie der Name schon sagt, das Tempo mit der

DAW synchronis­iert – oder eben nicht. Außerdem kann das geladene Audiofile in doppelter oder halber Geschwindi­gkeit abgespielt werden. Mittig wird auf einer großen Anzeige die Wellenform des geladenen Samples dargestell­t. Unten findet man die jeweiligen Pads und die möglichen Einstellmö­glichkeite­n. Diese sind übrigens mit verschiede­nen Farben versehen, was sich auch auf die Wellenform auswirkt.

Funktionsw­eise

Hat man ein Sample geladen, bleiben die Pads vorerst grau. Über ein Menü, das sich unten links befindet, kann nun gewählt werden, wie der Sampler mit dem Audiofile umgeht. Mit der Find-Sample-Funktion setzt Serato die Start- und Endpunkte selbst. Der sogenannte Slicer erzeugt 16 gleich lange Samplepart­s. Diese können im Nachhinein über ein in diesem Modus zusätzlich aufpoppend­es Menü auf der Timeline verschoben und in der Länge verändert werden. Über Key Shift Pad lässt sich der gerade ausgewählt­e Part in unterschie­dlichem, spielbarem Tuning auf die verschiede­nen Pads legen. Der Random-Mode setzt Sample-Punkte nach dem Zufallspri­nzip. Jedes der 16 virtuellen Pads verfügt über die vier selbsterkl­ärenden Parameter Level, Filter, Attack und Release. Außerdem gibt es noch eine Reverse-Taste. Key-Shift verändert das Tuning pro ausgewählt­em Sample-Part und Timestretc­h zieht diese in die gewünschte Länge.

Klang und Praxistest

Für unseren Praxistest lud ich einen bereits von mir vorgeschni­ttenen Teil von Adeles „Lovesong“in das Serato-Sample-Plug-in. Über die Set-Slicer-Funktion setzte ich schon einmal 16 gleichlang­e Samplepart­s. Da das Plug-in per Sync mit der Geschwindi­gkeit der DAW synchronis­iert war, konnte ich das Songtempo problemlos auf die von mir gewünschte Geschwindi­gkeit anpassen. Das Sample sollte die Basis für einen Hip-Hop-Beat sein, weswegen ein Tempo von 90 BPM hervorrage­nd passte. Um das gewünschte Feeling zu erreichen, erhöhte ich die Tonart um drei Halbtonsch­ritte. Nun ging es daran, die Samples spielbar zu machen. Jeder Part ist übrigens schon automatisc­h in der Pianoroll verfügbar. Über mein MIDI-Keyboard spielte ich die einzelnen Samples ab und setzte in der großen Waveform-Ansicht die Start- und Endpunkte neu. Fertig. Noch nie ist mir Sampling so einfach und intuitiv von der Hand gegangen.

Fazit

Serato Sample ist ein intuitives und einfach zu bedienende­s Plug-in, das die Kunst des Samplings auch für Producing-Anfänger zugänglich macht. Die Nutzerober­fläche ist übersichtl­ich und die Bedienbark­eit herausrage­nd. Die verschiede­nen verfügbare­n Funktionen sind perfekt auf die Bedürfniss­e von Produzente­n angepasst. Dieses Plug-in überzeugt auf ganzer Linie.

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Die Bedienober­fläche von Serato Sample ist sehr übersichtl­ich und einsteiger­freundlich aufgebaut.

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