Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Heizungsbrand im Einfamilienhaus
Zweiter Großeinsatz innerhalb von 24 Stunden für die Feuerwehr. Niemand wurde bei dem Feuer verletzt. Angefordert wurde der Atemschutz-Container des Kreises, da dringend neue Atemschutz-Geräte benötigt wurden.
Zweiter Großeinsatz innerhalb von 24 Stunden. Angefordert wurde der Atemschutz-Container, da neue Geräte benötigt wurden.
HÜCKESWAGEN Der Schreck steht Reiner Schmidt auch zwei Stunden nach Ausbruch des Feuers immer noch ins Gesicht geschrieben. Rußpartikel in seinem Bürstenhaarschnitt zeugen davon, dass er ganz nah dran war: Am Dienstagmorgen brennt es in seinem Heizungskeller lichterloh. Der zweite Großalarm für die Hückeswagener Wehr binnen 24 Stunden. Sie macht ihre Arbeit gut, ist schnell vor Ort und verhindert, so dass sich das Feuer sich im Einfamilienhaus in der Straße „An der Schlossfabrik“nicht ausbreitet.
Die Familie Schmidt hat eine Holzheizung. Seit 15 Jahren werden dicke Holzscheite aufgelegt, damit es in dem Einfamilienhaus wohlig warm wird. Hausherr Reiner Schmidt wollte gegen 8 Uhr die mittlere Lage drauflegen, als Flammen aus dem Heizungsraum schlugen. Die Ofentür war geschlossen. Die Ursache für das Feuer kann er nicht ausmachen; er dreht sich um, alarmiert die Feuerwehr und bringt seine Frau in Sicherheit. So wird niemand verletzt. Alles andere ist Aufgabe der Feuerwehr.
Die rückt mit voller Mann-Stärke und Drehleiter an. Von zwei Seiten beginnen die Wehrleute, aufgeteilt in zwei Trupps unter Atemschutz, durch Fenster und Tür das Feuer zu löschen. Einsatzleiter Karsten Binder: „Wir haben schon auf der Anfahrt trotz Nebel die Rauchsäule gesehen.“Dank des großen Parkplatzes in dem Industriegebiet hatte die Wehr mit ihrem Fahrzeugpark Bewegungsfreiheit. „Die offenen Flammen schlugen uns durch die Tür entgegen.“Da der Eigentümer die Feuerschutztür zwischen Heizungsraum und Wohnraum geschlossen hatte, griff das Feuer nicht über – die Wohnung wurde somit auch nicht verrußt.
Die Feuerwehrleute räumen den Heizungsraum leer und löschen alle Teile ab. Das beobachtet Reiner Schmidt aus der Distanz: „Ich bin so dankbar, dass die Feuerwehr so schnell da war.“Er hofft, schnellstens wieder ins Gebäude zu kommen, vielleicht dort sogar wieder zu übernachten. Stadtinspektor Karsten Binder macht ihm da wenig Hoffnung: „Wir hatten eine geplatzte Wasserrohrleitung im Heizungskeller. Der Energieversorgung hat deshalb Strom und Wasser vorerst abgestellt.“Deshalb sei das Gebäude wohl momentan nicht bewohnbar.
Die Brandursache ist laut Binder unklar. Der Sachverständige der Kriminalpolizei wird sich die Brandstelle noch anschauen. Deshalb ist der Heizungsraum beschlagnahmt.
Angefordert war auch der Atemschutz-Container der oberbergischen Feuerwehr. Denn: Nach dem Einsatz bei arcus Holztreppen am Vortag waren die benutzten Atemschutz-Geräte noch nicht ausgetauscht worden. Das sollte eigentlich am Dienstagvormittag geschehen. Etwa 50 Flaschen hat die Feuerwehr Hückeswagen, in jeder Flasche sind 1800 Liter Atemluft. Die reichen für 20 Minuten Einsatz.
In Winterhagen war acht Leute unter Atemschutz im Einsatz, an der Schlossfabrik 14. „Es stehen immer so viele Trupps mit je zwei Mann in Reserve bereit, wie vorne am Feuer im Einsatz sind“, erklärt Binder. Das ist Selbstschutz für die Einsatzkräfte. Der Maschinist überwacht dies auf einer Tafel, alle Feuerwehrleute unter Atemschutz geben Rückmeldung, wie viel Atemluft sie noch haben.
Die Feuerwehrzentrale in Kotthausen schickte angesichts der beiden Brände in so kurzer Zeit in Hückeswagen den Container. Der beherbergt 50 aufgefüllte, geprüfte und desinfizierte Atemschutzgeräte und Flaschen sowie Vollschutzanzüge. Binder: „Für uns eine große Erleichterung. Wir wissen ja nicht, ob noch was kommt.“Nach vier Stunden rückten die Löschgruppen ab, in den Gerätehäusern wurde anschließend das Material gewartet für den nächsten Einsatz.