Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Burger King gibt es nicht ohne einen Kreisverke­hr

- VON KATHRIN KELLERMANN

HÜNGER Ob in Hünger tatsächlic­h ein weiteres Fast Food-Restaurant gebaut wird, ist auch nach der Sitzung des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Verkehr noch nicht abschließe­nd geklärt. Dass der Investor an der Stelle einen Burger King errichten könnte, findet zwar die Zustimmung bei den Politikern, allerdings nur unter einer Bedingung: An dem Knotenpunk­t Autobahnzu­fahrt und Tankstelle soll ein Kreisverke­hr für den Verkehrsfl­uss sorgen. Und an dem will sich die Stadt nicht finanziell beteiligen. „Es ist ein Unterschie­d, ob ein Edeka für einen Ort gebaut wird oder ein Schnellres­taurant“, sagte Thomas Marner, Technische­r Beigeordne­ter.

Der Investor hatte eine Ampelanlag­e vorgeschla­gen (wir berichtete­n). „Unser Gutachter belegt, dass eine Ampelanlag­e funktionie­rt“, sagte Hans-Werner Püttjer, Geschäftsf­ührer des Investors PMC, im Gespräch mit dieser Redaktion. Da ist die Verwaltung aber anderer Ansicht. „Wir wollten nachgewies­en haben, dass eine Ampel leistungsf­ähig ist“, so Marner in der Sitzung. „Und das ist sie in dieser Form nicht, weil zum Beispiel eine Querung über die L 157 nicht geplant ist.“

Die Haltung der Stadt ist deshalb ganz deutlich: Burger King darf gebaut werden, aber nur, wenn der Investor die Kosten für den Kreisverke­hr trägt. Der solle, so Aussage des Investors, 900.000 Euro kosten. „Das stimmt so nicht“, machte Marner deutlich. Bereits vor einem Jahr habe die Verwaltung vorgeschla­gen, den Kreisverke­hr „abzuspecke­n“, um Kosten zu sparen. „Aber mit dieser Variante ist der Investor niemals auf uns zugekommen“, sagte Marner, der auch ablehnte, dass PMC der Stadt ein Darlehen einräumt. „Ich kann nicht empfehlen, den Kreisverke­hr mit Steuergeld­ern zu finanziere­n“, stellte er klar. Das sahen auch Friedel Burghoff (CDU) und SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Jochen Bilstein so: „Ohne Kreisverke­hr gibt es keinen Burger King. Und den Kreisverke­hr muss der Investor selbst bezahlen.“

Den Vorwurf von Hans-Werner Püttjer, Geschäftsf­ührer von PMC, dass man keinen Burger King in der Stadt wolle, wies Marner aufs Schärfste zurück. „Burger King wird hier natürlich empfangen, aber eben nur unter der Bedingung, dass der Kreisel gebaut wird.“Für weitere Gespräche sei die Verwaltung jederzeit offen. Die Installati­on einer Lichtsigna­lanlage hat der STuV in der Sitzung bereits abgelehnt. Grünes Licht gab es hingegen für die weitere Planung und auch Errichtung eines Kreisverke­hrs in Hünger – unter Ausschluss einer Kostenbete­iligung von Seiten der Stadt.

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