Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Wanderfische laichen in Wupper
Mit den kühleren Temperaturen sorgen Lachse und Forellen für Nachwuchs.
RADEVORMWALD / WUPPERTAl (sg) Die Lachse und andere wertvolle Fischarten kehren in die Wupper zurück – dieser Trend zeigt sich in diesem Jahr deutlich, wie der Wupperverband mitteilt.
„Bereits Ende Oktober konnte der erste große Lachs-Rückkehrer bei Kontrollbefischungen unterhalb von Wuppertal-Buchenhofen gefangen werden“, berichtet Verbandssprecherin Susanne Fischer. „Mitte November gelangen Elmar Weber weiter oberhalb in der Wupper in Wuppertal-Elberfeld Unterwasseraufnahmen von zirka 60 zirka langen Bach- und Meerforellen. Eine Bachforelle und eine Meerforelle hatten sich für das Laichgeschäft zusammengetan.“Dies seien Zeichen, dass mit den kühleren Herbsttemperaturen nun die Fische mit dem Laichen beginen. Auch in der Dhünn seien bereits erste Meerforellen auf dem Weg flussaufwärts zu den Laichplätzen gesichtet.
Der Bergische Fischerei-Verein (BFV) mit seinem Sitz in Oede-Schlenke auf Radevormwalder Gebiet engagiert sich seit Jahren für die Wiederansiedlung von Arten wie dem Lachs. So wurden erst 2018 Tausende kleiner Lachse in der Wupper bei Beyenburg ausgesetzt. Einige Jahre wachsen die Fische in ihrem Heimatfluss heran und machen sich dann auf den langen Weg ins Meer, um zwei bis vier Jahre später zum Laichen wieder in ihre ehemalige „Kinderstube“zurückzukehren.
Dabei war lange Zeit insbesondere die Wupper kein geeigneter Lebensraum für Gewässerorganismen.
Noch bis in die 1980er Jahre war der Fluss stark verschmutzt. In den vergangenen Jahren haben sich die klimatischen Bedingungen dramatisch verändert. Es blieb beispielsweise bis weit in den Herbst sehr mild und trocken. Im normalen Jahresverlauf werden durch sinkende Temperaturen und eine höhere Wasserführung in den Flüssen die Fische angeregt, mit dem Laichen zu starten.
„Trotz dieser klimatischen Veränderungen finden die empfindlichen Fischarten, wie der Lachs, hier wieder einen Lebensraum: Die Wasserqualität wurde deutlich verbessert, unter anderem durch Investitionen des Wupperverbandes in die Kläranlagen. Darüber hinaus haben die Kommunen in die Kanalnetze investiert“, heißt es in der Mitteilung des Wupperverbandes.
Neben einer guten Wasserqualität brauchen die Wanderfische auch natürliche Fluss-Strukturen und eine gute, lineare Durchgängigkeit, damit sie flussaufwärts zu den Laichplätzen schwimmen können. Um dies zu erreichen, habe der Wupperverband in Kooperation mit seinen Mitgliedern und mit Fördergeldern des Landes in den letzten Jahren zahlreiche Projekte umgesetzt, teilt die Verbandssprecherin Susanne Fischer mit. www.wupperverband.de