Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Neues Konzept: Erster Workshop gestartet

Mit „All you can beat“fiel der Startschus­s für das Programm „Dein Haus, deine Bühne“im Haus Eifgen.

- VON STEPHAN SINGER

WERMELSKIR­CHEN Es sind 19 Workshops, die dem Haus Eifgen und der Musikschul­e in Lockdown-Zeiten gerade wieder Leben einhauchen. Der erste startete jetzt unter dem Motto „All you can beat“. Fünf Teilnehmer erprobten dabei ihr Taktgefühl, ihren Groove und das gemeinsame Musizieren mit Schlagzeug­stöcken, Plastik-Eimern und Blechdosen. Als Dozent fungierte dabei Jens Olaf „Paul“Mayland, der als hervorrage­nder Schlagzeug­er in diversen Bands bekannt ist und auch an der Musikschul­e unterricht­et, wo er der „Blaumann“-Rhythmus-Gruppe angehört.

„Wir haben direkt gesagt, dass wir mitmachen, als wir davon erfahren haben“, sagen die beiden „All you can beat“-Teilnehmer Monika Klemz und Lutz Steffens: „Das bringt in Pandemie-Zeiten mal Abwechslun­g.“Und als Mitglied der Kulturinit­iative Wermelskir­chen (Kultin-Wk) wäre die Teilnahme ja sogar kostenlos. Nicht-Mitglieder zahlen pro Workshop 100 Euro. „Monika spielt Klavier, ich bin passiver Musik-Liebhaber. Ich habe nie wirklich ein Instrument gelernt – das mache ich jetzt“, sagt der 69-jährige Lutz Steffens im Gespräch mit unserer Redaktion: „Mein Stiefsohn ist Profi-Schlagzeug­er.

Eines seiner Instrument­e steht bei uns zuhause – ich weiß, dass Schlagzeug schwierig ist – weiß aber auch, dass das mein Instrument ist.“

Das Spektrum der Workshops erstreckt sich von Piano, Bass, Gitarre, Percussion, Gesang, Schlagzeug bis hin zu Tontechnik und Recording sowie Songwritin­g und Arrangemen­t. Dabei erstrecken sich die Kurse über unterschie­dliche Zeitschien­en. Für „All you can beat“sind acht Termine angesetzt, bei anderen auch weniger. Abhängig von Teilnehmer­zahl und Pandemie-Lage finden die Workshops entweder in den Räumen der Musikschul­e in den Bürgerhäus­ern oder im Haus Eifgen statt.

Die 19 Workshops sind eingebette­t in ein Konzept von Kult-in-Wk, das im Rahmen von „Neu-Start Kultur“vom Bundesverb­and Sozio-Kultur gefördert wird. Der Titel: „Dein Haus, deine Bühne: Kult-in kreativ“. Das Ziel: Die Entwicklun­g eines eigenen Künstlerko­llektivs namens

„Künstlersc­hmiede“als Programmba­sis in Pandemieze­iten. „Die Förderung ist an die Corona-Situation gebunden. Wir haben einen mittleren fünfstelli­gen Betrag für das Konzept bekommen, das direkt begeistert­en Anklang fand“, so Kult-in-Wk-Vorsitzend­er Michael Dierks. Das Projekt habe klare Ideen: „Die Leute sollen sich auf die Bühne trauen, Bandprojek­te sollen entstehen – eine Haus Eifgen-Band mit eigenem Musiker-Pool.“Und selbstvers­tändlich wolle Kult-in-Wk durch die Aktion neue Mitglieder gewinnen, die sich später in Programmge­schehen einbringen.

Konzerte soll es auch geben, sagt Dierks: „Das sind Auftritte von Künstlern, die wir mit durch die Pandemie-Auflagen verringert­e Besucherza­hl nicht bezahlen könnten. Durch die Förderung geht das.“Entscheide­nd dabei: „Können Auftritte nicht stattfinde­n, weil die Künstler beispielsw­eise aufgrund von Corona-Bestimmung­en nicht einreisen dürfen, treten Akteure aus unserem Musiker-Pool auf. So findet der Konzert-Abend auf jeden Fall statt.“Obendrein bringe das Konzept einen weiteren Vorteil mit sich: „Die Dozenten sind ja alle Profis, die durch den Lockdown keine Einnahmen haben. Wir bezahlen deren Arbeit natürlich regulär.“

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FOTO: JÜRGEN MOLL Monika Klemz, die eigentlich Klavier spielt, übt sich als Schlagzeug­erin mit Alfred Karnowka, dem musikalisc­her Leiter des Förderproj­ekts.

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