Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Ausnahmetalente glänzen mit den Bergischen Symphonikern
REMSCHEID/SOLINGEN Jugend brilliert – im wahrsten Sinne des Wortes. Die drei Preisträger von Jugend Musiziert und die Bergischen Symphoniker hätten am Freitag lieber vor Publikum gespielt. Die Jungmusiker gewannen 2019 mit voller Punktzahl und auf Bundesebene. Nun wird, nach dreitägiger Probe, „nur“eine Aufnahme daraus.
Im Rahmen der Marler Debüts, einer traditionsreichen Konzertreihe der Stadt Marl, kam es zu dieser musikalischen Kombination der hochbegabten jungen Streicher und des Symphonieorchesters aus dem Bergischen Land.
Es begann Peter Son Goetz, 19 Jahre alt und selbst in Marl aufgewachsen, mit Geige. Er interpretierte das Konzert für Violine und Orchester in a-Moll von Antonín Dvorák (1841 bis 1904) mit Ausdruck und Hingabe – notenfrei.
Der Geiger spielte über 30 Minuten. „Es ist wie eine Sprache,“erklärt er: „Deshalb brauche ich keine Noten.“
Als nächstes folgte dann Aaron Schröer, ebenfalls 19 Jahre alt, am Cello mit Konzert für Violoncello und Orchester in D-Dur von Joseph Haydn (1732 bis 1809). Auch bei ihm lässt keine Fingerfertigkeit zu wünschen übrig. Wie der Wind gleiten seine Finger über die Saiten des Instruments. Ebenfalls auswendig. Langsam wie schnell, ausdrucksstarke Töne, die sich mehr als hören lassen können.
Die letzte, moderne Komposition von Benjamin Britten (1913 bis 1976) präsentierte Marvin Stark auf seiner Bratsche. „Sie hat eine besondere Form,“zeigte sich der 20-Jährige begeistert. Und der junge Musiker ergänzte noch: „Sie klingt ehrlich, sanft, kraftvoll, energisch und liebevoll. Man kann alle Charaktere herauskitzeln.“
Die Bergischen Symphoniker, die übrigens auch vorher schon an der Konzertreihe im nördlichen Ruhrgebiet mitgewirkt hatten, begleiteten – unter der Leitung von Johannes Marsovszky – die Jungmusiker voller Spielfreude. Wie eine musikalische Woge unterstützten sie die Solisten und kreierten dadurch gemeinsam eine energiegeladene Atmosphäre.
Bruce Wadsworth, künstlerischer Leiter der Marler Debüts, plant, das Konzert am 17. April zu veröffentlichen. Außerdem soll es auf YouTube und den Jungmusikern für Präsentationsund Werbezwecke zugänglich gemacht werden.