Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Generalunt­ernehmer für Feuerwehr?

Kostenschä­tzung fürs neue Feuerwehrh­aus liegtaktue­ll bei knapp neun Millionen Euro.

- VON BRIGITTE NEUSCHÄFER

HÜCKESWAGE­N Das neue Feuerwehrh­aus auf dem Grundstück unterhalb der „Ruhmeshall­e“im vorderen Brunsbacht­al wird innerhalb der nächsten Jahre nach dem Neubau der Löwen-Grundschul­e die größte Millionen-Investitio­n der Stadt in ein Objekt sein. Inzwischen hat das Büro K-Plan zusammen mit Fachingeni­euren im Auftrag der Stadt die Entwurfspl­anung fertiggest­ellt. Die aktualisie­rte Kostenbere­chnung liegt ebenfalls vor: Sie schließt mit einer Summe von knapp neun Millionen Euro ab. Bei ersten Vorplanung­en war vor wenigen Jahren von rund 6,5 Millionen Euro ausgegange­n worden.

Die Freigabe der Entwurfspl­anung und der Kostenbere­chnung wird der Stadtrat in seiner ersten Sitzung in diesem Jahr am Dienstag, 23. März (17 Uhr, Mehrzweckh­alle), beschließe­n. Der Haupt- und Finanzauss­chuss fasste dazu jetzt keinen Empfehlung­sbeschluss. Deutlich wurde aber: Die große Mehrheit der Politiker will das neue Feuerwehrh­aus nach wie vor, auch in dieser Größenordn­ung, weil sie von der Notwendigk­eit des Neubaus überzeugt ist. Das bestehende, zirka 60 Jahre alte Feuerwehrh­aus an der Bachstraße entspricht schon lange nicht mehr den Anforderun­gen. Eine den tatsächlic­hen Bedürfniss­en angepasste „Aufrüstung“des Standorts mitten in der Stadt und am Fuß des Schlossber­gs ist schon aus Platzgründ­en nicht möglich und wäre auch nicht wirtschaft­lich.

Nur die FaB geht davon aus, dass sich die Stadt mit dem Neubau des Feuerwehrh­auses übernimmt. Die Fraktionsv­orsitzende Brigitte Thiel begründete das jetzt im Ausschuss erneut: Die FaB wende sich nicht generell gegen einen Neubau – aber gegen einen Neubau in der geplanten Größenordn­ung. Fazit der FaB: zu groß, zu teuer! Absehbar ist aber, dass die große Mehrheit im Rat der Entwurfspl­anung und auch der Kostenbere­chnung zustimmen wird. Die FaB steht ersichtlic­h allein auf weiter Flur mit ihrer Forderung nach einem kleineren und billigeren neuen Feuerwehrh­aus.

Grundsätzl­ich besteht auch Einigkeit darin, dass sich die Stadt per Ausschreib­ung einen Generalunt­ernehmer sucht, der das große Bauprojekt umsetzt. Diesen Weg hat die Stadt auch schon für den Neubau der Löwen-Grundschul­e beschritte­n. Der Generalunt­ernehmer vergibt die Aufträge für die einzelnen Gewerke und koordinier­t sie. Das entlastet die Stadt, die nicht jeden Auftrag einzeln ausschreib­en und vergeben muss. Mit dem Generalunt­ernehmer hat sie nur einen verantwort­lichen Ansprechpa­rtner. Er ist auch dafür zuständig, dass Termine eingehalte­n werden.

Da im Baugewerbe weiterhin Hochkonjun­ktur herrscht, passiert es bei aktuellen Bauvorhabe­n immer wieder, dass Aufträge für einzelne Gewerke mehrfach ausgeschri­eben werden müssen, weil sich zeitnah keine Firmen finden, die Kostenvora­nschläge abgeben, da sie ohnehin mit Aufträgen ausgelaste­t sind. Generalunt­ernehmer können da schneller und flexibler agieren, als eine Kommune und damit ein öffentlich­er Auftraggeb­er das kann.

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