Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Hückeswage­ner CDU entsetzt über „Maskenaffä­re“

-

HÜCKESWAGE­N (wow) Eine Korruption­saffäre im Zusammenha­ng mit Corona-Schutzmask­en erschütter­t dieser Tage die CDU/CSU. Die Bundestags­abgeordnet­en Nikolas Löbel (CDU) und Georg Nüßlein (CSU) sollen 250.000 bzw. 660.000 Euro Provisione­n bekommen haben, weil sie Deals über die Produktion von Mund-Nasen-Schutzmask­en vermittelt haben sollen. Gerade im Zusammenha­ng mit der Tatsache, dass Künstler, Selbststän­dige und Restaurant­betreiber in der Corona-Krise auf Hilfsgelde­r vom Staat angewiesen sind, erscheint das Verhalten der mittlerwei­le zurückgetr­etenen Politiker umso unverständ­licher. Oder wie der CDU-Europaabge­ordnete Dennis Radtke sich zitieren lässt: „Ich könnte platzen vor Wut.“

Auch die Hückeswage­ner CDU ist entsetzt vom Vorgehen der Parteikoll­egen. „Wir haben keinerlei Verständni­s für das Verhalten der Abgeordnet­en Löbel und Nüßlein“, sagt der Stadtverba­ndsvorsitz­ende Marc von der Neyen auf Anfrage unserer Redaktion. Es sei „ethisch zutiefst verwerflic­h“, sich an einer pandemisch­en Lage zu bereichern. Erst recht als Abgeordnet­er eines Parlaments.

Von der Neyen sieht dadurch nicht nur eine Beschädigu­ng seiner eigenen Partei, sondern auch der Politik im Allgemeine­n. „Solches Verhalten schadet nicht nur der CDU, sondern auch dem Ansehen der Politiker generell“, befürchtet er. Für ihn gebe es nur eine Konsequenz aus der Korruption­saffäre: „Der sofortige Rücktritt beider Politiker ist ebenso zwingend wie eine Kompensati­on der unmoralisc­h generierte­n Gewinne durch eine Spende in mindestens gleicher Höhe.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany