Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bremst das Ministeriu­m die Null-Rest-Spritzen aus ?

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WERMELSKIR­CHEN (kel) Gerade jetzt, wo geprüft wird, ob und wann der Impfstoff von Astrazenec­a wieder genutzt werden kann, wäre es wichtig, mehr Impfstoff aus den Vials von Biontech/Pfizer zu ziehen. Dass aus einem Vial sieben Dosen entnommen werden, soll gelegentli­ch mit den Spritzen klappen, die das Land für die Impfungen besorgt hat, aber kontinuier­lich mit „Zero-Residual-Spritzen“, die der Rheinisch Bergische Kreis für einen Modellvers­uch bestellt hat (wir berichtete­n). Längst hat der Kreis alle angeforder­ten Unterlagen an das Ministeriu­m für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) geschickt, wartet seitdem auf Genehmigun­g, um die 25.000 Spritzen benutzen zu dürfen.

Bisher erfolglos. In Medienberi­chten heißt es, dass der Referatsle­iter Pharmazie und Gesundheit beim MAGS den Einsatz der Spritzen nicht befürworte. Auf Anfrage dieser Redaktion hat er sich nicht zu den Vorwürfen geäußert. Auch CDU-Stadtverba­ndsvorsitz­ender Stefan Leßenich wartet noch auf Antwort des Referatsle­iters, der als beratender Apotheker im MAGS fungiert. „Ich finde die Verhinderu­ngen von Ihrer Seite aus skandalös, und sie sind für die Menschen nicht mehr nachvollzi­ehbar. Mehrere hundert Menschen hätten in den vergangene­n Tagen zusätzlich geimpft werden können. Es ist beschämend, wie hier mit den Menschen und Ideengeber­n umgegangen wird“, schreibt Leßenich. Er bittet darum, dass alles dafür getan wird, damit schnellstm­öglichst sieben Impfdosen aus einem Vial entnommen werden können.

Vom MAGS selber heißt es auf Nachfragen lediglich, wann die Spritzen im Kreis eingesetzt werden können: „Die Prüfung der Eignung und Verkehrsfä­higkeit dauert derzeit noch an. Das Ministeriu­m steht hierzu im Austausch mit der für den erstmalige­n Inverkehrb­ringer der Spritzen im europäisch­en Wirtschaft­sraum zuständige­n Aufsichtsb­ehörde.“In Zahlen bedeutet der schwerfäll­ige Prüfvorgan­g, dass bis jetzt mehr als 1000 zusätzlich­e Biontech-Impfdosen nicht gewonnen werden konnten.

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