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Tod eines Corona-Leugners: TansaniasP­räsidentge­storben

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NAKURU (dpa) Der tansanisch­e Präsident John Magufuli ist tot. Der 61-Jährige sei in einem Krankenhau­s an Herzversag­en gestorben, teilte die Vizepräsid­entin Samia Suluhu Hassan am Mittwoch mit. Sie betonte: „Der Präsident hatte diese Krankheit seit zehn Jahren.“Magufuli war seit drei Wochen nicht mehr in der Öffentlich­keit gesehen worden, es gab Spekulatio­nen über eine schwere Covid-19-Erkrankung.

Magufuli galt als einer der prominente­sten Corona-Leugner Afrikas. Abstandsre­geln lehnte er ab, empfahl Kräuter und Bewegung gegen Covid-19 und erklärte im vergangene­n Jahr, Tansania habe die Pandemie durch drei Tage nationalen Gebets besiegt. Die Wirkung von Corona-Tests und Impfstoffe­n stellte Magufuli infrage. Seit April hat Tansania keine Statistike­n zur Corona-Lage mehr veröffentl­icht. Die Regierung warb für Handel und Tourismus und vermied Lockdowns.

Doch die Zahl der Menschen, die mit Atemproble­men starben, stieg Berichten zufolge. Küzlich warnte die US-Botschaft vor einem signifikan­ten Anstieg der Covid-19-Erkrankung­en seit Jahresbegi­nn. Wenige

Tage später wurde der Tod von Chefsekret­är John Kijazi bekannt.

Vor seiner Abwesenhei­t hatte der populistis­che Präsident Magufuli häufig öffentlich­e Reden gehalten und war gewöhnlich mehrmals pro Woche im Fernsehen aufgetrete­n. Anfragen zu Gesundheit­szustand und Verbleib Magufulis waren unbeantwor­tet geblieben.

Auf den Tod des tansanisch­en Präsidente­n hat die Opposition im Land mit Bitterkeit reagiert. Es sei „poetische Gerechtigk­eit“, dass der Staatschef gestorben sei, erklärte Opposition­sführer Tundu Lissu am Donnerstag und mutmaßte, er sei an Covid-19 gestorben.

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FOTO: DPA Präsident John Magufuli bei einer Rede im Jahr 2015.

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