Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Bei Radfahrern ist Hückeswagen kreisweit der Primus
Der Fahrradklimatest 2020 des ADFC lässt zwar noch viel Luft nach oben, aber die Stadt ist zufrieden mit der Entwicklung.
HÜCKESWAGEN Die Durchschnittsnote von 3,5 ist noch ausbaufähig, dennoch ist Bürgermeister Dietmar Persian zufrieden mit dem Ergebnis des ADFC-Fahrradklimatests 2020. Denn nicht nur belegte die Schloss-Stadt in ihrer Größenklasse unter 418 bewerteten Kommunen bundesweit Rang 71, sie wurde in Oberberg auch am besten bewertet „Besonders erfreulich ist, dass laut der Umfrage Fahrradfahren in Hückeswagen Spaß macht“, verweist Persian auf die Note 2,7 für diesen Bereich.
Bei den 27 Fragen zum Fahrradklimatest ging es etwa darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und ob die Stadt in Zeiten von Corona das Fahrradfahren besonders fördert. Als positiv wurden laut Alfons Herweg und Matthias Müssener vom ADFC RheinBerg-Oberberg zum Beispiel die relativ geringe Anzahl von Fahrraddiebstählen, die gute Beschilderung und die Erreichbarkeit des Stadtzentrums als positiv bewertet. „Dass aber keine Leihfahrräder bzw. Mietpedelecs zur Verfügung stehen, keine Einbahnstraßen für Radfahrer gegenläufig befahrbar sind und vielfach das Fahren im Mischverkehr mit Kfz gefährliche Situationen provoziert, wurde als negativ angesehen.“
Ein Punkt der Umfrage, bei der Hückeswagen relativ schlecht abgeschnitten hat, wurde inzwischen angegangen – seit Jahresbeginn wird der Radweg vom Bauhof von Eis und Schnee geräumt. Da die Umfrage jedoch im Herbst vorgenommen worden war, sollte das Ergebnis von 3,9 aus Sicht der Verwaltung bei der nächsten Umfrage besser ausfallen.
„Sie zeigt, dass wir mit unseren Bemühungen, Hückeswagen noch fahrradfreundlicher zu machen, auf dem richtigen Weg sind“, sagt der Bürgermeister. Auffällig sei aber, dass das Notenniveau gesunken ist – nicht nur in Hückeswagen, sondern auch in den umliegenden Kommunen.
2018 war die Schloss-Stadt noch mit 3,2 bewertet worden. „Das zeigt mir, dass mit der steigenden Zahl an Fahrradfahren auch die Ansprüche steigen“, analysiert Persian.
Entscheidend für ihn ist es daher, „dass wir auch in Zukunft in unseren Bemühungen für Verbesserungen im Fahrradverkehr nicht nachlassen“. Zudem gebe es im Rahmen der Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) viele Ideen, wie der Fahrradverkehr besser in die Stadt integrieren werden könne. Persians Fazit: „Hückeswagen ist auf einem guten Weg in eine fahrradfreundliche Zukunft, und wir wollen diesen Weg weitergehen.“