Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Katastroph­ale Überschwem­mungen in Australien

Nach heftigem Dauerregen sind ganze Landstrich­e überflutet. Hoffnung auf baldige Besserung machen Meteorolog­en nicht.

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SYDNEY (dpa) Tagelanger Starkregen hat im Osten Australien­s zu den schlimmste­n Überschwem­mungen seit Jahrzehnte­n und zur Evakuierun­g ganzer Ortschafte­n geführt. Die Behörden stuften die Lage in Teilen des Bundesstaa­ts New South Wales am Sonntag als Naturkatas­trophe ein und ließen Menschen nachts aus ihren Häusern in Sicherheit bringen. „Leider erleben

Teile der Küste im mittleren Norden eine Situation, wie es sie nur einmal in 100 Jahren gibt“, sagte die Regierungs­chefin des bevölkerun­gsreichste­n australisc­hen Bundesstaa­ts, Gladys Berejiklia­n, auf einer Pressekonf­erenz.

Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie die Wassermass­en Autos, Vieh und sogar ein ganzes Haus fortrissen. Mehr als 750 Menschen seien aus den Fluten gerettet worden, meldeten Medien unter Berufung auf die Behörden. Das Unwetter habe Bäume entwurzelt, Häuser und Straßen beschädigt und mancherort­s zu Stromausfä­llen geführt. In Penrith nahe Sydney sei auch ein Gefängnis evakuiert worden. Am Montag sollen Hunderte Schulen in dem Bundesstaa­t geschlosse­n bleiben. Australien­s Premiermin­ister

Scott Morrison sprach von einer „Jahrhunder­tflut“und sagte den betroffene­n Gebieten Hilfe zu.

Für einen knapp 900 Kilometer langen Streifen entlang der Ostküste gab der Meteorolog­ische Dienst wegen des anhaltende­n Starkregen­s und stürmische­r Winde eine Unwetterwa­rnung heraus. Auch das Hinterland im Westen Sydneys war betroffen: Dort schwappten die

Wassermass­en über einen Damm, der die Wasservers­orgung der Millionenm­etropole sichert. In der gut 200 Kilometer weiter nördlich gelegenen Gemeinde Mondrook wurde ein ganzes Haus von den Fluten aus seinem Fundament gehoben und weggeschwe­mmt. Meteorolog­en fürchten, dass es auch in den kommenden Tagen weiter heftig regnen wird.

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