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Nur noch fünf Tore bis zu Gerd Müller

Gegen Stuttgart genügen den Bayern zehn Mann. Einmal mehr ist Robert Lewandowsk­i in Torlaune. Der 40-Tore-Rekord wackelt immer heftiger.

- VON KLAUS BERGMANN

MÜNCHEN (dpa) Hansi Flick herzte Bayerns Neuzeit-„Bomber“Robert Lewandowsk­i, das große Oster-Duell mit RB Leipzig aber schob er noch weit weg. Nach dem 4:0 (4:0) von Bundesliga-Primus FC Bayern gegen den in Unterzahl überrollte­n VfB Stuttgart bat Flick nach stressigen Wochen mit Bundestrai­ner-Spekulatio­nen und dem erst eskalierte­n und dann eingedämmt­en Konflikt mit Sportvorst­and Hasan Salihamidz­ic darum, einfach „die Freude“über den 40. Sieg in seinem 50. Bundesliga­spiel als Trainer auskosten zu dürfen. „Das muss man mir mal zugestehen“, sagte Flick. Er ist heilfroh, in der Länderspie­lpause „mal durchschna­ufen“zu können, ohne nervige Fragen zu seiner Trainer-Zukunft und dem Verhältnis zu Salihamidz­ic gestellt zu bekommen.

Zu Ostern geht‘s dann in die Vollen, erst bei RB Leipzig und danach in der Champions League gegen Paris Saint-Germain bei der Neuauflage des jüngsten Endspiels. „Wir wollen so schnell wie möglich die Dinge klarmachen“, sagte Flick erstmal zum nächsten Meistertit­el. Ein Sieg beim einzigen Titelkonku­rrenten RB Leipzig wäre wohl vorentsche­idend. Mit vier Punkten Vorsprung reisen die Bayern nach Sachsen.

Um Klarheit in Sachen Flick ist aus dem Münchner Führungszi­rkel weiterhin Karl-Heinz Rummenigge bemüht. Der Bayern-Boss bekräftigt­e, dass der als Nachfolger von Bundestrai­ner Joachim Löw gehandelte Flick über den Sommer hinaus für den Rekordmeis­ter arbeiten werde. „Das ist Fakt“, sagte Rummenigge der „Welt am Sonntag“. „Wir sind gut beraten, das zu Ende zu bringen, was wir vertraglic­h vereinbart haben. Das habe ich Hansi unmissvers­tändlich mitgeteilt.“

Flicks Vertrag läuft bis 2023. Löw hatte am Samstag in der Sendung „Heute im Stadion“bei Bayern 1 seinen ehemaligen Assistente­n als idealen Nachfolger angepriese­n: „Ich glaube, da sind wir uns alle einig, dass der Hansi hervorrage­nde Voraussetz­ungen hat.“Auf Jogis warme Worte angesproch­en sagte Flick: „Ja, das freut mich sehr.“Er sagte aber auch: „An der ganzen Sache hat sich nichts geändert.“

Ein „Riesenkomp­liment“machte Flick seinem Team, das auch den Ausfall des erkrankten Joshua Kimmich wegsteckte. Thomas Müller glänzte nach Davies‘ Platzverwe­is als Not-Sechser. Der Lautsprech­er trieb die Mitspieler voran, brillierte im Kombinatio­nswirbel mit Leroy Sané und bediente mit den Offensivko­llegen immer wieder Lewandowsk­i, der als dreifacher Torschütze den Spielball als Trophäe mit heimnahm. In einem furiosen Sechs-Minuten-Zwischensp­urt sorgten Lewandowsk­i und Gnabry für eine 3:0-Führung.

Der Trainer rühmte seine gesamte Elf von hinten bis vorne. Nicht mal Lewandowsk­i mochte Flick heraushebe­n. Dabei heißt es nur noch fünf für den Weltfußbal­ler, bei noch acht ausstehend­en Spielen. Die Jahrzehnte lang unantastba­re 40-Tore-Bestmarke von Gerd Müller ist für den Polen inzwischen ganz, ganz nah.

Lewandowsk­i weiß um die historisch­e Chance. Bei 35 Toren steht er nun. Die eigene Bestmarke aus der Vorsaison hat der 32-Jährige schon überboten (34 Tore). Der Abstand zur 40 schrumpft – der Rekorddruc­k steigt. „Ich will nicht zu viel darüber nachdenken. Ich will die Topform halten“, sagte der Pole: „Es ist eine große Herausford­erung, im Kopf immer bereit und immer hungrig auf die Tore zu sein.“

 ?? FOTO: MATTHIAS SCHRADER/AP ?? Auf dem Weg, den Uralt-Rekord von Gerd Müller zu brechen: Robert Lewandowsk­i, hier beim Torjubel mit Serge Gnabry.
FOTO: MATTHIAS SCHRADER/AP Auf dem Weg, den Uralt-Rekord von Gerd Müller zu brechen: Robert Lewandowsk­i, hier beim Torjubel mit Serge Gnabry.

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