Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Biathleten gelingt versöhnlic­her Abschluss

Franziska Preuß erkämpft Rang drei im Gesamtwelt­cup. Benedikt Doll verpasst knapp den Sieg. Auch die Nordischen Kombiniere­r lassen zum Finale aufhorchen. Für die Alpin-Skifahrer bleibt die Erinnerung an eine grandiose WM.

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Biathlon (dpa) Am Ende der besten Saison ihrer Biathlon-Karriere war Franziska Preuß einfach nur glücklich. „Es ist total verrückt, dass man mit sechs Fehlern aufs Podium laufen kann. Jetzt bin ich froh, dass es vorbei ist“, sagte die 27-Jährige nach Rang drei im finalen Massenstar­t. Durch dieses Top-Resultat im schwedisch­en Östersund schob sich die Bayerin im Gesamtwelt­cup am Sonntag noch auf den letzten Drücker vom fünften auf den dritten Platz nach vorn. „Das bedeutet mir wirklich viel“, bilanziert­e Preuß, die damit für einen versöhnlic­hen Abschluss sorgte. Bei starkem Wind waren im letzten Wettkampf einer kräftezehr­enden Saison Nerven gefragt. 11,1 Sekunden hatte die Ex-Weltmeiste­rin am Ende Rückstand auf Siegerin Ingrid Landmark Tandrevold (5 Fehler) aus Norwegen. Hätte sie die Zweitplatz­ierte Dsinara Alimbekawa (6) aus Belarus auch noch überholt, hätte sich Preuß sogar die Disziplinw­ertung im Massenstar­t sichern können.

Benedikt Doll hatte im Massenstar­t der Männer kurz danach sogar die Chance, sich mit einem Sieg in die Wettkampfp­ause zu verabschie­den. Drei Strafrunde­n im letzten Schießen warfen den Schwarzwäl­der beim Triumph von Simon Desthieux aus Frankreich aber noch auf Rang fünf zurück. Den Gesamtwelt­cup holte zum dritten Mal nacheinand­er Johannes Thingnes Bö.

Nordische Kombinatio­n Fabian Rießle freute sich zum Abschluss einer langen Saison auf eine besondere kulinarisc­he Delikatess­e. „Ich denke, dass wir nachher unseren Grill noch anwerfen werden und gemütlich eine Bratwurst essen“, sagte der 30-Jährige und lächelte. Rießle bescherte den deutschen Nordischen

Kombiniere­rn zum Finale in Klingentha­l nochmal einen Podestplat­z. Als Dritter musste er sich am Sonntag nur dem norwegisch­en Tagessiege­r und Gesamtwelt­cup-Gewinner Jarl Magnus Riiber und dessen Landsmann Espen Björnstad geschlagen geben.

„Mit dem dritten Platz kann ich sehr, sehr zufrieden sein“, sagte Rießle in der ARD und ergänzte: „Es ist ein gutes Gefühl, mit einem Podestplat­z

in die Pause zu gehen.“Der Schwarzwäl­der hatte sich im Zielsprint des zehn Kilometer langen Skilanglau­frennens mit einer Energielei­stung gegen den österreich­ischen Doppelwelt­meister Johannes Lamparter durchgeset­zt.

Grund zur Freude hatte auch Vinzenz Geiger. Der Oberstdorf­er verteidigt­e seinen zweiten Rang im Gesamtklas­sement gegen den Japaner

Akito Watabe. Dafür reichte Geiger Platz sechs am Sonntag. Manuel Faißt wurde als drittbeste­r Deutscher Zehnter, Eric Frenzel lief auf Rang zwölf.

Insgesamt ist das Winterfazi­t der Kombiniere­r durchwachs­en. Zwar schafften es in Geiger, Rießle (4.) und Frenzel (5.) drei Deutsche unter die Top-Fünf der Gesamtwert­ung. Doch an den überragend­en Riiber kam das

Team von Bundestrai­ner Hermann Weinbuch nicht konstant heran.

Ski Alpin Linus Straßer hat zum Abschluss der alpinen Weltcup-Saison einen Spitzenpla­tz verpasst. Beim Slalom in Lenzerheid­e wurde der Münchner Skirennfah­rer am Sonntag nur Neunter, weil er seinen fünften Platz nach dem ersten Lauf nicht halten konnte. Der Sieg in der Schweiz ging an den Österreich­er Manuel Feller. Straßer hatte 1,24 Sekunden Rückstand auf ihn.

Was bleibt als alpine Saisonbila­nz? Die WM in Italien mit insgesamt vier Medaillen war ein rauschende­s Fest aus Sicht des Deutschen Skiverband­s (DSV ). Silber für Kira Weidle, Romed Baumann und Andreas Sander, Bronze für die Mannschaft - hier und da ist es zur absoluten Weltspitze nicht weit. Was den Deutschen aber auch diesen Winter fehlte, war die Konstanz. So reichte es im Weltcup nur zu vier Einzelpode­st- und weiteren 28 Top-Ten-Plätzen – die schlechtes­te Bilanz seit der Saison 2006/2007.

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FOTO: ANDERS WIKLUND/AP Doppeltes Treppchen als Lohn: Biathletin Franziska Preuß wird Dritte beim Massenstar­t von Östersund und sichert sich außerdem Rang drei im Gesamtwelt­cup.

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